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Das vierte Protokoll

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Sitzungsprotokolle des Schondorfer Gemeinderats.
Der Titel bezieht sich nicht auf den (mit Pierce Brosnan verfilmten) Spionage-Thriller von Frederick Forsyth.
Ein Kommentar zu meinem Beitrag Konstituierende Gemeinderatssitzung vom Mai letzten Jahres hat mich an die Frage erinnert: Was ist eigentlich mit den Sitzungsprotokollen auf der Website der Gemeinde Schondorf?

Mehr Transparenz

Nach der Wahl letztes Jahr war mehr Offenheit und Bürgernähe eines der erklärten Ziele. Dazu wurde beispielsweise die Bürgersprechstunde eingeführt. Eine halbe Stunde vor jeder Sitzung steht der Bürgermeister (und meistens auch ein Großteil des Gemeinderates) für Fragen zur Verfügung.
Seit heuer gibt es außerdem die Gemeindezeitung "Einhorn" (Ey Schondorf, läuft bei dir!), die vierteljährlich über Neues aus Schondorf informiert.

Sitzungsprotokolle im Internet

Eine weitere Initiative für mehr Transparenz war, die Tagesordnungen und Sitzungsprotokolle des Gemeinderats auf der Website der Gemeinde bereitzustellen. Das funktionierte anfänglich ganz gut, dann sehr schleppend, und inzwischen anscheinend gar nicht mehr. Ganze vier Protokolle stehen auf der Internetseite (daher der Titel dieses Beitrags), das letzte vom 19. 11. 2014.
In einem Kommentar zum Beitrag Konstituierende Gemeinderatssitzung fragt nun ein anonymer Leser: "Von diesem Jahr 2015 ist kein einziges Protokoll mehr erschienen. Absicht oder wurde dies schon wieder eingestellt und warum?"
Gute Frage.

In Dießen funktioniert das

Website der Gemeinde Diessen am Ammersee
In Dießen ist man in dieser Beziehung weiter. Dort werden die Sitzungsprotokolle schnell und komplett auf der Website bereitgestellt. Ganz generell ist der Internetauftritt von Dießen Schondorf um Jahre voraus. Dort hat man allerdings mit Frank Fastl auch einen eigenen Referenten für neue Medien und Internet.

Internet-Zeitalter schon wieder vorbei?

Ich habe im Winter einmal bei einer Schondorfer Bürgersprechstunde wegen dem Thema nachgefragt. Damals wollte ich wissen, warum die Protokolle erst mehrere Wochen nach einer Sitzung im Internet stehen. Die Erklärung war, glaube ich, krankheitsbedingte Arbeitsüberlastung in der Verwaltung.
Seither habe ich das Thema etwas aus dem Auge verloren. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich nach Möglichkeit die Gemeinderatssitzungen selbst besuche.

Wer nutzt dieses Angebot?

Der Andrang auf dieses Angebot hielt sich wohl allgemein recht in Grenzen. Ansonsten hätte es seit Dezember schon irgendwann einen Aufschrei gegeben, wo denn die Dateien blieben. Vielleicht hat man sich ja in der Gemeinde die Download-Statistiken angesehen und beschlossen, das Projekt still und leise zu beerdigen.
Ich frage einfach mal in die Runde: Wer hat sich schon einmal ein Sitzungsprotokoll auf der Website angesehen? Ist das etwas, das wir in der Gemeinde brauchen? Oder ist das nur etwas für eine handvoll Nerds?


Ammersee Skulpturenweg eröffnet

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Das "Verkehrszeichen" von Axel Wagner am Anfang
und Ende des Skulpturenwegs
Erst war es eine Idee, dann gab es ihn nur in meiner Phantasie, aber jetzt ist der Ammersee-Skulpturenweg offiziell eröffnet.
Am 21. Oktober konnten die drei Initiatoren Joachim Dürler, Walter Mayer und Peter Wittmaack ihr Projekt bei strahlendem Wetter der Öffentlichkeit vorstellen.
Hier sind ein paar Photos vom Rundgang am Eröffnungstag.

Kunst entlang des Ammersees

Halb Schondorf kam zur offiziellen Eröffnung des Ammersee-Skulpturenwegs durch Bürgermeister Alexander Herrmann und den stellvertretenden Kreisrat Peter Ditsch.
Eine detailierte Beschreibung des Weges, der Skulpturen und der beteiligten Künstler gibt es auf ammersee-skulpturenweg.de.

