Quantcast
Channel: Schondorf Blog
Viewing all 339 articles
Browse latest View live

Der große Schoko-Test

$
0
0
Putumayo Regenwald Schokolade
Als erstes konkretes Ergebnis der Klimapartnerschaft mit Puerto Leguizamo gibt es jetzt eine Putumayo Regenwald Schokolade (exklusiv bei Edeka Schmidt in Schondorf, und limitiert auf 1.500 Tafeln).
Das ist ein schönes Symbol für die Partnerschaft, aber wie schmeckt die Schokolade eigentlich? Dazu habe ich mich als Schokoladenwissenschaftler betätigt und herausgefunden: Sie schmeckt 11% besser als andere Schokoladen.

Schokolade für Kenner

An dieser Stelle sollte ich vielleicht zugeben, dass ich von Schokolade eigentlich gar nichts verstehe. Ja, ich esse hin und wieder ein Stück, aber eher selten. Wäre mein Konsum die Norm, dann hätten Lindt, Ritter Sport und Milka schon längst Konkurs anmelden müssen.
Ich kann nur soviel sagen, dass die Putumayo Regenwald Schokolade angenehm süß-bitter nach Kakao schmeckt – schokoladig eben.

Wissenschaftliche Schokoladenbewertung

Nun ist Ahnungslosigkeit natürlich kein Hindernis, um über ein Thema zu schreiben (sonst könnten viele Webseiten und Zeitungen gleich dicht machen).
Außerdem ist es gängige wissenschaftliche Praxis, etwas nicht selbst zu untersuchen, sondern die Studien anderer Leute zu untersuchen. Das nennt sich dann eine Meta-Studie.

Dank an die Cornell University

Ich danke an dieser Stelle den Herren David R. Just, Özge Sığırcı und Brian Wansink von der Cornell University, Ithaca, NY. Die drei haben in einer Studie den Einfluss des Preises auf das Geschmackserlebnis untersucht. Das Ergebnis in Kurzform: Den Leuten schmeckt das Essen durchschnittlich 11% besser, wenn sie doppelt so viel dafür bezahlen. 
Da die Putumayo Regenwald Schokolade etwa das Doppelte einer vergleichbaren Tafel Milka kostet, schmeckt sie vermutlich auch um 11% besser.

Naschen für die Forschung

Wer jetzt kein Vertrauen in die Wissenschaft hat, für den gibt es eine einfache Lösung: Auf zu Edeka Schmidt in Schondorf und die Schokolade selber probieren. Forschungsergebnisse anderer Cacaotisten veröffentliche ich gerne in den Kommentaren.

Skulpturenweg bei Nacht

$
0
0
Skulptur "Welle" von Hans Illner
Ich glaube, unseren Ammersee Skulpturenweg haben wir alle richtig lieb gewonnen. Seit der Eröffnung im Oktober gehe ich fast täglich dort entlang.
Jetzt im Winter stechen die Kunstwerke sogar ganz besonders ins Auge:  Die leuchtend bunten Glasobjekte von Harry Zengeler, der knallblaue Turmbau zu Pappel, oder die gelb und orange phosphoriszierenden Magic Mushrooms. Heute aber der Skulpturenweg einmal in einer ganz anderen Ansicht, nämlich bei Nacht.


Wölfe, leuchtende Pilze und Zeichen im Dunkeln

Das Gruselpotenzial einzelner Kunstwerke hatte ich ja schon beschrieben (The Ammersee Witch Project). In der Dunkelheit kommt das natürlich noch viel besser zur Geltung. Hier also eine Serie von Nachtaufnahmen der Kunstwerke zwischen Schondorf und Eching.

Falls die eingebettete Galerie nicht richtig angezeigt wird, hier der Link zu den Bildern auf Flickr.


Skulpturenweg bei Nacht

Der Innenminister setzt auf Holzhausen

$
0
0
Protestveranstaltung am Dampfersteg Holzhausen/Ammersee
Zunehmend verhärtete Fronten in Holzhausen: Die Initiative "Dampfersteg Holzhausen" will das historische Panorama der Bucht erhalten, das Innenministerium will hier das umstrittene Bootshaus der Polizei bauen.

1.400 Unterschriften

Seit im März 2015 die Pläne bekannt wurden, regte sich der Protest (Dampfersteg Holzhausen). Es formierte sich die Gruppe dampferstegholzhausen.de, deren Petition gegen das Bootshaus von 1.400 Leuten unterstützt wurde (Ein Machtwort vom Ministerpräsidenten?).
Bei der Uttinger Gemeinderatsitzung am 23. April 2015 stellten Vertreter von Polizei und Innenministerium die Pläne für ein Bootshaus vor. Der Andrang war groß, mehrere Hundert Menschen nutzten die Gelegenheit, um gegen den Bau zu protestieren (Holzhausen wehrt sich).

Stegen als Alternative

Hier kam als alternativer Standort auch Stegen ins Gespräch. Das Ministerium sagte zu, diese Variante zu prüfen.
Gleichzeitig wuchs auch die Kritik an der schieren Größe der am Ammersee eingesetzten WSP 7. Der Landtagsabgeordnete Ludwig Hartmann stellte eine offizielle Anfrage zur Nutzung des Polizeibootes (Was sagt das Innenministerium?). Die Antworten zeigten, dass das 300 PS Schiff hauptsächlich Sportboot- und Fischereikontrollen durchführt. Das Innenministerium stellte aber kategorisch fest, dass ein Austausch oder eine Verlagerung der WSP 7 nicht in Betracht gezogen wird.

Nächste Runde am 14. Januar

Jetzt wurde der Initiative mitgeteilt, dass das Innenministerium den Bau des Polizeibootshauses am Holzhausender Dampfersteg im Frühjahr 2016 realisieren will.
Ein Sprecher des Ministeriums erklärt, dass alternative Standorte in Stegen durchdiskutiert und verworfen wurden, und man schließlich jetzt wieder auf die ursprüngliche Planung zurückgreifen wolle. Es soll nun eine "abgespeckte Version" werden. Bei der Uttinger Gemeinderatsitzung am 14. Januar will das Innenministerium die Entscheidung darlegen, und Gestaltungsvorschläge für das Bootshaus unterbreiten.

