Quantcast
Channel: Schondorf Blog
Viewing all 339 articles
Browse latest View live

Aufregung um geplanten Abriss

$
0
0
Villa Margret, Schondorf am Ammersee
Wie ich letztes Jahr schon vermutet habe, sind die Tage der "Villa Margret" in Schondorf gezählt. Das Gebäude wurde vom Landheim Schondorf verkauft. Der neue Besitzer will die Villa abreißen und auf dem Grund ein Doppelhaus bauen. Jetzt ist die Aufregung groß.
In den sozialen Netzwerken sorgte der geplante Abriss für heftige Empörung und es wurde auch nicht mit Kritik an den Politikern gespart: Warum tun Gemeinderat und Bürgermeister hier nichts? Warum verhindern sie nicht den Abriss?

Ein Stück Schondorf verschwindet

Eines vorneweg: Ich finde es sehr traurig, dass hier ein Stück altes Schondorf verschwindet. Immerhin ist es das ehemalige Wohnhaus von Julius Lohmann, dem Gründer des Landheims Schondorf. Ich komme fast täglich An der Point vorbei, und werde diese historische Villa sehr vermissen. Wenn man das charmante alte Haus sieht, kommt man automatisch ins Träumen, was man daraus machen könnte.
So weit, so traurig.

Grenzen der Politik

Mir ist aber klar, dass die Politik hier wahrscheinlich nicht viel retten kann. Bürgermeister und Gemeinderat...
... können niemandem verbieten sein Haus zu verkaufen.
... können dem Verkäufer nicht vorschreiben, für welches Angebot er sich entscheiden soll.
... können einen Abriss nicht verhindern (solange nicht der Denkmalschutz dagegen spricht).

Prinzipiell finde ich das gut so. Ich möchte nicht, dass der Immobilienmarkt dem Gutdünken von einem Dutzend Gemeinderäten ausgeliefert ist. In diesem Fall wäre der Mauschelei und Vetternwirtschaft Tür und Tor geöffnet.

Mehr Denkmalschutz?

Soweit ich weiß, ist die einzige Handhabe um einen Abriss zu verhindern, der Denkmalschutz. Im Fall der Villa Margret ist es dafür wohl zu spät.
Schondorf hat bereits die höchste Dichte an geschützten Gebäuden im Landkreis (siehe Historischer Spaziergang durch Schondorf). Trotzdem kann man überlegen, ob nicht noch für einige weitere historische Bauten der Schutz beantragt werden sollte. Hilfe dazu bietet das Denkmalnetz Bayern.
So etwas wäre auch ein Thema, das man im Rahmen der Veranstaltungsreihe Schondorf 2025 diskutieren könnte. Wie sehr wollen wir den jetzigen Stand konservieren? Wie sehr wollen wir uns für Neues und Veränderungen öffnen?

Business-Weißwurst

$
0
0
Business Weisswurst
Das Ammersee Denkerhaus hatte am 10. März zum Open Day mit Business-Weißwurstessen geladen. Meine Befürchtungen zum "Business" Teil erwiesen sich als unbegründet: Zum korrekten Verzehr der Weißwurst gab es weder einen Powerpoint Vortrag, noch wurde dafür eine Task Force gebildet und es musste auch keine App auf dem Smartphone installiert werden. Es gab einfach gute Weißwürste, Brezn, Weißbier und gute Gespräche.

Zusammen arbeiten

Das Denkerhaus ist ein Ort, an dem man zusammen arbeiten kann, auf Neudeutsch ein "Coworking Space". Im Gemeinschaftsbüro kann ein Arbeitsplatz tage- oder monatsweise gebucht werden, und es gibt auch Einzelbüros und Besprechungsräume. Es ist alles da, was man an Infrastruktur braucht, von WLAN über Drucker und Kopierer, bis zu Küche und Kühlschrank.
Einfach den Laptop aufstellen und loslegen. Das ist wesentlich günstiger, als ein eigenes Büro auszustatten und viel weniger einsam, als ein Home Office. Ich finde das Konzept ziemlich genial.

Gegenseitige Anregungen

Den größten Vorteil dieses Gemeinschaftsbüros sehe ich im Ideenaustausch über Branchengrenzen hinweg. Das war auch beim Open Day der Fall: Fuhrpark Management, Search Engine Marketing und Optimization, gewaltlose Kommunikation, die Beschäftigung mit den Tagebüchern des Urgroßvaters, Projekte zur Stärkung des ländlichen Raums - die Themenbandbreite der Denkerhaus Nutzer ist wirklich erstaunlich.
Dabei bekam ich Anregungen, auf die ich von selbst nie gekommen wäre. Kann ich aus der gewaltfreien Kommunikation mit Kindern etwas für mein Geschäftsleben lernen? Ja, habe ich gesehen, durchaus.
Wie gesagt, es war ein ausgesprochen inspirierendes Weißwurstessen. Hier noch ein paar Bilder von der Veranstaltung.


Gut gelaunte Denkerhaus-Denker bei
der Business-Weisswurst
Das Denkerhaus wird (zu Recht)
oft in der Presse besprochen

Das Gemeinschaftsbüro im Denkerhaus


Sehr elegant: Photoarbeiten von
Jürgen Oliver Blank im Foyer
Der Condomat am Eingang vermittelt ein völlig
falsches Bild von der Arbeitsmoral im Denkerhaus

Hunde bitte!

$
0
0
Sonst heißt es ja oft "Hunde verboten" oder "Wir müssen draußen bleiben", aber es geht auch anders.
Mir ist richtig das Herz aufgegangen, als ich gestern dieses Schild sah. In Schondorf wünscht man sich offensichtlich mehr Hunde in der Seeanlage. Aber gerne! Ich werde Frl. Rosa jetzt öfters hierher bringen.

Nieder mit Oberschondorf!

$
0
0
Öfter mal Radfahren
Warum nicht öfter mal das Fahrrad statt dem Auto verwenden? Gut, das Hindernis Nummer Eins ist wahrscheinlich immer noch der innere Schweinehund. Daneben könnte aber vielleicht eine bessere Infrastruktur auch etwas bewirken.
Darum geht es bei der Veranstaltung "Schondorf will radeln!" am 23. März.


Klimaschutz durch Radverkehr

Bei diesem Kreativabend geht es darum, Ideen zu finden, wie Schondorf fahrradfreundlicher werden könnte. Hintergrund ist der Bundeswettbewerb "Klimaschutz im Radverkehr". Ich finde das übrigens einen seltsamen Titel. Sollte das nicht besser "Klimaschutz durch Radverkehr" heißen?
Jedenfalls können für diesen Bundeswettbewerb Projekte zur Verbesserung der Radverkehrssituation eingereicht werden, die mit bis zu 70% der Ausgaben gefördert werden.