Großer Andrang bei der Eröffnung
Peter Wittmaack, Joachim Dürler und Walter Mayer mit
Bürgermeister Herrmann und stellv. Landrat Ditsch
Auf großes Publikumsinteresse stießen die organischen
Skulpturen des Schondorfer Künstlers
Josef Gall
"Schwelle" von Thomas Link

Der Ammersee Skulpturenweg

Axel Wagner hat einen Spiegel in einen
abgestorbenen Baum montiert

Die Eisenskulptur von Gerhard Gerstberger gibt
einen Durchblick auf Kloster Andechs

Franz Hartmann erklärt die Idee hinter
seinen "Wäscheklammern"
Hannes Kinau über seine "sägensreiche Arbeit"
Thomas Lenhart vor seiner Skulptur "Eisentür"


Historische Spaziergang durch Schondorf

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Historische Villa in Schondorf am Ammersee
Obwohl Schondorf die kleinste Gemeinde des Landkreises Landsberg ist, besitzt es eine erstaunliche Fülle historisch wertvoller Gebäude. Auf nur 6,6 km2 finden sich hier 25 denkmalgeschützte Bauten, das ist rekordverdächtig.
Auf der unten eingebetteten, bzw. hier verlinkten Karte sind die vom Landesamt für Denkmalpflege aufgeführten Gebäude und ein Rundweg durch Schondorfs Geschichte eingezeichnet. Der Weg führt an insgesamt zwölf Restaurants und Cafes vorbei, vor Hunger und Durst ist man auf dem Spaziergang also sicher.

Stilvielfalt im Ortsbild

Der erste Teil des Rundganges geht nach Unterschondorf (bis 1970 eine eigenständige Gemeinde). Mit Ausnahme der Kirche sind alle denkmalgeschützten Gebäude hier im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert erbaut worden. Davor war Unterschondorf ein eher armseliges Fischerdorf.
Mit der Bahnverbindung nach Augsburg wurde es als Ort für Sommerfrischler populär. Künstler und reiche Kaufleute bauten sich hier ihre Villen. Offensichtlich stand der teilweise blühenden Phantasie der Architekten kein strenges Baurecht im Weg: Heimatstil, Art Deco, Neugotik und beliebige Mischformen - Anything goes.
Als Laie verstehe ich nicht immer, warum bestimmte Häuser denkmalgeschützt sind, und andere nicht. Es gibt jedenfalls auch neben den offiziellen Baudenkmälern viele sehenswerte Bauten in Schondorf. Einfach die Augen offen halten, und sich an dem bunten Stilmix freuen.

Vom Bahnhof zum Landheim

Bahnhof Schondorf am Ammersee
Der Bahnhof mit Güterhalle, Hauptgebäude
und Sommerwartehalle
Ausgangspunkt ist der 1898 erbaute Bahnhof, der auch gleich das erste denkmalgeschützte Ensemble ist. Übrigens nicht zur Freude aller Schondorfer: In einem Bürgerentscheid hat sich eine Mehrheit für den Abriss der historischen Güterhalle ausgesprochen.
Von hier aus geht es die Bahnhofstrasse bergab Richtung See.
Auf Höhe des Restaurants Hanoi Pho zweigt links die Strasse Am Landheim ab. Durch den Torbogen kommt man zum Haupthaus dieser 1904 vom Reformpädagogen Julius Lohmann gegründeten Bildungseinrichtung. Zu den Schülern des Landheims gehörten auch die Hitler-Gegner Christoph Probst (später Mitglied der Weißen Rose) und Helmuth James Graf von Moltke, die beide von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Kein Wunder, dass die Nazis die Schule unter Zwangsverwaltung stellten.
Weiter am Haupthaus vorbei stößt man auf den Julius-Lohmann-Weg, der wieder zurück zum Ort führt.

Bootshäuser und Kirche

Kirche St. Jakob in Schondorf am Ammersee
Sankt Jakob
Kurz nach dem Zieliński-Platz zweigt links der Fischerweg zum See ab.
Die spitzgiebeligen Bootshäuser entlang der Seestrasse sind ein viel photographiertes Motiv. Denkmalgeschützt sind allerdings nicht diese pittoresken Hütten, sondern das rote Bootshaus an der Einmündung des Fischerwegs. Der schlichte, rechteckige Bau öffnet sich U-förmig zum See. Er gilt als ein Paradebeispiel der Neuen Sachlichkeit.
An der Seestraße weiter Richtung Süden gehend sieht man rechter Hand bald die Kirche St. Jakob. Die romanische Kirche entstand im 12. Jhd. Der Bau aus unverputzten Tuffquadern thront imposant über dem See, und ist auch Innen durch seine Schlichtheit eindrucksvoll.
Leider ist die Kirche, wie auch St. Anna in Oberschondorf, meistens verschlossen. Wer sich für eine Besichtigung interessiert, sollte vorab mit der Pfarrgemeinschaft Utting-Schondorf sprechen.

Villen an der Seestrasse

Villa in Schondorf am Ammersee
Villa an der Seestrasse
Jetzt geht es einfach der Seestrasse entlang nach Süden. Die in der Karte eigezeichneten Villen mit der Adresse Seestrasse (dazu gehört auch das Haus Pfitznerstrasse 7) sind Paradebeispielen der Bäderarchitektur. Dazwischen finden sich auch interessante moderne Interpretationen des Themas "Haus am See", z.B. in der Seestrasse 24a oder 51.
Nach gut einem Kilometer zweigt links der Seeweg ab. Gleich nach dieser Gabelung steht das Haus Seestrasse 55, in dem Bertolt Brecht und Helene Weigelöfters zur Sommerfrische waren.
Etwa 500 Meter weiter ist der öffentliche Badesteg. Auf der dazugehörigen Liegewiese sind die Fundamente der Badeanlage einer römischen Villa aus dem 3. Jhd. zu sehen.