Einvernehmen mit der Bevölkerung

Die Initiative dampferstegholzhausen.de ruft dazu auf, am 14. Januar vor der Gemeinderatssitzung um 19:00 Uhr zum Dampfersteg zu kommen. Man hofft, durch eine starke Präsenz der Bürger die Verantwortlichen zum Umdenken zu bewegen, und noch einmal über alternative Lösungen zu sprechen.
Schon einmal konnte ein ähnliches Projekt verhindert werden. 2005 stoppte der damalige Ministerpräsident Stoiber nach massiven Protesten den Bau eines Polizeiboothauses in St. Alban. "Mir war wichtig, dass hier ein Einvernehmen mit der Bevölkerung gefunden werden konnte und es möglich war, eine einfachere und praktikablere Lösung zu finden", sagte Stoiber damals.

In the year 2025*

$
0
0
Schondorf im Jahr 2025: Touristen kommen mit der Überschall-Einschienenbahn aus München an, oder landen auf dem Heliport am See. Dann geht es in das Unterwasser-Cafe Forster, ins Düsenboot oder mit der Seilbahngondel direkt nach Andechs.
So oder ähnlich sahen Zukunftsvisionen 1969 aus, als Zager & Evans mit "In the year 2525" ihren großen Hit feierten.
Heute sind wir etwas realistischer geworden, machen uns aber immer noch Gedanken um die Zukunft: Wie soll Schondorf 2025 aussehen?

Wie wollen wir leben?

Schon bei der Diskussion um die Bebauung des Prix-Geländes kam immer wieder die Frage auf: Wo wollen wir eigentlich hin?
Was bedeutet heute Leben auf dem Land? Wie kann unsere Gemeinde mit dem Siedlungsdruck umgehen? Wie kann sich Schondorf verändern und trotzdem seinen Charakter bewahren? Wie können die Bürger in diesen Prozess eingebunden werden?

Schondorf 2015

Unter dem Motto "Schondorf 2025" soll 2016 eine Reihe von Veranstaltungen zu diesem Thema stattfinden. Auftakt ist am 16. Januar um 14:30 in der Aula der Grundschule.
Schondorf 2025
16. Januar 2016, 14:30 Uhr
Aula der Grundschule
Schulstrasse 13
Schondorf am Ammersee
Dummerweise bin ich ausgerechnet an diesem Tag auf einem Seminar und kann die Veranstaltung nicht besuchen. Vielleicht ist ja ein Leser/in so nett und schreibt danach eine kleine Zusammenfassung in die Kommentare?
Wer sich vorab schon einmal ein bisschen in das Thema einlesen möchte, hier ist ein Positionspapier des Deutschen Städtetages zu Integrierte Stadtentwicklungsplanung (Pdf)

Zukunft von vor 50 Jahren

*Der Hit von Zager & Evans (eine meiner ersten Schallplatten) bezog sich nicht auf 2025, sondern hieß "In the year 2525". Aber irgendwie passt es ja, und ich hatte beim Schreiben die Melodie im Kopf.

(Falls das eingebettete Video nicht funktioniert, hier der Link zu YouTube)


Über Hoffnung

$
0
0
"Luftboot" von Hilde Seyboth am Ammersee Skulpturenweg
Wenn ich mit anderen Leuten über das Weltgeschehen rede, höre ich oft einen großen Pessimismus. Das würde nie etwas werden mit Frieden, zu tief und verwurzelt seien die Feindschaften.
Sunniten und Schiiten, Russen und Ukrainer, Türken und Kurden, überall würden die Gewalttaten der Vergangenheit die Hoffnung auf Frieden für immer zerstören. Ich bin da optimistischer, und direkt vor der Haustüre habe ich ein schönes Beispiel dafür, wie Hass überwunden werden kann. Ich meine die Freundschaft zwischen Schondorf und der italienischen Gemeinde Boves.

Besuch aus dem Piemont

Boves ist eine Gemeinde im italienischen Piemont. Letztes Jahr besuchte unser Bürgermeister mit einer Delegation das Städtchen, und es wurde ein Freundschaftsabkommen unterzeichnet. Heuer werden die Gäste aus Italien zum Maibaumaufstellen an den Ammersee kommen. Soweit noch nichts Ungewöhnliches.
Sehr ungewöhnlich wird es aber, wenn man die Vorgeschichte kennt, wieso es überhaupt einen Kontakt zwischen Boves und Schondorf gibt. Das Ganze beginnt nämlich mit einem Kriegsverbrechen.

Das Massaker von Boves

In der Herbstausgabe 2015 der Gemeindezeitung Einhorn (Link zum Pdf) ist das ausführlich beschrieben, darum hier nur eine Kurzfassung. Im September 1943 wurden bei einer Racheaktion der Nazitruppen in Boves 20 Zivilisten ermordet und 350 Häuser im Ort niedergebrannt. Der dafür verantwortliche SS-Obersturmbannführer ist in Schondorf begraben.

Die Scuola di Pace

In Boves wurde 1983 die Scuola di Pace (Friedensschule) gegründet, um die Vergangenheit aufzuarbeiten, und eine neue Generation unter der die Idee von Frieden und Aussöhnung zu erziehen.
So kamen 2013 erstmals Mitglieder der Kirchengemeinde von Boves nach Schondorf, und im Jahr darauf gab es den Gegenbesuch der Schondorfer Pfarrgemeinde. Aus dem kirchlichen entwickelte sich ein politischer Dialog. Im April 2015 kamen der Bürgermeister und Vertreter des Gemeinderates von Boves an den Ammersee, und sprachen nun ihrerseits eine Einladung aus.