Modellhaften Projekte gesucht

Bei "Schondorf will radeln!" können alle Radfahrer – und natürlich vor allem die Noch-nicht-Radfahrer – ihre Anregungen einbringen, wie das Fahrrad bei uns attraktiver werden könnte: Mehr und bessere Radwege, sichere und witterungsgeschützte Abstellmöglichkeiten, Ladestationen für E-Bikes, Verleih von Spezialrädern wie Tandems oder Lastentransportern, usw.
Einfach mal der Kreativität freien Lauf lassen.
Ich hätte schon eine Idee: Oberschondorf um ca. 70 m absenken, dann würde man sich die anstrengenden Steigungen ersparen. Nieder mit Oberschondorf!
Schondorf will radeln!
Mittwoch, 23. März 2016
19:00 Uhr
Gemeinderatssaal
Rathausplatz 1, Schondorf 

Die Klage

$
0
0
Die klagende Maria Magsalena
Isenheimer Altar (Detail)
Es ist mittlerweile eine schöne Tradition, dass der Schondorfer Künstler Andreas Kloker vor Ostern seine Elementarbilder zeigt. Heuer steht die Veranstaltung im Studio Rose unter dem Motto "KAR".

Die vier Elemente

Diese Zeichnungen von Andreas Kloker beruhen auf den vier Elementen: Er malt mit Wasser auf eine Schiefertafel (Erde), und die Feuchtigkeit verdunstet durch Luft und Wärme (Feuer). Die Bilder sind deshalb auch nur in der kurzen Zeit ihres Entstehens und Verschwindens sichtbar.
Elementar sind die Bilder nicht nur wegen der verwendeten vier Elemente, sondern auch weil sie elementare Fragen stellen. Letztes Jahr ging es um Gehen und Amen. Heuer steht auf der Ankündigung "KAR".

Türkei, Griechenland, Trauer

KAR bezieht sich vermutlich auf den Karfreitag, der sich vom althochdeutschen Kara für Klage oder Trauer ableitet. Beim stöbern bin ich aber auch noch auf weitere Bedeutungen gestoßen (Danke Dr. Google).
Kar war der mythologische erste König der griechischen Stadt Megara. Es ist auch ein Roman von Orhan Pamuk (auf Deutsch: Schnee), und eine in Burkina Faso gesprochene Sprache.
Griechenland, Türkei, Westafrika, Klage und Trauer. Eine Fülle von Assoziationen zu den großen Themen unserer Tage.
Vor Ostern, KAR
Elementarzeichnungen von Andreas Kloker
22., 23., 24. März 2016, jeweils 20:00 Uhr
Studio Rose
Bahnhofstrasse 35
Schondorf am Ammersee

Anonyme Land Art

$
0
0
Land Art am Ammersee Skulpturenweg
Schon zum zweiten Mal entdecke ich auf dem Ammersee Skulpturenweg ein neues Kunstwerk, das nicht mit einer Tafel gekennzeichnet ist.
Vor ein paar Wochen war es eine mysteriöse Steinskulptur auf einem Baumstumpf, diesmal gehört es eher in die Kategorie "Land Art":
Es ist eine Reihe kleiner Kiesel in der Böschung am Wegrand.

Kunstwerke auf Wanderschaft

Der Stein hat mittlerweile seinen Platz auf dem Baumstumpf verlassen, und liegt jetzt am Seeufer. Das scheint so eine Eigenschaft der Kunstwerke am Ammersee zu sein, dass sie gerne auf Wanderschaft gehen.
In Dießen wanderte der Wrgl vom Untermüllerplatz zunächst auf den Bauhof der Gemeinde, dann zurück ins Ortszentrum, und steht jetzt nahe am See mitten im Mühlbach.

Kieselkolonne

Auch die neue Land Art Installation am Skulpturenweg erinnert mich an eine Wanderung oder Karawane. Etwa auf halbem Weg zwischen den "Magic Mushrooms" und Hans Illner's "Welle" scheinen kleine Kiesel an der Böschung entlang zu ziehen.
Wo die wohl her kommen und wo sie hin wollen? Ist das überhaupt von Menschen gemacht oder ist es ein paranormales Phänomen wie Kornkreise?

Skulptur sucht Heimat

Und noch ein Kunstwerk am Ammersee soll auf Wanderschaft gehen. Dabei handelt es sich um die Steinskulptur "Einklang", die Anselm Maria Hoppe im Rahmen der Ammerseerenade 2015 geschaffen hat.
Derzeit steht sie auf dem Gelände der Firma Gandl Natursteine in Inning, die den Stein für die Skulptur gestiftet hatte. Sie soll aber einen etwas publikumswirksameren Platz finden. Wer einen Vorschlag hat, wo die Skulptur stehen sollte, kann sich bis 31. März an info@ammerseernade.de wenden.





Radfahren: Eine grüne Spinnerei?

$
0
0
Specialized S-Works
Am 23. März fand im Rahmen von Schondorf 2025 ein Kreativabend statt. Das Motto war "Schondorf will radeln!".
Ein gutes Dutzend Bürger diskutierte mit Vertretern von Landratsamt und ADFC darüber, wie man unseren Ort fahrradfreundlicher gestalten könnte.
Die Politik war mit Bürgermeister Alexander Herrmann und drei Gemeinderäten vertreten - allesamt Mitglieder der Grünen. Das hat mich schon etwas irritiert.

Ohne CSU, SPD und FW

Ist umweltfreundliche Mobilität für die anderen Parteien nicht interessant? Natürlich ist das ein grünes Kernthema. Ich fand es aber enttäuschend, dass kein einziger der elf nicht-grünen Gemeinderäte sich an diesem Abend Zeit nahm. Zeigt das den Stellenwert, den umweltfreundliche Mobilität bei den Parteien hat? Ich hoffe nicht.
Ich hatte letztes Jahr schon einmal darüber geschrieben, dass unsere Verkehrsplanung immer noch sehr stark auf das Auto fixiert ist. Das Fahrrad wird als Sportgerät betrachtet, nicht als ernsthafte Alternative zum motorisierten Verkehr.