Zurück zum Bahnhof

Villa in Schondorf am Ammersee
Haus mit neubarocker Bemalung
Von der römischen Villa geht es nun die Seestrasse zurück bis zu der 1889 erbauten Marienkapelle. Hier den Kapellenberg hoch und dann rechts in den Seeberg einbiegen. Man kommt an dem denkmalgeschützten Haus Nr. 11 vorbei, von dem allerdings von der Straße her kaum etwas zu sehen ist.
An der nächsten Abzweigung geht es links durch die Seebergsiedlung. Diese ist zwar nicht denkmalgeschützt, aber ein schönes Beispiel für frühen sozialen Wohnbau. Am Kirchberg dann bergab bis zur Einmündung der Oberen Strasse, wo das Eckhaus Obere Strasse 2 mit seiner auffälligen, neubarocken Bemalung steht.
Gegenüber führt der Roseweg zurück zum Bahnhof.

Durch die Tunnelgalerie nach Oberschondorf

Der zweite Teil des Spaziergangs führt nach Oberschondorf. Die Baudenkmäler hier sind gut 100 Jahre älter als in Unterschondorf. Der fruchtbare Boden sorgte damals für Wohlstand, der sich in einigen prächtigen Bauernhäusern zeigt.
Nach der Bahnunterführung mit der charmanten Tunnelgalerie biegt man rechts in die Ringstrasse. Kurz darauf geht links der Sailerweg bergauf, vorbei an dem eleganten Landhaus Ringstrasse 12. Dank einer hohen Hecke und zwei sehr aufmerksamen Wachhunden ist es aber schwierig, vom Haus viel zu sehen.
An der Landsberger Strasse geht es rechts bergab. Nach etwa hundert Metern sieht man auf der anderen Straßenseite das alte Bauernhaus Landsberger Strasse 24. Das Besondere ist hier das außergewöhnlich schön gestaltete Tennentor. Geht man die Landsberger Strasse weiter, zweigt links der Leitenweg zur Kirche hinauf ab.

Barockkirche Sankt Anna

St. Anna in Schondorf am Ammersee
Sankt Anna
Am Ende dieses Wegs stößt man auf das ehemalige Schulhaus St.-Anna-Straße 25. Daneben geht es durch den Friedhof zur Kirche St. Anna.
Die Kirche wurde ursprünglich 1499 erbaut und im 18. Jahrhundert im Stil des Barock umgestaltet. Der Altar aus Stuckmarmor stammt von dem bekannten Wessobrunner Stuckateur Franz Xaver Schmuzer. Wie schon bei St. Jakob, sollte man sich wegen einer Besichtigung vorab bei der Pfarrgemeinschaft Utting-Schondorf melden.  

Bäuerliche Pracht

Bauernhaus in Schondorf am Ammersee
Bauernhaus in der Landsberger Strasse
Jetzt geht es die St.-Anna-Strasse bergab. An der Gabelung rechts halten, dann kommt man am Köblergut (St.-Anna-Straße 13) vorbei, einem typischen Kleinbauernhof aus dem frühen 19. Jahrhundert. Weiter an der Einmündung der Landsberger Strasse links zu einem Haus, das überhaupt nichts kleinbäuerliches hat: Das imposante Bauernhaus Landsberger Strasse 42 und der gegenüberliegende Stadel geben einen Eindruck vom ehemaligen bäuerlichen Reichtum Oberschondorfs. Schräg gegenüber und etwas zurückversetzt liegt das Bauernhaus Landsberger Strasse 33.

Kleinbäuerliche Bescheidenheit

Ein weiteres Beispiel eines bescheidenen kleinbäuerlichen Hauses findet sich dann gut einen halben Kilometer weiter südlich in der Landsberger Strasse 70. Hier ist der Wendepunkt des Spaziergangs, es geht die Landsberger Strasse zurück bis zur Einmündung der Schulstrasse. Diese bergab zurück zum Bahnhof, wobei man noch an dem alten Bauernhaus Schulstrasse 3 vorbeikommt.

Anregungen willkommen

Ich hoffe, der Spaziergang durch die Geschichte Schondorfs hat dir gefallen. Ich würde mich sehr freuen, mehr über die einzelnen Häuser zu erfahren. Bitte nutze das Kommentarfeld, wenn Du etwas über die Gebäude und ihre Geschichte weißt.
Auch wenn sich in meiner Beschreibung Fehler eingeschlichen haben, wäre es nett, wenn Du mich mit einem Kommentar darauf aufmerksam machst.

Karte zum Spaziergang

Die unten eingebettete Karte enthält die beschriebene Route und die Baudenkmäler. Die roten Markierungen sind jeweils mit einer Beschreibung und Photos hinterlegt.
Falls die Karte nicht richtig angezeigt wird, hier der Link zu Google Maps

Meine drei Entdeckungen

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Annunciata Foresti, Organisatorin des "kleinen format"
Annunciata Foresti, Organisatorin des "kleinen format"
Ich hatte ja über "das kleine format" geschrieben, dass ich mich sehr auf die Ausstellung freue. Ich wurde auch nicht enttäuscht. Die Stilvielfalt und Bandbreite der gezeigten Kunstwerke ist erstaunlich, und mir hat der überwiegende Teil ausgesprochen gut gefallen.
Und meine persönlichen Highlights?
Völlig subjektiv und von keinerlei Fachverstand beeinflusst, hier sind meine drei persönlichen Entdeckungen auf der Ausstellung.