Gemeinsamer Friedensmarsch

Bürgermeister Alexander Herrmann und die Gemeinderäte Helga Gall, Kurt Bergmaier und Martin Wagner fuhren nicht an einem beliebigen Tag ins Piemont. Sie kamen zum 19. September, dem Jahrestag des Massakers, nahmen an den Feierlichkeiten teil, und auch am traditionellen Friedensmarsch.
20 Zivilisten wurden damals ermordet, das Dorf in Brand gesteckt, und die Feuerwehr mit vorgehaltener Waffe am löschen gehindert. Ich kann mir vorstellen, wieviel Zorn und Wut auf "die Deutschen" es gegeben hat. Zwei ehemalige Partisanenkämpfer leben noch in Boves, dazu sicher auch einige, die diese Ereignisse als Kinder erlebt haben.

Versöhnung ist möglich

Trotzdem haben die Bürger von Boves die Hand zur Versöhnung ausgestreckt – eine Geste von beeindruckender menschlicher Größe.
Die beiden Gemeinden haben ein Freundschaftsabkommen unterzeichnet und zum Aufstellen des Maibaums werden heuer Besucher aus Boves nach Schondorf kommen.
Ich komme auf die am Anfang angesprochene Hoffnung zurück: Das Beispiel von Boves zeigt, dass Vergebung möglich ist. "Keine Zukunft ohne Versöhnung"– dieses Wort von Desmond Tutu ist das Motto der Scuola di Pace. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch: Dank Versöhnung kann es eine Zukunft geben. Nicht nur für Boves und Schondorf, sondern auch für die vielen anderen Konfliktgebiete auf der Welt. Ich bleibe optimistisch.

Coole Projekte gesucht

$
0
0
Wie ich neulich schon geschrieben habe, hört man jetzt wieder mehr von der Lokalen Aktionsgruppe Ammersee. Am 23. Januar stellt LEADER-Manager Detlef Däke das Förderprogramm in Schondorf vor, und lädt dazu ein, eigene Ideen und Projekte zu entwickeln.

Einladung zum Mitmachen

LEADER ist ein EU-Programm mit dem Projekte im ländlichen Raum gefördert werden (Mehr dazu auf www.mein-ammersee-2020.de und in verschiedenen Beiträgen in meinem Blog). Diese Projekte sollen nicht von oben diktiert, sondern von den Bürgern selbst entwickelt werden. Der ganze Ablauf ist etwas kompliziert, aber das wird Detlef Däke am 23. Januar sicher im Detail erklären.

Kernthemen der Entwicklungsstrategie

Einige Kernthemen wurden im Rahmen der lokalen Entwicklungsstrategie schon ausgearbeitet. Unter manchen kann ich mir etwas vorstellen, unter anderen nicht:
  • Wochenmarkt / Regionales Wirtschaften
  • Konzept „Freizeiträume“
  • Mobilitätskonzept / eBikes-Vernetzung
  • Online-Portal (Handwerker-Portal)
  • Heimat erkennen: Kulturelemente in der Landschaft

Raum für eigene Ideen

Diese Kernthemen sollen beim Bürgerworkshop in Arbeitsgruppen diskutiert werden. Daneben soll es aber auch Raum geben, um eigene Ideen zu entwickeln und zu besprechen. Ich bin schon mal gespannt, welche Vorschläge hier zur Sprache kommen.
Anscheinend will auch Bürgermeister Alexander Herrmann seine Gedanken für einen Wochenmarkt in Schondorf vorstellen.

Wochenmarkt in Schondorf

Für einen Wochenmarkt würde sich in Schondorf natürlich die sogenannte Ortsmitte, also der Platz neben dem Bahnhof anbieten. Zumindest wurden hier im Rahmen der Straßenarbeiten schon mal Wasser- und Stromanschlüsse verlegt.
Könnte man dann vielleicht die alte Güterhalle als Lagerraum für die Händler auf dem Wochenmarkt nutzen? Aber halt, die muss ja laut Bürgerentscheid abgerissen werden. Wobei, einfach abreissen kann man sie nicht, denn sie steht unter Denkmalschutz.
Wie gesagt, ich bin gespannt, welche Vorschläge beim Bürgerworkshop zur Sprache kommen werden.
LEADER Roadshow
23. Januar 2016, 14:00 Uhr 
Aula der Grundschule
Schulstrasse 13
Schondorf am Ammersee

"Mrs. Peel, wir werden nicht mehr gebraucht."

$
0
0
Du erinnerst dich vielleicht noch an die Fernsehserie "Mit Schirm, Charme und Melone". Am Anfang jeder Folge bekam Emma Peel immer eine Nachricht von John Steed: "Mrs. Peel, wir werden gebraucht".
Und Emma sauste los, um zusammen mit Steed die Welt zu retten (oder das Vereinigte Königreich, was aus britischer Perspektive das selbe ist).
Emma wurde gebraucht. Am Ammersee wird EMMA anscheinend nicht mehr gebraucht.

Aus für Elektro-Carsharing

Ein Rückblick: 2012 startete der Verein Verein "Emmissionsfreie Mobilität am Ammersee (EMMA)" mit dem ambitionierten Projekt, das erste private Carsharing mit E-Mobilen in Deutschland anzubieten. Das Netz rund um den Ammersee wurde zügig ausgebaut.
2014 waren sieben Fahrzeuge an den Standorten Utting, Schondorf, Inning und Dießen im Einsatz. Kostendeckend lief der Betrieb aber nicht, und im Juni 2014 fragte ich in einem Beitrag "EMMA am Ende?".

Schrittweiser Rückzug

Ende des Jahres war es dann Gewissheit: EMMA verabschiedet sich aus Schondorf. In Schondorf hatten sich nur drei regelmäßige Nutzer gefunden, das war zuwenig. Ähnlich war es in Inning und Dießen, so dass auch diese beiden Standorte geschlossen wurden.
So waren zuletzt nur noch zwei Autos in Utting im Einsatz, die sich vier Nutzer teilten. Jetzt haben die Initiatoren einen Schlussstrich gezogen, der Verein wurde aufgelöst.