Problemfall Staatsstraßen

Bei "Schondorf will radeln" wurden nun Ideen gesammelt, wie man das Fahrrad im Ort attraktiver machen könnte. Schnell kristallisierten sich zwei Problembereiche heraus. Erstens gibt es im Ort nun einmal Höhenunterschiede mit anstrengenden Steigungen. Da lässt sich baulich nicht viel machen. Allerdings wird das mit zunehmender Verbreitung von E-Bikes immer weniger ein Problem.
Zweitens zerschneiden Uttinger-/Greifenberger- und Landsbergerstraße den Ort. Auch hier kann die Gemeinde wenig tun, da es sich um Staatsstraßen handelt. Hier können weder Fahrradspuren auf der Straße eingezeichnet werden, noch Tempo 30 Zonen ausgewiesen oder zusätzliche Ampeln aufgestellt werden.

Schlauchautomat und Fahrradbonus

In der Diskussion zeigte sich, dass es nicht das eine Wundermittel gibt, das Schondorf schlagartig in eine Fahrradmetropole verwandelt. Viele kleine, aufeinander abgestimmte Aktionen können aber auch etwas bewirken. So wurde ein Schlauchautomat am Bahnhof angeregt, und eine Do-it-yourself Werkstätte für kleinere Reparaturen.
Zu den weiteren Ideen gehörte, fahrradfreundliche Straßen farbig zu kennzeichnen und in einem Fahrradplan zu vermerken. In diesen Plan könnten auch Ladestationen für E-Bikes eingezeichnet werden. Bessere Abstellmöglichkeiten wurden ebenfalls angeregt, in Form von robusten und radschonenden Ständern (dazu gibt es ADFC-Empfehlungen). Es wurde sogar über ein Bonussystem für Radfahrer diskutiert, beispielsweise durch ermäßigten Eintritt ins Strandbad.
Wie gesagt, die große Radrevolution wird nicht stattfinden. Es wäre aber schon eine Entlastung, wenn der Radverkehr um 10% zunimmt, und der Autoverkehr entsprechend abnimmt.

Das Fahrrad als Lastentransporter

Ganz ohne Auto werden auch zukünftig nur wenige Schondorfer auskommen, viele brauchen es für den Weg zur Arbeit oder zum Einkauf. In diesem Zusammenhang wurde auch über die Möglichkeit gesprochen, Lastenräder auf Miet- oder Verleihbasis anzubieten. 
Das wurde eher skeptisch aufgenommen, weil es das Einkaufen recht kompliziert machen würde. Außerdem braucht man für den Lastentransport keine speziellen Fahrräder, wie man in diesem Video sieht.
(Falls das eingebettete Video nicht funktioniert, hier der Link zu YouTube)


Ganz leicht zu merken

$
0
0
Dampfer auf dem Ammersee
831104211221427
Mit dieser einfachen Zahlenreihe kann man sich die Abfahrtszeiten der Seenschifffahrt ab Schondorf merken.
Vom 23. April bis 25. September fährt der Dampfer ab Schondorf über Utting nach Herrsching um 
8:31
10:42
11:22
14:27


Abendverbindung ab 14. Mai

Bis zum 22. April und ab dem 26. September entfällt der Frühdampfer um 8:31 Uhr. 
Vom 14. Mai bis zum 4. September gibt es zusätzlich noch eine Abendverbindung um 18:21 Uhr. Die Zahl verlängert sich dann auf 8311042112214271821. Das ist aber immer noch kürzer als die IBAN-Nummer deines Bankkontos, die hat nämlich 22 Stellen.

Wem das trotzdem zu kompliziert ist, hier ist der Fahrplan 2016 zum Herunterladen als Pdf.

Die toten Gäule reiten wieder*

$
0
0
Demo für einen Radweg zwischen Diessen und Pähl
“Wenn ein Gaul erst mal tot ist, sollten die Reiter absteigen.“ Angeblich stammt dieser Satz von einem Regierungsvertreter, als letztes Jahr der sogenannte Faktencheck zum Radweg Birkenallee unter Ausschluss der Öffentlichkeit besprochen wurde.
Die Radfahrer am südlichen Ammersee sehen das offensichtlich anders, und (st)reiten munter weiter für einen Radweg. Trotz nasskaltem Wetter und Temperaturen im einstelligen Bereich, kamen am 1. April wieder gut 50 Teilnehmer zur Radldemo Birkenallee.

Pest oder Cholera

Kurz zur Erinnerung die aktuelle Situation: Wer mit dem Rad von Dießen nach Fischen fahren will, erreicht kurz nach dem Ortsende auch das Ende des Radweges. Hier hat man nun die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder man fährt geradeaus weiter auf der Birkenallee (St 2056). Das sind 3 km auf einer schmalen, täglich von gut 10.000 Autos und LKW befahrenen Straße. Oder man biegt nach Süden Richtung Raisting ab (LL 10). Hier gibt es ebenfalls keinen Radweg und es gilt Tempo 100. Erst nach 1,5 km kann man dann auf einen Feldweg einschwenken und in einem Bogen nach Fischen fahren.
Beide Straßenabschnitte fahre ich mit einem sehr mulmigen Gefühl, mit Kindern würde ich hier keinesfalls unterwegs sein wollen.

Naturschutz contra Radverkehr

Um eine vernünftige Radverbindung am Südufer wird seit Jahrzehnten gestritten. Üblicherweise ziehen Radfahrer und Naturschützer bei solchen Themen ja an einem Strang. Bei der Birkenallee aber ist über die Jahre eine richtige Feindschaft entstanden.
Auf der einen Seite die Radfahrer, die sichere Radwege wollen. Auf der anderen Seite die Naturschützer, die dadurch den Brachvogel bedroht sehen, der hier brütet. Dazwischen die bayrische Staatsregierung, die sich mit dem Problem gar nicht mehr beschäftigen mag, und den Gaul für tot erklärt.

Radldemos gehen weiter

Die Radfahrer sehen das wie gesagt anders. Wie schon im letzten Jahr werden auch heuer wieder regelmäßige Radldemos veranstaltet. Damit soll weiter Druck auf die Politik gemacht werden, um eine vernünftige und sichere Radverbindung am Südufer des Ammersees zu erstellen.
Die Demos finden jeweils am letzten Freitag des Monats statt, und führen von Raisting aus nach Fischen und wieder zurück. Beim Organisator Ernst Roeckl (Email: ernst.roeckl@t-online.de) kann man sich für den Newsletter registrieren, um immer rechtzeitig informiert zu werden.


* Die Überschrift habe ich mir von Hans-Peter Sander ausgeliehen, der als Moosblogger mehrfach über das Thema berichtet hat. 