Drei Überraschungen

Natürlich ist so eine Wertung nicht nur subjektiv, sonder auch ziemlich unfair. Viele der Arbeiten haben mir sehr gut gefallen, nur kannte ich die Künstler und Werke eben schon von früheren Ausstellungen. Die drei hier sind also kein "Best of", sondern die für mich überraschendsten Eindrücke.

Anh Duc Nguyen

Der Hamburger Maler und Illustrator Anh Duc Nguyen (ismilealot.tumblr.com) kommt aus der Street Art, Graffiti und Skater Szene.
Ich mag die direkte, manchmal raue Art seiner Bilder. Diese Kunst will sich nicht im Atelier verstecken, sondern steht mitten im Leben.

Video: Anh Duc Nguyen bei den Kunst- und Ateliertagen 2014 in Wilhelmsburg
 

Kunst- und Ateliertage 2014 Wilhelmsburg from Ismilealot on Vimeo.

Yeun Hi Kim

Objekte vonYeun Hi Kim
Objekte vonYeun Hi Kim
Die Arbeiten von Yeun Hi Kim waren zwar im Flyer zur Ausstellung abgebildet, aber das gab mir nicht einmal eine annähernde Vorstellung.
Was auf dem Photo einfach monochrome Rechtecke sind, waren im Ausstellungsraum leuchtende, fragil anmutende Gebilde. Trotz ihrer scheinbaren Schlichtheit empfand ich die Objekte als äußerst komplex und vielschichtig.

Annunciata Foresti

Die Arbeiten von Annunciata Foresti kenne ich nun schon einige Jahre, beim kleinen format war ich trotzdem überrascht.
In ihrer letzten Ausstellung "Windstärke 9" sah ich Bilder mit kräftigen, selbstbewussten Pinselstrichen. Wind und Wellen waren fast sinnlich spürbar. Die kleinformatigen Arbeiten, die sie dieses mal zeigte waren ein überraschender Kontrast dazu. Diese Landschaftsansichten wirkten auf mich zart und melancholisch, ein bisschen als hätten sie die Patina von lange vergessenen und erst wieder hervorgeholten Photos.

Weitere Highlights

Und welche Kunstwerke haben dir besonders gut gefallen? Dieses Wochenende ist die letzte Gelegenheit, beim kleinen format Entdeckungen zu machen.
das kleine format 
17. Oktober - 1. November, 2015.
jeweils Fr., Sa. und So. von 14:00 bis 18:00 Uhr.
Kulturforum "Blaues Haus"
Prinz-Ludwig-Straße 23
Dießen am Ammersee

Tag des Einhorns

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Das Einhorn ist das Wappentier von Schondorf am Ammersee
Der 1. November ist Allerheiligen, das ist klar. Aber wusstest Du, dass das auch der Internationale Tag des Einhorns ist? Das ist für Schondorf schon etwas Besonderes, schließlich haben wir das Einhorn in unserem Gemeindewappen.
Warum das Einhorn unser Wappentier wurde, wird in der Sommerausgabe der Gemeindezeitung Einhorn sehr phantasievoll erklärt (Link zur Pdf Datei).


Wo es Einhörner gibt

In der freien Wildbahn wird das Einhorn selten gesehen, in der Heraldik kommt es aber erstaunlich häufig vor. Das Monozeros findet sich beispielsweise in den Wappen des Vereinigten Königreichs und Kanadas.
Weitere Sichtungen des Einhorns gibt es unter anderem in Seefeld in Tirol, Amiens, Bristol oder Portsmouth. Auch Friedrich Schiller hatte ein Einhorn in seinem Familienwappen.

Wie feiert man den Tag des Einhorns?

Bleibt nur noch eine Frage: Wie begeht man den Tag des Einhorns eigentlich? Mit Blumen im Haar barfuß über die Wiesen tanzen geht an diesem Datum wahrscheinlich schlecht, da braucht es Alternativen.
Vorschläge herzlich willkommen.

Alte Meister im Studio Rose

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© Dr. Mario Milchbrandtweinstätter
Der Schondorfer Kreis lädt zu Literatur im Studio Rose: Am 8. und 15. November liest Helbert Häberlin aus Thomas Bernhard's Roman "Alte Meister".
Es ist noch nicht lange her, dass ich die Alten Meister gelesen habe. Ich fand den Roman, auf die für Thomas Bernhard typische, gallige Art, recht humorvoll.