Geringer Bekanntheitsgrad

EMMA hatte meiner Meinung nach ein paar hausgemachte Probleme. Zum einen war der Bekanntheitsgrad des Angebots sehr gering. Ich habe praktisch nie jemand getroffen, der diese Carsharing-Möglichkeit kannte.
Zum anderen war die Preisstruktur nicht sehr kundenfreundlich: Man musste erst eine Aufnahmegebühr zahlen, € 500 Kaution hinterlegen, und einen monatlichen Mitgliedsbeitrag entrichten. Die eigentlichen Fahrtkosten wurden dann in einer Mischung aus Zeit- und Kilometerkosten abgerechnet. Das ist bei DriveNow und ähnlichen Angeboten deutlich besser gelöst.

Carsharing auf dem Land

Carsharing hat in ländlichen Gegenden generell einen schweren Stand. In München steht bald an jeder Ecke ein DriveNow Auto. Am Land sind es doch recht weite Wege zu den Stationen, bei denen man die Fahrzeuge abholt und wieder zurückbringt.
Was meinst Du: Könnte Carsharing am Ammersee erfolgreich sein? Wie müsste das Angebot aussehen, damit Du es nutzen würdest?

Kaputt?

$
0
0
Reparaturcafe in Schondorf am Ammersee
Dass wir in einer Wegwerfgesellschaft leben, ist nichts Neues. Ein kaputtes Gerät zu reparieren ist oft teurer als eine Neuanschaffung. Selbst wenn man möchte, findet man oft niemanden mehr, der es reparieren könnte, und hat selber nicht das nötige Wissen oder die richtigen Werkzeuge.
Die Transition Region Ammersee steuert diesem Trend entgegen und veranstaltet am 30. Januar in Schondorf zum zweiten Mal ein Reparaturcafe.

Kuchen und Werkzeug

Das Reparaturcafe ist genau das, was der Name sagt, nämlich eine Mischung aus Werkstatt und Kaffeekränzchen. Es gibt einen gutsortierten Werkzeugschrank, und es sind Leute da, die von den verschiedensten Dingen etwas verstehen.
Ob wackliger Stuhl, defekte Lampe, platter Fahrradreifen oder rauschender Röhrenverstärker – hier kriegt man's vielleicht gerichtet. Auf jeden Fall trifft man Gleichgesinnte, kann sich austauschen und vielleicht auch anderen helfen.
Reparaturcafe
30. Januar, ab 10:00 Uhr
Sankt-Anna-Strasse 2
Schondorf

Bastler gesucht

Vielleicht hast Du auch selber Qualitäten als Handwerker, Bastler oder Kuchenbäcker und möchtest aktiv mitmachen? Dann kannst Du dich hier anmelden

Wochenmarkt in Schondorf

$
0
0
Themengebiete für LEADER Programm in Schondorf am Ammersee
Las Notas
(inspiriert von Goya's 'Las Meninas')
Die Idee stammt nicht von mir, aber sie gefällt mir sehr gut: Ein wöchentlicher Markt in Schondorf, bei dem regionale Erzeuger ihre Produkte anbieten.
An meinem früheren Wohnort bin ich gerne auf den Wochenmarkt einkaufen gegangen. Das Wichtigste dabei war natürlich der anschließende Besuch im Marktcafe. Das könnte es in Zukunft auch in Schondorf geben.

Ein LEADER Projekt

Als Idee geistert dieser Markt schon länger durch Schondorf, aber konkreter wurde es jetzt durch das LEADER Programm, bzw. die Lokale Aktionsgruppe Ammersee. Bei der LAG Roadshow am 23. 1. in Schondorf stellte Bürgermeister Alexander Herrmann das Projekt vor, das dann auch in einer Arbeitsgruppe diskutiert wurde.
Da mit einem solchen Markt die regionale Wirtschaft gestärkt würde, wäre eine Förderung durch LEADER prinzipiell möglich. Das macht es für die Gemeinde natürlich noch attraktiver. 

Markt in der Bahnhofstrasse

Der Markt soll im Sommer jeweils Samstags stattfinden, und zwar auf dem Straßenabschnitt zwischen Bahnhof und Feuerwehrhaus. Hier wären die nötigen Strom- und Wasseranschlüsse relativ leicht bereitzustellen. Die Straße müsste natürlich gesperrt werden. Das sollte aber kein großes Problem sein, da es hier ohnehin nur wenig Durchgangsverkehr gibt.
Besonders gut gefällt mir, dass das Jugendzentrum dann als Marktcafe fungieren könnte. Wie gesagt, der Espresso mit Freunden ist für mich das Beste an einem Markteinkauf.

Anregungen gesucht

Jetzt wäre es gut zu wissen, ob an so einem Markt überhaupt Interesse besteht. Dazu habe ich den Wochenmarkt als Idee auf Mein-Ammersee-2020 eingetragen. Hier kann man dem Projekt ein "Gefällt mir" oder "Gefällt mir nicht" geben, und es auch kommentieren.
Würdest Du auf einem lokalen Wochenmarkt einkaufen, und was sollte dort angeboten werden? Vielleicht kennst Du auch jemand, der dort einen Marktstand betreiben würde.
Also Anregungen, Fragen, Kritik und Vorschläge bitte auf Mein-Ammersee-2020 eintragen, so kommen sie am schnellsten zur LAG Ammersee.

Die LAG Roadshow 

Da ich mich an der Arbeitsgruppe "regionale Wirtschaft" beteiligt habe, habe ich vom Rest der Veranstaltung der LAG (Lokale Aktions Gruppe) Ammersee nicht viel mitbekommen. Wie Du oben siehtst, habe ich nur die Agenda abphotographiert.
Einen ausführlichen Bericht von der LAG Roadshow in Schondorf gibt es im Tagebuch auf www.mein-ammersee-2020.de.

Der gelbe Kasten (nicht die gelbe Tonne)

$
0
0
Man lernt doch nie aus. Ich weiß inzwischen, dass Restmüll in die graue Mülltonne gehört, Verpackung in die gelbe, organischer Abfall in die braune, und Papier in die blaue Tonne.
Aber wohin mit dem Elektronikschrott? Nicht in die gelbe Tonne, sondern in den gelben Kasten.