Passt das hierher?

$
0
0
Denkmal für den Komponisten Hans Pfitzner in Schondorf am Ammersee.
Bevor ich nach Schondorf gezogen bin, hatte ich noch nie von dem Komponisten Hans Pfitzner gehört. Nicht verwunderlich, denn die spätromantische Musik interessiert mich nicht besonders.
Pfitzner lebte von 1919 bis 1929 in Schondorf, woran heute eine Straße und ein Denkmal in der Seeanlage erinnern.
Ein Leser hat mich dazu angeregt, mich einmal näher mit dieser zwiespältigen Person zu beschäftigen.

Der romantische Komponist

Pfitzner wurde 1869 geboren, ist also ein Zeitgenosse von Claude Debussy, Maurice Ravel oder Arnold Schönberg. Anders als diese Neuerer der Musik blieb er in der klassisch-romantischen Tradition. Er gilt als führender Vertreter einer betont deutschen und entschieden antimodernistischen Musik. Sein bekanntestes Werk ist die Oper "Palestrina".
Heutzutage ist Pfitzner, wie Wikipedia schreibt "ein außerhalb Deutschlands weithin vergessener Komponist". Das liegt sicher nicht nur an der Qualität seiner Kompositionen, sondern auch an seinen politischen Ansichten. Seine Rolle in der NS-Zeit veranlasste Hamburg und Münster die dortigen Hans-Pfitzner-Straßen umzubenennen.

War Pfitzner ein Nazi?

Pfitzner war anscheinend nie Mitglied der NSDAP. Nach dem Krieg wurde er zwar angeklagt, aber freigesprochen, er sei "vom Gesetz zur Entnazifizierung nicht betroffen". Prominente Persönlichkeiten wie Alma Mahler-Werfel oder Carl Zuckmayer hatten eine Ehrenerklärung für ihn abgegeben.
Er hatte enge Beziehungen zu vielen hochrangigen Nationalsoziaisten, z.B zu Hans Frank, dem "Judenschlächter von Krakau". Diesen besuchte er öfters im besetzten Polen und widmete ihm persönlich die Komposition "Krakauer Begrüßung".
Ich mag diese Nähe zum NS-Regime nicht be- oder verurteilen. Mit dem Abstand von achtzig Jahren ist es leicht zu entscheiden, was richtig oder falsch war. Niemand von uns kann mit Sicherheit wissen, wie wir in der damaligen Situation gehandelt hätten.

Künstler und Diktaturen

Pfitzner ist auch beileibe nicht der einzige Künstler, der einem totalitären Regime zugearbeitet hat. Hier fallen einem sofort genug Namen von Prominenten ein, die sich mit dem Nationalsozialismus oder dem Stalinismus eingelassen haben – sei es aus Sucht nach Ruhm und Anerkennung, aus jugendlichem Eifer oder einfach aus künstlerischer Weltfremdheit.
Auf Pfitzner trifft all das nicht zu.

Reichskultursenator und "Gottbegnadeter"

Er hat den Ruhm und die Anerkennung sicher genossen: Reichskultursenator, Goethe-Preis, Beethoven-Preis und schließlich sogar die Aufnahme in die Gottbegnadeten-Liste der für das Reich unverzichtbaren Kulturschaffenden. Ein erfolgreicher Komponist war er aber schon lange davor. Er war keiner der Zukurzgekommenen, die sich von den Nazis endlich die ersehnte Anerkennung erschmeichelten.
Er war auch nicht nur zeitweise vom damaligen Nationalismus und Antisemitismus angesteckt. Sein Judenhass war tief verwurzelt. Als Komponist sah er sich als Verteidiger der deutschen Tradition gegen einen jüdischen Musikbolschewismus.
Schon 1898 prahlte er in einem Brief, dass er sich "hier in Berlin ganz besonders als Antisemit ausgebildet habe". 1920 schrieb er, "daß deutsche Arbeiter, deutsches Volk sich von russisch-jüdischen Verbrechern anführen ließen."

Der Standpunkt des Kammerjägers

Selbst nach dem Krieg blieb er starrsinnig bei seiner Haltung: "Daß eine Menschenrasse von der Erdoberfläche ausgerottet werden kann, das hat die Weltgeschichte schon gesehen ... Es war sein (Hitlers) angeborenes Proletentum, welches ihn gegenüber dem schwierigsten aller Menschenprobleme den Standpunkt des Kammerjägers einnehmen liess." 
Und weiter schreibt Pfitzner über Hitler: "Also nicht das ‚Warum‘ ist ihm vorzuwerfen, nicht, 'dass er es getan‘, sondern nur das ‚wie‘ er die Aufgabe angefasst hat."
Die Ermordung von fünf Millionen Juden ist für Pfitzner kein Problem – nur die Gaskammern sind ihm zu proletenhaft.

Treudeutsch und bitterböse

Thomas Mann, der Pfitzner lange bewunderte und förderte, schrieb später über ihn: „Ein namhafter alter Tonsetzer in München, treudeutsch und bitterböse."
Pfitzner war sicher der bedeutendste Komponist, der je in Schondorf lebte. Von daher ist es verständlich, dass an prominenter Stelle an ihn erinnert wird. Man kann auch argumentieren, dass das Denkmal und die Straße dem Musiker gewidmet sind, nicht dem politischen Publizisten. Aber kann man den Künstler Pfitzner einfach so vom Menschen Pfitzner trennen?
Was sagt diese Auszeichnung für Pfitzner über uns aus?
Passt das zu Schondorf und dem Ammersee?


Quellen
Die Zitate und Daten zu diesem Beitrag stammen aus folgenden Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Pfitzner
http://www.pfitzner-gesellschaft.de/
http://www.muenster.de/stadt/strassennamen/pfitznerstrasse.html
Mehr zu dem Thema in dem Buch "Pfitzner und der Nationalsozialismus" von Sabine Busch-Frank

Scotty, gehen Sie auf Warp-Geschwindigkeit

$
0
0
Glasfaser Internet
Wenn Captain Kirk das Raumschiff Enterprise auf Fahrt bringen will, genügt ein Kommando an den Maschinenraum, damit Chefingenieur Scotty auf Lichtgeschwindigkeit schaltet.
Lichtgeschwindigkeit könnten wir in Schondorf in Zukunft auch haben, zumindest im Internet. 