Komödie in Monologen

Der Musikkritiker Reger sitzt jeden zweiten Tag philosophierend im kunsthistorischen Museum in Wien. Dazu platziert er sich immer vor dem gleichen Bild, Tintoretto's "Weisbärtigem Mann". 
Reger's Betrachtungen lassen kein gutes Haar an der Kunst, der Kultur, der Welt im Allgemeinen und Österreich im Besonderen. Eine Pflichtlektüre für Austro-Masochisten.
Studio Rose
Bahnhofstrasse 35
Schondorf
8. und 15. November 2015, jeweils 18:00 Uhr 

Asterix, Batman und Thomas Bernhard

Noch eine kleine Randnotiz zu den Alten Meistern. Wie Wikipedia so teffend bemerkt, ist "die äußere Handlung des Romans sehr beschränkt". Das Buch ist also denkbar ungeeignet für eine Umsetzung als Comic. Trotzdem hat der Wiener Zeichner Nicolas Mahler genau das getan, und die Alten Meister als Graphic Novel herausgebracht.
Man wundert sich, wie man einen solchen Schnürlregen der Assoziationen zeichnerisch umsetzen kann. Da könnte man ja gerade so gut Musil's Mann ohne Eigenschaften als Comic veröffentlichen. Und weißt Du was: Auch das hat Nicolas Mahler schon gemacht und Robert Musil's Roman dabei auf 155 Seiten gekürzt.
Alle diese Bücher gibt es natürlich über Timbooktu Schondorf, im Laden oder online.

P.S. Um Mißverständnisse zu vermeiden: Die Zeichnung oben stammt nicht aus den Comics von Nicolas Mahler. Sie ist von dem bekannten Philosophen, Diplomaten und Demotivationstrainer Mario Milchbrandtweinstätter. 

Falscher Verdacht

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Magic Mushrooms am Ammersee Skulpturenweg
Kunst und Drogen: Arthur Rimbaud trank Absinth, Jim Morrison konsumierte LSD, und Jörg Immendorff schnupfte Kokain. 
Bei einem Kunstwerk namens "Magic Mushrooms" liegt deshalb der Verdacht nahe, dass es ebenfalls von Rauschmitteln inspiriert wäre. In diesem Fall von psilocybinhaltigen, also haluzinogenen, Pilzen.

Inspiration aus Korea 

Bei den Magic Mushrooms am Schondorfer Skulpturenweg ist es aber ganz anders. Die Diessener Künstlerin Katharina Ranftl (bekannt durch ihre Montagsfiguren) entdeckte die zauberhaften Pilze während der 3. Nature-Art Biennale in Geumgang, Südkorea. 
Dort standen nicht nur Kunstwerke in der Landschaft, sondern auch selbstleuchtende Pilze. 

Luciferase statt Psilocybin  

Zum Beispiel der Panellus stypticus (auf Deutsch hat er den schönen Namen Herber Zwergknäueling). Man weiß inzwischen, dass das Leuchten von dem Enzym Luciferase verursacht wird. Nur wozu die Pilze eigentlich leuchten, das hat die Wissenschaft noch nicht herausgefunden. Egal, jedenfalls sieht es hübsch aus.

Sind die echt? 

Das würde sich am Ammersee doch auch gut machen, dachte sich Katharina Ranftl. Deshalb gibt es jetzt am Ammersee Skulpturenweg an zwei Stellen Magic Mushrooms zu bewundern. Die sind zwar aus Kunststoff und Leuchtfarbe, sorgen aber bei manchen Gästen für angestrengtes Nachdenken: Hat sich etwa der Panellus stypticus von Südost-Asien zum Ammersee ausgebreitet?

Ist das Kunst oder kann das weg?

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Schondorf am Ammersee: Brunnen vor dem Rathaus
Bezogen auf den Brunnen vor dem Schondorfer Rathaus heißt die Antwort: Das ist Kunst, und deshalb muss es weg.
Warum das so ist, ist eine komplizierte Geschichte, die die Schondorfer Gemeindepolitik schon seit ein paar Jahren beschäftigt.
Ich versuche hier einmal eine kurze Zusammenfassung.

Ein Brunnen – zwei Künstler

Der Brunnen besteht aus einem Block aus Carrara-Marmor, in den oben Rinnen in Form einer Hagal-Rune eingelassen sind. Über diese fließt das Wasser über den Stein, in das von Erwin Ulrich gestaltete Becken.
...
Nur der Block aus Carrara-Marmor bleibt - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Nur-der-Block-aus-Carrara-Marmor-bleibt-id35938777.html
Der Steinblock stammt von dem italienischen Bildhauer Fabrizio Lorenzani. Dass hier zwei Künstler am Werk waren, wird im weiteren Verlauf noch wichtig.

Müll und Wasserlecks

Der im Jahr 2001 eingeweihte Brunnen machte der Gemeinde viel Kopfzerbrechen. Zu- und Ablauf sind anscheinend undicht, ohne dass man das Leck genau lokalisieren konnte. Außerdem kommt man mit der Reinigung des Brunnenbeckens kaum nach, in dem immer wieder Abfälle schwimmen.
Dass sich in einem ebenerdigen Wasserbecken der vom Wind verwehte Müll sammelt ist unschön, aber nicht überraschend. Das hätte ich mir auch ohne praktisches Anschauungsbeispiel vorstellen können.