Elektrogeräte entsorgen

Was ich bis jetzt nicht wusste: Alte Elektrogeräte können über die Post umweltgerecht entsorgt werden. Einzige Einschränkung ist, dass es in einen Maxibrief passen muss. Der Maxibrief hat C4 Format, ist höchstens 5cm dick und maximal 1kg schwer. Den alten Fernseher muss man also immer noch selber zum Recyclinghof oder zum Händler bringen.
Aber kaputte Handys, Digitalkameras, Fernbedienungen, Ladegeräte oder andere elektronische Spielzeuge, kann man per Post recyclen. Das Angebot gilt auch für alte Druckerpatronen. Die Post hat eine recht nett gemachte Übersicht, was alles entsorgt werden kann.

Kostenloser Electroreturn-Aufkleber

Das alte Gerät kann man einfach in ein Kuvert stecken,  einen Electroreturn-Aufkleber drauf machen und zum nächsten Briefkasten oder in die Postfiliale bringen. Batterien müssen vorher entfernt werden, die werden extra gesammelt.
Den Electroreturn Aufkleber kann man hier ausdrucken

Guerilla-Kunst am Ammersee

$
0
0
Am Ammersee-Skulpturenweg
Der Ammersee wird ja oft als "Künstlersee" bezeichnet, weil sich hier immer schon gerne Kreative niedergelassen haben. Inzwischen zieht es anscheinend nicht nur Künstler an den See, sondern – ganz selbstständig– auch Kunstwerke.

Der Wrgl und der Stein

Erst vor einer Woche tauchte in Dießen plötzlich der Wrgl auf, und hat dort, zumindest vorläufig, eine Bleibe gefunden.
Bei einem Spaziergang am Wochenende stellte ich fest, dass auch der Ammersee-Skulpturenwegüber Nacht Zuwachs bekommen hat. Auf einem Baumstumpf ruht jetzt ein Stein, und ich könnte schwören, dass er letzte Woche noch nicht da war.

Halluzinogener Einfluss?

Es ist offensichtlich kein Kiesel aus dem See. Die Oberfläche fühlt sich sehr glatt an, Marmor würde ich sagen. Ein Kunstwerk auf Urlaubsreise? Ein Scherz? Der halluzinogene Einfluß der in der Nähe wachsenden Magic Mushrooms? Ehrlich, ich habe keine Ahnung.
Beschriftet ist das Werk nicht, aber das gilt ja auch für eine Reihe anderer Kunstwerke am Weg.
Was meinst Du? Kunst oder Naturphänomen?
Skulptur "Wrgl" in Diessen am Ammersee
Untermüllerplatz in Dießen:
Da steht er, der Wrgl.

Cafe in der Werkstatt

$
0
0
Reparatur-Cafe in Schondorf am Ammersee
Dieses Mal habe ich es geschafft, zum Reparatur-Cafe zu kommen, das die Transition Region Ammersee am 30. Januar in Schondorf veranstaltete.
Leider habe ich trotz intensiver Suche nichts Reparaturbedürftiges in meinem Haushalt gefunden.
Schön war's aber trotzdem.

Nähen, schrauben, löten

Ich war sichtlich nicht der Einzige, dem es nicht vordringlich um die Werkstatt ging. Es wurde zwar viel geschraubt, gelötet, geschliffen und genäht, aber die Betonung lag mehr auf "Cafe" als auf "Reparatur". Der Cafe war übrigens ein verblüffend guter, kräftiger Espresso. Ich hatte davor befürchtet, es gäbe Filterkaffee aus der Warmhaltekanne.
Wie gesagt, hatte ich nichts gefunden, was gerichtet werden müsste. Wäre ich etwas früher gekommen, hätte ich wenigstens meine Frisur reparieren lassen können. Leider war aber Mohammed, der Barbier aus Damaskus, schon weg.

Stubenmusik am Abend

Es war eine rundherum nette Atmosphäre, mit alten Bekannten, neuen Gesichtern, und guter Stimmung. Gegen Abend gab's dann noch feine bayrische Stubenmusi, mit Hackbrett, Harfe und Kontrabass.
Ich komme gerne wieder, und bis zum nächsten Mal wird schon irgendwas im Haushalt kaputt gehen.
Die Termine werden auf der Transition Website bekannt gegeben.

Der unprofessionelle Charme des Reparaturcafes 


Stubenmusi im Reparaturcafe in Schondorf am Ammersee
Stubenmusi am Abend

Geht doch!

$
0
0
Es ist gerade einmal vier Monate her, dass ich über die Website der Gemeinde Schondorf gelästert habe (Das vierte Protokoll): Dass die Bürgerinformation nicht dem entspricht, was man im 21. Jahrhundert erwartet, und dass das Internet-Zeitalter in der Schondorfer Gemeindepolitik wohl noch nicht angebrochen sei.
Es wird nicht an meinem Blog-Beitrag gelegen haben, aber wir haben jetzt das, was ich mir damals gewünscht habe: Ein zeitgemäßes Bürgerinformationssystem im Internet.


Neuer Service für mehr Transparenz 

Die Adresse ist ein bisschen schwierig zu merken, die sollte man sich als Lesezeichen anlegen: https://ris.komuna.net/schondorf/
Dafür bietet die Seite dann das, was man sich von einem modernen Ratsinformationssystem erwartet: Es gibt eine Personenübersicht, wer für welche Partei im Gemeinderat sitzt, und wie die einzelnen Ausschüsse zusammengesetzt sind. Außerdem findet man hier die Tagesordnungen der öffentlichen Gemeinderats- und Ausschusssitzungen. Auch die Sitzungsprotokolle sollen wohl hier einsehbar sein, auch wenn ich erst ein einziges gefunden habe. Aber das wird sicher noch. 