Langsames Internet in Schondorf

Das Thema Breitbandausbau ist ja schon länger im Gespräch. Der Ist-Zustand wurde im Dezember 2014 aufgenommen. Die Untersuchung hat gezeigt, dass zeitgemäße 30 Mbit/s nur im engen Umfeld des Kabelverteilers an der Greifenberg/Uttingerstraße erreicht werden. Alles was westlich der Bahn, südlich der Schule oder entlang der Seestraße liegt, kommt bestenfalls auf 15 MBit/s. Ich habe von Leuten aus dem Schondorfer Süden gehört, dass man dort schon froh ist, wenn man 3 Mbit/s erreicht.
Eine Karte zu den Ergebnissen gibt es unter Breitbanderschließung Schondorf.

Förderprogramm Breitbandausbau

Aus dem Förderprogramm Breitband Bayern können Gemeinden einen Zuschuss von 70% erhalten, um eine flächendeckende Versorgung mit mindestens 30 MBit/s zu ermöglichen. In Schondorf werden die Gesamtkosten dafür auf über eine halbe Million geschätzt, die Gemeinde müsste also gut € 160.000 aufwenden.
Bei dieser Art des Ausbaus werden aber nur die Kabelverteiler per Glasfaser angeschlossen und mit einem DSLAM (DSL-Zugangsmultiplexer) aufgerüstet. Die Verbindung zu den Häusern erfolgt weiterhin über die bestehenden Kupferleitungen.  

Alternative Glasfaser

In Schondorf überlegt man nun eine andere Variante. Es gibt ein Angebot des Unternehmens Deutsche Glasfaser, bei dem der Anschluss bis zum Haus über Glasfaserleitungen erfolgt (FTTH: Fiber to the home).
Technisch ist das die zukunftssicherste Lösung. Mit bis zu 200 MBit/s ist dieses Netz zehnmal schneller als die derzeitige Verbindung, und zwar im ganzen Ort, unabhängig von der Entfernung zur Verteilerstelle. Da jedes Haus seine eigene Glasfaser hat, geht die Geschwindigkeit auch nicht in die Knie, wenn gerade viele gleichzeitig online sind.
Einen ganz wichtigen Vorteil bietet die Glasfaser für Leute, die das Internet beruflich nutzen. Die Verbindung ist symetrisch, d.h. Uploads sind genauso schnell wie Downloads. Bei DSL Anschlüssen dagegen dauert das hochladen von Dateien gerne 10-20 mal länger als das herunterladen.

Wieviele machen mit?

Deutsche Glasfaser würde das Netz eigenwirtschaftlich aufbauen, die Gemeinde müsste also kein Geld zuschießen. Hier kommt aber auch der Haken: Damit sich das Netz für die Firma rechnet, müssen genug Haushalte mitmachen. 40% der Anschlüsse müssten sich für die Glasfaser entscheiden, damit das Unternehmen in Schondorf investiert. Deutsche Glasfaser will dazu das Projekt intensiv bewerben und ein Informationsbüro einrichten.
Was meinst Du? Wäre so ein Fiber-to-the-home Anschluss etwas für dich?

Bilderrätsel

Was zeigt das Photo am Anfang dieses Beitrags:
A. Den Blick in ein Kupferkabel
B. Den Blick in eine Weinflasche
C. Den Blick in ein Glasfaserkabel
Für die richtige Antwort gibt es ein anerkennendes Schulterklopfen.

Spitzenstellung von Schondorf

$
0
0
Pleite?
Sind wir etwa Pleite?
(© Katharina Ranftl www.montagsfiguren.de)
Schondorf ist Spitze am Ammersee. Leider in einem Bereich, wo wir es lieber nicht wären, nämlich bei der Verschuldung. Rund sieben Millionen Euro, umgerechnet gut € 1.800 die Du, ich und jeder andere Schondorfer an virtuellen Schulden haben.
Sind wir also Pleite?

€ 7.000.000,-

Mit diesem Schuldenstand liegt Schondorf weit vor den größeren Gemeinden Dießen (2,5 Mio) oder Herrsching (2 Mio). Umgerechnet auf die Pro-Kopf-Verschuldung sieht es natürlich noch dramatischer aus: Die sieben Millionen entsprechen mehr als  € 1.800 pro Einwohner, fast das zehnfache des entsprechenden Wertes in Herrsching.
Mache ich mir deshalb große Sorgen? Jein.

Gute Schulden, schlechte Schulden 

Verschuldung der Gemeinden am Ammersee
Vergleich der Ammersee-Gemeinden
Wenigstens wurde das Geld nicht einfach verjuxt, sondern investiert. Der Schuldenberg stammt hauptsächlich aus zwei Großprojekten: Das eine ist das Prix-Gelände, das die Gemeinde für rund 4 Mio. kaufte, um hier Wohnungen zu errichten. Das andere ist der Kauf der Pflügler Bushalle und der Umbau zum Feuerwehrhaus für insgesamt rund 2,5 Mio.
Dazu kommen noch ein paar Projekte aus der Vergangenheit, wie die Sanierung der Bahnhofstrasse, und schon hat man eine Sieben mit sechs Nullen.

Eine sinnvolle Investition

Auch wenn der Bau des Feuerwehrhaus deutlich teurer wurde als ursprünglich geplant (in ersten Beratungen war einmal von € 100.000 die Rede), finde ich das doch eine sinnvolle Investition. Es war die vermutlich letzte Gelegenheit, zentral im Ort ein modernes Feuerwehrhaus zu bauen. Schondorf wird sicher auch in Zukunft weiter wachsen, und unsere Feuerwehr muss für die kommenden Aufgaben gut gerüstet sein.

Wohnungsprojekt Campus Schondorf

Das zweite Schondorfer Großprojekt ist die Bebauung des ehemaligen Prix-Geländes unter dem Arbeitstitel Campus Schondorf. Hier werde ich mit zunehmender Dauer skeptischer, ob man sich da nicht übernommen hat. Das Gelände wurde 2013 gekauft, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Mittlerweile ist man zu der Einschätzung gekommen, dass die Gemeinde nicht die nötige Erfahrung und die Resourcen hat, um so ein Immobilienprojekt selbst zu stemmen.
Man sucht jetzt einen Investor, der das Gelände nach den Vorgaben der Gemeinde bebaut und vermarktet. Dazu holte man sich die Unterstützung eines unabhängigen Projektentwicklers. Bis auf dem Areal tatsächlich gebaut wird, wird es also noch eine zeitlang dauern. Wenn alles gut geht, steigt Schondorf am Ende mit einer "Schwarzen Null" aus.