Ein Künstler ist dafür, der andere dagegen

Um dem Problem Herr zu werden, wurde sogar ein eigener Rathausbrunnenausschuss eingerichtet. Es gab die Idee, das Becken trockenzulegen und mit Kies aufzufüllen. Das wäre aber auch nicht einfacher sauber zu halten als das Wasserbecken.
Nun soll das Becken ganz weg und der Platz um den Brunnen gepflastert werden. Allerdings ist das eine Veränderung des Kunstwerks, die nur mit dem Einverständnis der Künstler erlaubt ist. Fabrizio Lorenzani wäre anscheinend dazu bereit, aber Erwin Ulrich ist strikt dagegen.
...
Droht dem Brunnen der Abriss? - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Droht-dem-Brunnen-der-Abriss-id34457202.htmlEs gab die Idee, das Brunnenbeck trockenzulegen und mit Kies aufzufüllen. Das wäre aber auch nicht leichter sauberzuhalten. Nun soll das Becken entfernt, und durch ein Kopfsteinpflaster ersetzt werden. Das Wasser rinnt dann vom Steinblock in eine umlaufende Marmorrinne.Allerdings ist das eine Veränderung des Kunstwerks, die nur mit dem Einverständnis der Künstler erlaubt ist. Fabrizio Lorenzani wäre anscheinend einverstanden, Erwin Ulrich aber nicht.

Verändern verboten, Abriss erlaubt

Es ist aber so, dass die Künstler zwar einer Veränderung des Kunstwerks zustimmen müssen, nicht aber einem Abriss. Das klingt unlogisch, es gibt dazu aber einen Präzedenzfall aus dem Jahr 1982 (siehe Die Zeit, 23. Juli 1982). 
Genau das ist jetzt der Plan der Gemeinde: Das Brunnenkunstwerk wird abgerissen, und anschließend unter Verwendung des Marmorblocks von Lorenzani wieder aufgebaut. Das Wasser läuft dann über eine Rinne am Fuß des Steins ab und der Boden um den Brunnen herum wird gepflastert. Bei der Gelegenheit hofft man auch das Wasserleck in den Rohren zu finden und zu flicken. 
Lorenzani soll auch marmorne Sitzsteine gestalten, die um den neuen Brunnen herum gruppiert werden. Für diesen Umbau (eigentlich Abriss und Neubau) werden Euro 15.000 im nächsten Haushalt eingeplant.

Kein Planschbecken für Anita Ekberg

In Zukunft werden sich also Touristinnen in heißen Sommernächten nicht mehr im Brunnenbecken abkühlen können. Ein melancholischer Rückblick auf das, was ab nächstem Jahr in Schondorf nicht mehr möglich sein wird.

Falls der eingebettete Player nicht funktioniert, hier der Link zum Video auf YouTube)


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Nur der Block aus Carrara-Marmor bleibt - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Nur-der-Block-aus-Carrara-Marmor-bleibt-id35938777.html

Eis und Schnee in Schondorf

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Winterlandschaft Spätestens am 20. November kommen Eis und Kälte nach Schondorf am Ammersee. An diesem Tag liest nämlich Thomas Glavinic im Landheim Schondorf aus seinem Buch "Das größere Wunder". Die Rahmenhandlung dieses Romans ist eine Besteigung des Mount Everest, in der sich der Held durch eisige Höhen kämpft.
Warm anziehen!


Publikums- und Kritikerliebling

Thomas Glavinic gehört zu den wenigen zeitgenössischen Schriftstellern, die Kritik und Publikum gleichermaßen begeistern. Seine Romane "Das bin doch ich" und "Das Leben der Wünsche" waren Bestseller und schafften es auch (trotzdem?) auf die Longlist des Deutschen Buchpreises.

Das größere Wunder 

Der Protagonist des Romans ist Jonas, der an einer Besteigung des Mount Everest teilnimmt. Unter Kälte, Sauerstoffmangel und Erschöpfung leidend, hängt er seinen Erinnerungen nach. Er denkt an seine Kindheit, seinen Bruder, seine große Liebe. Für Jonas eine Expedition an die Grenzen, im Äußeren wie im Inneren.
Die NZZ lobte, dass Glavinic "meisterhaft beobachten und souverän erzählen kann", die Frankfurter Allgemeinen Zeitung verglich den Roman mit Paulo Coelho (Das kann man jetzt als Kompliment oder als Warnung verstehen).

Smalltalk Themen

Was man für den Smalltalk über Thomas Glavinic wissen sollte: Er ist ein ziemlich guter Schachspieler, als Jugendlicher war er Zweiter der österreichischen Rangliste. Außerdem ist er Fußballfan. Obwohl gebürtiger Grazer, ist er Mitglied bei Rapid Wien. (Das ist etwa wie ein Hamburger als Mitglied beim TSV 1860). Seine Romane schreibt er auf einer mechanischen Schreibmaschine (eine Olivetti Lettera 32), weil da "überlege ich mir wirklich jeden Satz fünf oder fünfzig Mal, bis ich ihn niederschreibe".
Lesung "Das größere Wunder"
20. 11. 2015, 19:30 Uhr
Landheim Schondorf
Schondorf am Ammersee