Sitzungskalender zum Herunterladen

Schließlich gibt es auf der Seite noch einen Sitzungskalender. Diesen kann man sogar herunterladen und in den eigenen Kalender übernehmen. Bei mir hat das problemlos funktioniert. Keine Ausreden mehr, dass ich eine Sitzung zwar gerne besucht hätte, aber leider, leider den Termin vergessen habe.
Diese Informationen werden übrigens nicht nur für Schondorf bereitgestellt, sondern auch für Eching und Greifenberg. 
Gut gemacht, ich gebe 4 von 5 Punkten (den fünften Punkt gibt es dann für die aktuellen Sitzungsprotokolle). 
Und wie gefällt Dir das neue Ratsinformationssystem?

Discy jetzt bei Piqd

$
0
0
Schallplatten
Für manche Leser ist schon mit der Überschrift alles klar, und die Freude groß. Für alle Anderen erkläre ich mal, worum es hier geht.
Piqd ist eine Sammlung handverlesener Links im Internet, die von Experten in verschiedenen Kanälen ausgewählt werden.
Neu in dieser Expertenrunde ist jetzt Edmund Epple, Betreiber der MusikBuchHandlung discy in Landsberg.

In der Filterblase

Das meiste was wir im Internet sehen oder lesen, wird nicht von Menschen ausgewählt, sondern von Maschinen. Algorithmen analysieren täglich unser Verhalten im Netz. Ob Suchanfrage bei Google oder Neuigkeiten bei Facebook: Was ich zu sehen bekomme, ist nicht "objektiv", sondern auf meine errechneten Vorlieben zugeschnitten.
Egal ob ich mich für oder gegen Attac, Chemtrails oder Pegida engagiere, die Maschinen zeigen mir die Inhalte, die zu meinem Weltbild passen. Abweichende Ansichten werden immer mehr ausgeblendet. So lande ich irgendwann in einer Blase aus gefilterten Informationen, die alle meine vorgefasste Meinung bestätigen.

Menschen statt Maschinen

Piqd will eine Alternative zu dieser Entwicklung sein. Auch hier werden Beiträge im Netz empfohlen, aber eben nicht von Algorithmen, sondern von wirklichen Menschen.
Darunter sind einige bekannte Namen, wie der SZ-Redakteur Dirk von Gehlen, die Netzaktivistin Anke Domscheit-Berg, oder der Ökonom Christian Odendahl. Zugegeben, alleine die Zusammenstellung der Piqd-Experten sorgt schon wieder für eine Art Filterblase. Abonnenten von FAZ oder Bayernkurier sind unter den Nutzern wahrscheinlich eine Minderheit.
Trotzdem macht es einen riesigen Unterschied, ob Empfehlungen von Menschen gegeben (und begründet) werden, oder von einem Computer.

Der Plattenladen meines Vertrauens

Ich habe schon länger mit Piqd geliebäugelt, konnte mich aber bisher nicht zu einem (übrigens kostenlosen) Abonnement entscheiden. Mir fehlte der letzte Anstoß. Der kam jetzt, als ich erfuhr, dass Edmund Epple als Piqd-Experte dazugestoßen ist. Edmund betreibt den Plattenladen meines Vertrauens, das discy in Landsberg.

Epple statt Apple

Er ist genau die Art von Person, von der ich mir handverlesene Tips wünsche. In Edmund's Laden bin ich schon auf sehr viel interessante Musik gestoßen. Musik, die mir Apple nie vorschlagen würde, weil sie nicht in einen Algorithmus passt; Musik, die ich nicht finden würde, weil ich nicht wüsste, wonach ich suche.
Mal schauen, ob ich mit Piqd auch in anderen Themenfeldern so interessante Entdeckungen mache.

Der Ammersee, ein Platz für Kreative

Bleibt noch eine Frage: Was hat das Ganze mit dem Ammersee zu tun? Schließlich ist das hier ein Schondorf/Ammersee- und kein Netzpolitik-Blog. Die Antwort ist einfach: Marcus von Jordan, einer der Gründer von Piqd, lebt am Ammersee.
Man sieht, der See ist auch heute noch Heimat für kreative Köpfe.

Photo-Graphie+Montage im Studio Rose

$
0
0
"Beach Installation" von Horst Esser www.esser-horst.de
"Beach Installation"
© Horst Esser, www.esser-horst.de
Endlich geht es wieder los mit den Veranstaltungen im Studio Rose.
Ab 19. Februar sind an zwei Wochenenden Arbeiten des Weilheimer Photokünstlers Horst Esser zu sehen.
"Photo-Graphie+Montage" meint Bilder, die mit verschiedenen Techniken entstehen, und zu kontrastreichen Kompositionen zusammengefügt werden. So wie in der nebenstehenden "Beach Installation", in der sich eine bedrohliche Metallwand in Schwarzweiß vor ein harmloses Strandpanorama schiebt.

Licht-Zeichnen

Der Bindestrich zwischen Photo und Graphie ist keine Marotte von Esser, sondern beschreibt einfach seine Arbeitsweise: Licht-Zeichnen, wozu er nicht unbedingt eine klassische Kamera braucht. Einige der Arbeiten sind Video-Standbilder, auf denen der Zeilenwechsel des Monitors Teile des Bildes im Dunkel versinken lässt und andere überstrahlend hervorhebt.

Bild und Gegenbild

Was eigentlich nur Aufnahmen eines Fernsehbildes sind, sieht plötzlich aus wie die Geisterphotographien eines William Mumler. Eine Aufnahme des World Trade Center wirkt dann, als würden sich die Twin Towers als Ektoplasma vor dem Panorama Manhattens abzeichnen.
Der Maler Wolf Schindler meinte zu Esser's Bildern, "daß zu jedem sichtbaren Bild, das vor unserem Auge erscheint, irgendwo in den Dunkelkammern unseres Ichs das unsichtbare Gegenbild aufscheint".
Studio Rose
Bahnhofstrasse 35
Schondorf
Vernissage: 19. Februar, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: 20./21. und 27./28. Februar, jeweils 11:00 - 18:00 Uhr

Ausgeflogen

$
0
0
Hier saßen bis vor einer Woche noch zwei Raben, jetzt sind sie weg. Die beiden waren getöpferte Vögel, ein Geschenk von guten Freunden. Damit sie nicht hinunterfallen, waren sie mit recht kräftigen Schrauben und einer Innenklemmung gesichert.
Letzten Samstag waren plötzlich nur mehr die Schrauben da, die Vögel waren abmontiert. Ich war ziemlich perplex.