Weniger Spielraum für investitionen

Bis es soweit ist, engt der Schuldenstand natürlich den Spielraum für die Zukunft ein. Kreditaufnahmen der Gemeinde müssen von der Aufsichtsbehörde bewilligt werden. Die Gemeinde muss nachweisen, dass sie den Schuldendienst aus eigener Kraft leisten kann und ihren Haushalt nicht mit neuen Kosten überfordert. Andernfalls kann die Zustimmung zur Kreditaufnahme an bestimmte Forderungen geknüpft werden.
Dazu kann gehören, dass freiwillige Leistungen wie Sportplätze, Bücherei oder Jugendeinrichtungen eingeschränkt werden. Die Aufsichtsbehörde kann auch darauf bestehen, dass zuerst alle Einnahmemöglichkeiten ausgeschöpft werden. Das wäre beispielsweise die Einführung der berüchtigte Straßenausbaubeitragssatzung (SABS), mit der Hausbesitzer bei der Erneuerung ihrer Straße zur Kasse gebeten werden.

Es könnte viel schlimmer sein

Ammersee-Gemeinden: Verschuldung pro Einwohner
Verschuldung pro Einwohner
Die € 1.800 Schulden pro Schondorfer sind nicht schön, aber wir liegen damit immer noch um rund ein Drittel unter dem Durchschnitt aller bayerischen Kommunen (€ 2.744).
Und zur deutschlandweiten Spitze fehlt Schondorf noch ein ganzes Stück: Rekordhalter ist die Hallig Gröde in Schleswig-Holstein, mit einem Schuldenstand von € 26.767 pro Einwohner.

Die Zahlen stammen vom Bayerischen Landesamt für Statistik.

Tanz in den Mai

$
0
0
BALKANAUTEN – Balkanmusik aus München
Photo © balkanauten.com/
Der Tipp für den heurigen Tanz in den Mai führt nach Dießen, ins Maurerhansl.
Dort spielen am 22. April die Balkanauten, eine siebenköpfige Balkanbeat Kapelle aus München.
Lange Jahre war es ruhig in Dießens ältester Gastwirtschaft. Seit letztem November bringen Maran Fesser und Violetta Hoeltz unter dem Motto „Kultour“ wieder Leben in die Bude.
Es gibt Tango, Jazz, Tanzmusik, Lesungen und jetzt – vor der Sommerpause – Balkanbeats.

Voller Leben und Leidenschaft

Die sieben Musiker haben sich 2009 zufällig auf einer Wiese in München getroffen, ein bisschen Musik gemacht und festgstellt, dass sie gut zueinander passen. Seitdem wechselt die Besetzung immer wieder, und wer genau im Maurerhansl auftreten wird, kann man noch nicht abschätzen. Ruhig und gesetzt wird es jedenfals nicht zugehen, das ist Musik voller Leben und Leidenschaft.
Die musikalischen Einflüsse der Band reichen nach eigenen Angaben von Rock und Punk über serbische, bosnische und tschetschenische Volksmusik bis zu Tango, Schrammel und Musette.
Unterstützt werden die Balkanauten von DJ Karli, den die Schondorfer von diversen Auftritten im KuBa und im Cafe Panini kennen (siehe Dialektik und Tanzmusik).

Balkanausen

Recht witzig finde ich die Entstehung des Bandnamens. Bei einem der ersten Konzerte in Niederbayern hat angeblich jemand im Publikum gerufen: "Ihr seid ja voll die Balkanausen!“
Der Name stand dann erst einmal, bis ein Radiosender daraus versehentlich "Balkanauten" machte. Das gefiel der Band besser, und so ist es dabei geblieben. 
Tanz in den Frühling
22. April 2016, ab 20:30 Uhr
Maurerhansl
Johannisstrasse 7
Dießen am Ammersee

Hier noch ein kleiner Vorgeschmack darauf, was die Besucher im Maurerhansl erwartet.
(Falls das eingebettete Video nicht funktioniert, hier der Link zu YouTube)


Was diesem süßen Kätzchen passiert, wird dich sprachlos machen

$
0
0
Nanu, Katzenvideos im Schondorf-Blog? Das gab es doch bisher nicht? Richtig, das ist eine Weltpremiere und liegt an La Frascetta.
Warum das so ist, dazu muss ich ein bisschen ausholen.

Dramaturgie der Natur

Vom 29. April bis 8. Mai ist La Frascetta im Studio Rose zu sehen. La Frascetta ist der Künstlername der Malerin Gerti Wimmer, die in Bolsena (Italien) und in Eching am Ammersee arbeitet. Sie wird im Studio Rose Arbeiten aus ihren Werkzyklen"Schwebebilder", "Dramaturgie der Natur" und "Mystische Landschaften" zeigen.

Morbide Schönheit

In ihren expressiven Naturbildern gelangt sie zu einer "bedrohlich morbiden Schönheit, in der stets eine Ahnung von Tod und Auferstehung mitschwingt", wie der Kunstkritiker Johannes van Mengen schreibt.
Wie fast immer im Studio Rose, sicher wieder eine inspirierende Ausstellung, die den Besuch lohnt. Und hier beginnt das Problem: Immer wenn ich über interessante, lohnenswerte Ausstellungen im Studio Rose schreibe, gehen die Klickzahlen dieses Blogs rasant nach unten.

Künstlerische Notwehr

Es ist einfach ungerecht, dass diese Themen nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.
Ich habe mich darum im Internet schlau gemacht, wie man die Besucherfrequenz erhöhen kann. Alle Experten sind sich dabei einig: Katzenvideos funktionieren immer. Hundevideos und Betrunkene, denen die Hose runterrutscht, sind auch ganz gut, aber nichts schlägt Katzenvideos.
Es ist daher eine Art künstlerischer Notwehr, dass ich diesen Beitrag über das Studio Rose mit einer Kätzchen-Überschrift beginne, sonst hätte das hier wieder keiner gelesen.
Dramaturgie der Natur
Bilder von Gerti Wimmer (La Frascetta)
Vernissage: 29. April 2016, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: 30. April und 1. Mai, 7. und 8. Mai, jeweils von 14:00 bis 18:00 Uhr
Studio Rose
Bahnhofstrasse 35
Schondorf am Ammersee 

Und was ist jetzt mit dem Katzenvideo? Na gut, weil Du bis hierher gelesen hast, nun zur Belohnung das in der Überschrift versprochene Kätzchen.
(Falls das eingebettete Video nicht funktioniert, hier der Link zu YouTube)


Blick durch's Schlüsselloch

$
0
0
Stellwerk: Kunstatelier und Galerie
Ein neugieriger kleiner Voyeur steckt doch in den meisten von uns. Wer möchte nicht mal in Räume gucken, die sonst verschlossen sind?
Gelegenheit dazu gibt es wieder am 30. April und 1. Mai bei den Diessener Ateliertagen.