The Ammersee Witch Project

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Ammersee Witch Project
Die Künstlerin Daisy Fischer sagt über ihre Skulptur "Grand Canyon", dass sie die Phantasie anregen soll. Das ist ihr bei mir definitiv gelungen.
Sofort als ich diesen seltsamen Zaun am Ammersee Skulpturenweg das erste Mal sah, war mein spontaner Gedanke: Blair Witch Project.
(wobei man sich mit spontanen Assoziationen ganz schön irren kann)

Eine Hexe geistert im Wald

Für alle die mein Faible für Horrorfilme nicht teilen, eine kurze Beschreibung von Blair Witch Project: In diesem Genreklassiker von 1999 gehen drei junge Filmstudenten mit der Kamera dem Geheimnis der Hexe von Blair nach.
Trotz Karte und Kompass verirren sie sich in den Wäldern Marylands und kommen immer wieder an die gleichen Stellen. Sie finden merkwürdige Symbole aus Ästen und Schnüren, hören Nachts bedrohliche Geräusche, und merken, dass sie verfolgt werden.
Die drei tauchen nie mehr auf, und Blair Witch Project beruht angeblich auf dem Filmmaterial, das nach ihrem Verschwinden im Wald gefunden wurde. (Diese Idee mit den angeblich gefundenen Filmrollen hatte zwanzig Jahre früher auch schon Ruggero Deodato bei seinem Film Cannibal Holocaust)

Skulptur "Grand Canyon" von Daisy Fischer

Eine Grenze zum Unheimlichen?

Wie gesagt, mysteriöse Symbole aus Schnüren und Ästen spielen in dem Film eine große Rolle. Der "Grand Canyon" von Daisy Fischer würde da gut hineinpassen.
Was ist hinter diesem Zaun? Beginnt dort das Reich der Ammerseehexe, aus dem es kein zurück gibt?

So, und jetzt noch einen schönen Abendspaziergang am Weingarten.

(Falls der eingebettete Player nicht funktioniert, hier der Link zum Video auf YouTube)

Hier geht's lang

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Wer von Eching aus über den Ammersee-Radweg nach Schondorf kommt, wird hier auf eine kleine Umleitung geschickt. Die Straße An der Point ist eine Einbahn, also geht es nicht links zum See hinunter, sondern erst einmal rechts hoch zum Wilhelm-Leibl-Platz.
Muß das so sein, oder könnte man auch den direkten Weg zum Seeufer erlauben?

Radfahren gegen die Einbahn

Beim heurigen Stadtradeln kam die Idee auf, das Radfahren gegen die Einbahn zu erlauben. Bürgermeister Alexander Herrmann brachte diesen Vorschlag jetzt im Gemeinderat ein.
Nach meiner Beobachtung folgt eine knappe Mehrheit der Radtouristen brav dem ausgeschilderten Weg. Die Anderen kümmern sich nicht groß um die Schilder, und fahren am Weingarten direkt Richtung See und Strandbad Forster.

Legalize it

Viele machen das wahrscheinlich sogar ohne schlechtes Gewissen, weil in den Städten das Radfahren gegen die Einbahn vielfach erlaubt ist. Warum also das Ganze nicht legalisieren?
Ganz unproblematisch ist es natürlich nicht. Die Kurve von An der Point in die Seestrasse ist eng und schlecht einsehbar. Autos kommen hier manchmal recht flott um die Ecke, und Radfahrer nehmen bergab gerne den Schwung mit.
Ich meine zwar, dass das mit gegenseitiger Rücksichtnahme schon funktionieren würde, aber im Gemeinderat überwogen die Bedenken.
Der Vorschlag fand keine Mehrheit, es bleibt also bei der bestehenden Einbahnrgelung.
Was meinst Du: Eine gute oder eine schlechte Entscheidung?

Der dunkle Spiegel

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"Broken" von Cornelia Rapp am Ammersee Skulpturenweg.
Ich als Teil einer Kunstinstallation
Nicht alle Kunstwerke am Ammersee-Skulpturenweg sind leicht zu entdecken. "Broken" von Cornelia Rapp haben viele vielleicht noch gar nicht als Ganzes gesehen.
Die Skulptur besteht nämlich aus zwei Teilen.
Zum einen ist da die auf eine Aluminiumplatte aufgezogene Photographie. Das Motiv der Pferdeköpfe (das ich lange nicht erkannt habe) transportiert "eine kräftige Energie von Kraft und Natur", sagt die Beschreibung.

Through a glass darkly

Aber auch die Rückseite gehört mit zu dieser Installation. Hier trägt die Platte eine schwarze Spiegelfolie. Diese reflektiert nicht nur die Umgebung, sondern natürlich auch den Betrachter. Man wird dadurch selbst zu einem Teil dieser Kunstinstallation.
Es ist ein seltsames Gefühl, sich selbst als geisterhafte Gestalt im Wald wahrzunehmen.

Bibelzitat am Ammersee?

Mich erinnert die Arbeit von Cornelia Rapp auch an eine Stelle aus dem Korintherbrief: "Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild."
Irgendwie passt der dunkle Spiegel ganz hervorragend zur leicht schauerlichen der Skulptur von Daisy Fischer.