Zwei verschwundene Vögel

Ich bin zwar generell ein gutgläubiger Mensch, aber nicht komplett naiv. Vandalismus kommt leider vor, Diebstähle leider auch. Aber wer um Himmels Willen klaut zwei getöpferte Gartenfiguren? Vor allem, weil man die ja nicht einfach so mitnehmen konnte, sondern recht mühsam aus der Klemmung herausschrauben musste.
Wäre er mal besser auf dem Fensterbrett sitzen geblieben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Figuren als Hehlerware einen besonderen Wiederverkaufswert haben.

Schwarzmarkt für Raben?

Oder gibt es etwa einen geheimen Sammlermarkt, auf dem Keramikraben Höchstpreise erzielen? Werden ähnliche Vögel gerade bei Gagosian Gallery ausgestellt und ich hatte, ohne es zu ahnen, wertvollste Kunstobjekte auf dem Gartenzaun stehen? War ihnen einfach langweilig, und sie sind selbst abgehaut? 
Oder haben die beiden einen Elija gefunden, den sie nun versorgen? Falls das so ist, wünsche ich ihm auf diesem Weg alles Gute. 

Grün ist lauter

$
0
0
Altglascontainer Grünglas
Das Schild auf dem Container ist eindeutig: Einwurf von Altglas nur werktags, und spätestens um 19:00 Uhr ist Schluss. Schon klar, die Anwohner wollen irgendwann ihre Ruhe haben.
Das gilt aber offensichtlich nur für Grünglas.
An den Containern für Weiß- und Braunglas ist der Einwurf Abends eine Stunde länger erlaubt, nämlich bis 20:00 Uhr. Am Stellplatz kann es nicht liegen, die  Container stehen unmittelbar nebeneinander.

Eisenoxid und Schwefel

Das kann also nur bedeuten, dass grünes Glas beim Zerbrechen mehr Lärm macht. Ich weiß, dass Flaschenglas gefärbt wird, um den Inhalt vor UVA Strahlen zu schützen. Braun hat dabei die höchste Filterwirkung, Grün funktioniert auch ganz gut. Die grüne Farbe entsteht durch Beimischung von Eisenoxid, für braunes Glas wird Mangan und Schwefel dazugegeben.
Glascontainer Braunglas

Weiß, Grün, Braun

Das geht im Prinzip auf den persischen Gelehrten Abu Musa Jabir ibn Hayyan (genannt Geber) zurück, der schon im 8. Jhd. ausführlich dokumentierte, wie sich verschiedenfarbiges Glas herstellen lässt. 
Allerdings liegen die Beimischungen im Bereich einiger Zehntel-Prozent. Das kann auf das Bruchverhalten doch wohl keine großen Auswirkungen haben.
Frage also an die Naturwissenschaftler unter den Lesern: Gibt es eine physikalische Erklärung dafür, dass grünes Glas beim Zerbrechen mehr Lärm macht?

Heimat gestalten

$
0
0
© Ragged Edge Press, NYC
Es tut sich etwas in der Kulturszene des Landkreises Landsberg am Lech. Der Kulturbeirat will unter dem Thema "Heimat" ein Konzept für Kreiskulturtage ausarbeiten.
Diese sollen ab 2017 regelmäßig stattfinden. Landrat Thomas Eichinger steht der Idee anscheinend positiv gegenüber und hat bereits einen Arbeitskreis eingesetzt.

Jährliche Kulturkreistage

Treibende Kraft hinter dem Projekt ist die immer rührige Dießener Malerin Annunciata Foresti. Von ihr stammt der Konzeptentwurf, der Anfang Februar bei einem Treffen zwischen Landrat und Kulturbeirat besprochen wurde.
Die Idee dahinter ist, die ganze Vielfalt des kulturellen Lebens im Landkreis stärker an die Öffentlichkeit zu bringen. Bislang konzentriert sich die Kulturarbeit doch noch recht stark auf Großveranstaltungen in der Kreisstadt Landsberg. Mit den Kulturtagen sollen auch die Kleinen im Landkreis eine Chance bekommen, mit ihrem bunten Angebot mehr Menschen zu erreichen.

Heimischen Kulturreichtum präsentieren

...
Die Chance für einen heimischen Schatz - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Die-Chance-fuer-einen-heimischen-Schatz-id36817577.html
Daher kommt auch das Motto "Heimat", denn die Veranstaltung soll zeigen, wie vielfältig dieser Begriff gestaltet werden kann. Der Kulturbeirat möchte dazu möglichst viele Akteure mit ins Boot holen.
Die Idee der Vielfalt finde ich ausgesprochen reizvoll. Malerei und Theater, Film und Tanz, Photographie und Musik, aber auch Brauchtum, Comedy oder Design – da gibt es sicher einiges Neues zu entdecken, aber auch ungewöhnliche Kombinationen kann ich mir gut vorstellen.
Der jetzt eingerichtete Arbeitskreis wird mit potentiellen Teilnehmern sprechen und dann dem Kreistag ein konkretes Konzept vorstellen.
Ich bin mal gespannt.

Abgeholzt – und jetzt?

$
0
0
Gefällter Baum
Mitten in Schondorf wurde plötzlich ein Hektar Wald gerodet. Aufmerksam wurde ich auf den Vorgang durch meine Blogger-Kollegin Renate Blaes. Sie hat die Umstände in einem Beitrag hier ausführlich und kenntnisreich beschrieben.
Wer sich dafür interessiert, was in unserem Ort vorgeht, sollte den Text unbedingt lesen.
Der Wald ist weg, aber wie geht es nun weiter?

Bäume fällen – Darf man das?