Künstler öffnen ihre Ateliers

Zum zweiten Mal öffnen 14 Künstler ihre Werkräume am Ammersee für das Publikum. Den Flyer zur Veranstaltung kann man hier als Pdf herunterladen.

Persönliche Favoriten

Es ist natürlich ausgesprochen ungerecht, unter den vierzehn beteiligten Künstlern einzelne hervorzuheben – ich tue es trotzdem. Persönlich freue ich mich ganz besonders auf:
Katharina Ranftl (Seestrasse 2). Sie hat ja auch das Atelier für Kleinplastik in Schondorf und ich mochte ihre Montagsfiguren sehr gerne.
Christian Wahl(Tiefenbachstraße 18), der etwas zur Entstehung von Skulpturen im öffentlichen Raum zeigen wird.
Nue Ammann(Riederau, Seeweg-Süd 4) nutzt die Umkleidekabinen des Strandbades Riederau als temporäres Atelier, und zeigt dort Wort-Objekte „zwischen Souvenir und Erinnerung“.
Sabine Jakobs(Marktplatz 3) arbeitet mit mit fotografischen Alltagsfunden, die sie unter dem Titel "memory" paarweise zusammenstellt.
Annunciata Foresti (Stellwerk, Seestraße 5), weil ich dort einfach immer gerne vorbeischaue.

Natürlich gebe es noch viel mehr zu entdecken. Die Ateliertage gehen aber leider nur von 14:00 bis 18:00 Uhr, und am Sonntag wird in Schondorf auch noch der Maibaum aufgestellt. Das wird also ziemlich eng.
Ateliertage
30. April und 1. Mai, jeweils 14:00 - 18:00 Uhr
verschiedene Standorte
Dießen am Ammersee


In eigener Sache (teilweise)

$
0
0
www.5blanks.com
Am 6. Mai eröffnet im Stellwerk Dießen die Ausstellung "Zwischenwelten". Der Photokünstler Jürgen Oliver Blank zeigt neuesten Arbeiten aus seinem Zyklus „between worlds“.
Ich werde auf jeden Fall zur Vernissage kommen. Erstens, weil mir die Bilder von Jürgen Oliver Blank in ihrer Rätselhaftigkeit ausgesprochen gut gefallen.

Zwischenwelten im Stellwerk

Zweitens bin ich am 6. Mai im Stellwerk, weil der Künstler so nett war, mich die Eröffnungsrede halten zu lassen (und ich so naiv war, das Angebot anzunehmen). Wer also einmal einen stotternden und sich verhaspelnden Leopold Ploner erleben will, sollte diese Gelegenheit nicht verpassen.
Wer mit dem Fremdschämen ein Problem hat, kann ja einfach eine halbe Stunde später kommen, und sich dann ganz auf die Bilder konzentrieren. Es sind ungewöhnliche Arbeiten, in denen gewissermaßen die Urgeschichte der Erde in metaphysischen Ereignissen dargestellt wird. Ich weiß, das klingt etwas seltsam. Einfach kommen und selber anschauen. Vielleicht entstehen bei dir ja ganz andere Assoziationen.

Zwischenwelten
Vernissage: 6. Mai 2016, 19:30 Uhr
Ausstellung: 7.-15. Mai 2016, jeweils 14:00-18:00 Uhr
Atelier Stellwerk, Seestr. 5
Diessen am Ammersee

Jetzt red I

$
0
0
Bürgerversammlung 2016
Am 11. Mai ist es wieder soweit, in Schondorf findet die jährliche Bürgerversammlung statt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber noch ein anderer Termin, nämlich der 9. Mai.
Bis zu diesem Zeitpunkt müssen Anfragen und Anträge zur Bürgerversammlung bei der Gemeinde eingereicht werden.

Jahresrückblick und Glasfaser

Bei der Versammlung wird Bürgermeister Alexander Herrmann den Kassenbericht 2015 erläutern, einen Jahresrückblick und eine Vorschau auf die anstehenden Aufgaben geben.
Interessant wird der Punkt "Vorstellung des Glasfaseranschlusses in jedes Haus". Ich habe im April schon einmal darüber geschrieben, dass wir am nördlichen Ammersee möglicherweise ein schnelles FTTH Netzwerk (Fiber-To-The-Home: Glasfaser bis in die Wohnung) bekommen. Spannend wird, wie die Kosten aussehen, und ob genug Haushalte mitmachen, um das Projekt zu starten.

Mitreden!

Damit die Veranstaltung kein reines Schaulaufen der Gemeinde wird, können die Bürger auch Anfragen und Anträge einbringen. Mögliche Themen gäbe es ja einige: Der Kahlschlag im Augsburger Wald, das Verschwinden historischer Bauten, die Entwicklung beim Prix-Gelände, das Bürgerinformationssystem, und natürlich die Dauerbrenner Verkehr und Tempolimit. Ich bin mal gespannt.
Die Einladung sagt nur, dass die Anträge bei der Gemeinde, Rathausplatz 1 einzureichen sind. Ich nehme an, dass man auch das Kontaktformular auf der Website oder die Emailadresse vg@schondorf.de nutzen kann.  

Bürgerversammlung Schondorf am Ammersee
Frist für Anfragen/Anträge: 9. Mai 2016
Bürgerversammlung
11. Mai 2016, 19:30 Uhr
Gasthaus Drexl
Landsbergerstrasse 58

Nein, Danke, ich like nicht mehr

$
0
0
Daumen hoch Marcus von Jordan, einer der Gründer von Piqd, hat kürzlich auf Facebook einen interessanten Gedanken geäußer: Sollte man in sozialen Netzwerken auf das "Like", "Gefällt mir" oder "+1" verzichten? Entweder richtig kommentieren oder gar nichts machen?
Ich finde, die Idee hat Charme, und werde das jetzt mal testweise probieren. 



Wie ein Kopfnicken

Marcus von Jordan bezieht sich auf seinen Freund Rene Herzer, der dem Liken konsequent abgeschworen hat: "Das Liken, egal in welcher emotikonalen Spielart, ist die eine zentrale Währung auf Facebook. Rene (Herzer) benutzt sie nicht - entweder es reicht für einen Kommentar oder eben nicht."
Natürlich ist der "Gefällt mir" Button nicht ohne Grund so populär. Es ist eine schnelle und einfache Möglichkeit um zu zeigen, dass man etwas gut findet. Etwa so wie ein zustimmendes Nicken bei einem persönlichen Gespräch.