Es geht bei dem Fall um das Grundstück nördlich des Kapellenberges, zwischen Pfitznerstraße und Seeberg. Ich kannte das immer als "Augsburger Wald" und war der Meinung, das Gelände gehöre der Stadt Augsburg. Die hat es aber anscheinend vor einiger Zeit verkauft. Der oder die neuen Besitzer haben nun den alten Baumbestand komplett abgeholzt. Die Gemeinde konnte gerade noch verhindern, dass auch noch die Wurzelstöcke ausgefräst wurden.
Die Empörung über diesen rücksichtslosen Kahlschlag ist im Ort und in den sozialen Netzen groß. Darf der Besitzer denn so etwas machen? Gibt es nicht eine Baumschutzverordnung und drohen da nicht saftige Strafen?

Die Baumschutzverordnung

Das Waldstück ist nicht als Siedlungsfläche eingetragen.
Erst einmal zur Baumschutzverordnung. Die Gemeinde Schondorf hat eine solche Verordnung (BaumSchVO). Diese legt fest, dass Bäume ab einem Umfang von 80 cm nicht ohne Erlaubnis gefällt werden dürfen. Bei Zuwiderhandlung drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Deutsche Mark (steht tatsächlich noch so in der Schondorfer BaumSchVO).
Allerdings gilt diese Baumschutzverordnung für den Innenbereich, das fragliche Grundstück ist aber als Wald, also Außenbereich, ausgewiesen. Hier ist der Besitzer meines Wissens nicht durch die Verordnung gebunden. Das ist im Prinzip einleuchtend, ein Waldbesitzer wird nicht jedesmal bei der Gemeinde anfragen, bevor er einen Baum fällt.

Das Waldgesetz für Bayern

Darf der Waldbesitzer also machen was er will? Nein, auch das ist gesetzlich geregelt (wir sind schließlich in Deutschland), in diesem Fall durch das Waldgesetz für Bayern (BayWaldG).
Danach muss der Wald pfleglich bewirtschaftet werden, aber das lässt dem Besitzer weitreichende Freiheiten. Selbst eine komplette Rodung ist möglich, solange es nicht auf eine andere Bodennutzung hinausläuft. Der Wald muss also Wald bleiben.
Überwacht wird das vom Landratsamt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF). In einem Bericht der Augsburger Allgemeinen wird der Leiter des AELF zitiert, dass nach drei Jahren auf dem Gelände wieder Wald stehen müsse. "Komme der Eigentümer dem nicht nach, werde er angeschrieben." Dem Waldfrevler schlottern sicher schon die Knie bei so massiven Konsequenzen.

Kein Biotop mehr

Eine Umweltverträglichkeitsprüfung vor der Rodung ist für ein so kleines Waldstück wie hier nur dann vorgeschrieben, wenn es zu mindestens 1 ha in einem gesetzlich geschützten Biotop liegt (Art. 39a Abs. 3).
Dieses Hindernis hat der Grundstücksbesitzer schon im Vorfeld aus dem Weg geräumt. Laut dem oben erwähnten Bericht der Augsburger Allgemeinen hat der Eigentümer vor einigen Wochen im Rathaus ein Schreiben der Naturschutzbehörde vorgelegt. Danach hat die Behörde dem Areal die früher vorhandene Biotopeigenschaft abgesprochen.

Wertvollstes Bauland

Grundstück in Schondorf am Ammersee
So ein Baugrund mit Seeblick wäre Gold wert
(Photo © Renate Blaes)
Man sieht also, dass hier recht planvoll vorgegangen wird. Vermutlich arbeiten in diesem Moment ein paar ausgefuchste Juristen an einem Schlachtplan, wie man das Waldstück in lukratives Bauland verwandeln könnte. Ob man vielleicht darauf setzt, dass ein Teil des Areals in grauer Vorzeit als Campingplatz genutzt wurde? Oder spekuliert man darauf, dass sich die finanziell klamme Gemeinde Schondorf keinen langen und teuren Rechtsstreit leisten will?
Ich weiß es nicht. Ich habe aber das Gefühl, dass jemand hier recht genau weiß, was er will und wie er es erreichen kann. 
...
Wald mitten in Schondorf wurde abgeholzt - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Wald-mitten-in-Schondorf-wurde-abgeholzt-id37072582.html

Vom Ammersee zum Schermützelsee

$
0
0
Leuchte am See
Welche Verbindung gibt es zwischen dem Ammersee und dem Naturpark Märkische Schweiz in Brandenburg?
Eine literarische.
Im Kurort Buckow steht nämlich das Brecht-Weigel-Haus, und die beiden verbrachten oft ihre Sommer am Ammersee. In Utting hatte sich Bert Brecht ein Haus gekauft.

Zeit meines Reichtums

Leider konnte er es praktisch kaum bewohnen, weil er kurz nach dem Kauf ins Exil flüchten musste. Brecht schrieb dazu das Gedicht Zeit meines Reichtums: "Sieben Wochen meines Lebens war ich reich..." 
Wie ging es aber danach weiter mit dem Haus in Utting? Dazu gibt es anscheinend einen umfangreichen Briefwechsel. Die Bertolt Brecht Gesellschaft konnte nun diese historischen Dokumente erwerben, und veranstaltet dazu im Brecht-Weigel-Haus eine Ausstellung "Die Legende von Bertolt Brechts Landhaus in Utting". (Den Titel finde ich etwas irreführend. Das Haus ist ja keine Legende, sondern es existierte wirklich.)

Mit der Buckower Kleinbahn zum Schermützelsee 

Die Ausstellung eröffnet am 16. Juli 2016 mit einem einführenden Vortrag des Brechtbiographen Dr. Werner Hecht. Es bleibt also genug Zeit, eine Sommerreise in die Märkische Schweiz zu planen.
Man fährt dazu erst einmal nach Berlin, dann von Berlin Lichtenberg mit der Oderlandbahn nach Müncheberg. Von dort geht es mit der Buckower Kleinbahn nach Buckow. Auf den gewohnten Seeblick muss man dort übrigens auch nicht verzichten: Buckow liegt am Schermützelsee. 
(Vielen Dank an Katharina aus Bayreuth, die mich auf die Veranstaltung in Buckow aufmerksam gemacht hat) 
Viewing all 339 articles
Browse latest View live