Die zentrale Währung auf Facebook

Ich sehe aber auch, dass mit der Zeit hier etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Das Like wurde, wie Marcus sagt, die zentrale Währung auf Facebook. Ein routiniertes, oft gedankenloses Klicken. Viele starren dann gebannt auf die Zahlen. Wieviel Likes hat mein letzter Beitrag? Warum hat das Sonnenuntergangsphoto von XY so viel mehr "Gefällt mir" als meines?
Manche Beiträge werden überhaupt nur geschrieben, um möglichst viele Likes einzusammeln. "Click Like if you are proud of all your Children", habe ich neulich gesehen. Danke schön, auf meine Kinder bin ich auch so stolz, da muss ich das nicht anklicken.

Ein Monat Like-Fasten

Jedenfalls habe ich für mich eine Like-Abstinenz beschlossen. Erst einmal probeweise für einen Monat. Ich werde die Maus von dem hochgereckten Daumen fernhalten. Wenn mir ein Beitrag gut gefällt, dann schreibe ich einen Kommentar dazu. Wenn ich etwas wirklich relevant finde, dann teile ich es.
Also weniger Interaktionen, aber dafür vielleicht ehrlicher und intensiver. Ich probiere das jetzt mal aus.

Das Fremde

$
0
0
Kunst von Andreas Kloker in Schondorf am Ammersee
Andreas Kloker hat sich wieder einmal eine interessante Aktion für das Kleinatelier in der Schondorfer Bahnhofstrasse 38 einfallen lassen.
Texte auf der Wand des Hauses stellen Menschen am Ammersee vor – und zwar auf Deutsch und in deren Muttersprache.
Der Titel des Projektes steht als Überschrift darüber: "Die Sprache meiner Mutter ist meine Muttersprache."

Das Leben als Kunst

Das ehemalige Büro des Schondorfer Fremdenverkehrsvereins wird von Andreas Kloker auf vielfältige Weise künstlerisch genutzt. Lange arbeitete hier die Bildhauerin Katharina Ranftl und stellte wöchentlich eine neue Montagsfigur ins Schaufenster (Ciao Clara). Im Dezember war es der Lyriker Wolfgang Berends, der hier während der Adventszeit seine Gedichte präsentierte (Poesie in der Bahnhofstrasse).
Nun nutzt Andreas Kloker das Haus wieder einmal für eine eigene Aktion. Die Süddeutsche Zeitung hat zu diesem Anlass ein liebevolles Portrait über ihn geschrieben: "Das Leben als Kunst"

Startvorteil Muttersprache

Zwei Dinge gingen mir durch den Kopf, als ich die Texte zum ersten Mal sah. Erstens, dass meine Muttersprache Deutsch ist. Das klingt trivial, aber mir wurde bewusst, welchen Startvorteil ich dadurch habe. Ich musste keine neue Sprache lernen, als ich hierher zog. Man hört mir den Fremden nicht gleich an, und ich musste mich auch nicht erst mit anderen Gepflogenheiten vertraut machen.

Ich und die anderen

Zweitens fiel mir auf, wie erstaunlich wenige Menschen ich hier kenne, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Ich habe zwar etliche Freunde und Bekannte im Ausland, aber hier kenne ich kaum Ausländer (oder Menschen mit Migrationshintergrund, wie das wohl korrekt heißt).
Gut, Schondorf ist kein multikultureller Schmelztiegel wie Berlin oder New York. Trotzdem leben hier wohl etliche Menschen, die mit einer anderen Sprache, einer anderen Kultur aufgewachsen sind.
Sind die Milieus wirklich so unterschiedlich, dass man sich nicht begegnet? Oder gehe ich dem Fremden, vielleicht unbewusst, aus dem Weg? Ist da eine gegenseitige Scheu, aufeinander zuzugehen?

Der schönste Minigolfplatz der Welt

$
0
0
Skulptur von Thomas Link
Ich gebe als Erstes gleich zu, dass die Idee geklaut ist. Inspiriert wurde ich von einem Beitrag auf Piqd, der das Projekt einer Minigolfbahn am Trafalger Square in London vorstellt.
Der Clou dabei: Die einzelnen Bahnen sind von Stardesignern wie Paul Smith, Mark Wallinger und Zaha Hadid entworfen.
So etwas können wir am Ammersee doch auch!

Das Paul Smith Projekt

Initiator des Projektes in London ist der Modeschöpfer und Designer Paul Smith. Im Rahmen der London Design Week will er den Trafalger Square zum verrücktesten Golfplatz der Welt umbauen.
Golfbahn von Zaha Hadid
(© London Design Festival)
Für die einzelnen Bahnen haben bekannte Künstler und Architekten bereits Entwürfe abgeliefert. Diese zeigen sehr schön die jeweils individuelle Handschrift ihrer Gestalter - von bunt und verrückt bis zu puristisch und streng.
Im Bild links ist zum Beispiel die von Zaha Hadid entworfene Golfbahn zu sehen.
Das Projekt ist aktuell auf Kickstarter, um die Kosten der Realisierung über Sponsoren zu finanzieren.
Als ich das gelesen habe dachte ich mir, dass sich der Minigolfplatz in der Schondorfer Seeanlage ideal für so etwas eignen würde.

Skulptur trifft Golf

Erstens weil wir dort eben schon einen Minigolfplatz haben. Anders als in London wäre das Ganze also keine zeitweilige Installation, sondern von Dauer.
Zweitens könnte der Platz in den Ammersee Skulpturenweg eingebunden werden. Einige der Werke wären direkt als Hindernisse verwendbar, z.B. die Schwelle von Thomas Link (Photo oben) oder der Durchblick von Gerhard Gerstberger. Das ist nur eine Idee, es könnte natürlich sein, dass die Künstler von dieser Zweckentfremdung nicht begeistert sind.
Wir haben aber am Ammersee sicher genug kreative Köpfe, um den Skulpturenweg mit bespielbaren Objekten in der Seeanlage fortzusetzen. Wäre es nicht toll, in Schondorf den schönsten Minigolfplatz der Welt zu haben?
Alleine bei dem Gedanken kommt man doch schon ins phantasieren: Wer würde da mitmachen, und wie würden die einzelnen Künstler wohl die Aufgabe angehen?
Viewing all 339 articles
Browse latest View live