Weihnachtsmarkt hoch Zwei

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Zigarrendreher Juan Carlos Mila Menendez
Heuer gibt es in Schondorf zwei Weihnachtsmärkte: Den offiziellen der Gemeinde am Wilhelm-Leibl-Platz, und den Hüttenzauber auf der Terrasse des Restaurants Seepost.
Moment, fragst Du jetzt vielleicht, war das nicht letztes Jahr auch schon so?
Nun, nicht ganz.

Der Weihnachtsmarkt, der keiner war

Die Seepost veranstaltete zwar letztes Jahr auch schon einen Weihnachtsmarkt. Der war aber sozusagen inoffiziell. Streng genommen war es ein Getränke- und Essensverkauf auf der Restaurantterrasse. Der Warenverkauf war nur während der amtlichen Ladenöffnungszeiten erlaubt, also nicht am Sonntag.Diese Auflage wurde aber bekanntlich nicht streng durchgesetzt.
Die Seepost hatte zwar einen Weihnachtsmarkt beantragt, dieser war aber vom Gemeinderat abgelehnt worden. Der Antrag sei zu spät eingegangen, war damals eine der Begründungen.

Keine gemeinsame Lösung

Heuer wollte sich Wirtin Ulrike Schüll nichts vorwerfen lassen, und stellte schon im Januar den Antrag auf Erteilung des Marktrechtes. Die Gemeinde hätte gerne eine gemeinsame Lösung mit dem Christkindlmarkt am Wilhelm-Leibl-Platz gefunden, der von Hardy Seyser (Bei Hardy) organisiert wird. Daraus wurde aber nichts, und so kam das Thema im Gemeinderat zur Abstimmung.

Gemeinde muss Weihnachtsmarkt erlauben

Mittlerweile hatte das Ordnungsamt festgestellt, dass es keine Gründe gäbe, der Seepost das Marktrecht zu verweigern. Auf Grund dieser Rechtslage stimmte der Gemeinderat zu, allerdings mit 9:6 Stimmen relativ knapp.
Bei einigen Gemeinderäten gibt es nämlich Bedenken, dass der Schondorfer Weihnachtsmarkt am Wilhelm-Leibl-Platz durch die Konkurrenz der Seepost leiden könnte. Auf dem offiziellen Christkindlmarkt sind traditionell die Schondorfer Vereine vertreten, die damit ihre Kasse aufbessern.
Ich hatte letztes Jahr nicht den Eindruck, dass die Konkurrenz geschadet hätte. Im Gegenteil, die zwei Weihnachtsmärkte schienen sogar mehr Besucher anzuziehen

Weihnachtsmarkttypische Waren

Die Seepost hat nun also ein wiederkehrendes Marktrecht für einen Spezialmarkt, auf dem "weihnachtsmarkttypische Waren, Speisen und Getränke" verkauft werden dürfen.
Handgerollte Zigarren gehören da anscheinend nicht dazu (Obwohl doch schon die Heiligen Drei Könige mit Rauchwaren zum Christkind kamen). Deshalb vermisse ich heuer leider den Zigarrendreher Juan Carlos Mila Menendez, dessen Robustos und Coronas mir letztes Jahr wunderbar geschmeckt haben. Schade.

Zur Erinnerung, hier ein kleines Video vom Hüttenzauber 2014.
(Falls der eingebettete Player nicht funktioniert, hier der Link zum Video auf YouTube)

Schondorfer Christkindlmarkt
12./13. Dezember
Wilhelm-Leibl-Platz
Schondorf

Hüttenzauber Weihnachtsmarkt
28./29. November, 5./6. und 12./13. Dezember
Restaurant Seepost
Bahnhofstrasse 2
Schondorf

Weihnachtsmarkt für Architekten

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Das ist doch endlich einmal ein Weihnachtsmarkt, bei dem modernen Architekten das Herz aufgehen muss.
Völlig kitsch- und schnörkelfrei präsentieren sich zur Zeit die Buden des Schondorfer Christkindlmarktes auf dem Parkplatz am Fischerweg.

Ornament und Verbrechen

Die üblichen Weihnachtsmärkte müssen zeitgemäßen Architekten ein Greuel sein. Buden im Alpenland-Stil und tonnenweise Kitsch und Dekoration. Da schießt einem doch sofort der Aufsatz von Adolf Loos über  "Ornament und Verbrechen" durch den Kopf. 
Hier dagegen, eine moderne Gestaltung, deren klare Entwurfshaltung sich in einer ebenso klaren Formensprache ausdrückt. Ein puristischer Kubus mit zeitgemäßem Pultdach, der auf überflüssige Schnörkel und Protzerei verzichtet.
Über das große Klappfenster an der Vorderseite öffnet sich der Baukörper zu Himmel und Landschaft und verzahnt sich harmonisch mit dem umlaufenden Gelände.
Materialität und Textur bilden das äquivalente, puristische Pendant zur strengen Form. Ein schönes Detail sind die Türbänder, die ihre Funktionalität selbstbewusst zur Schau stellen, anstatt sie schamhaft zu verstecken.


Ab 12. Dezember auf dem Leibl-Platz

Wer diese schnörkellose Schönheit genießen will, sollte sich beeilen. Ab 12. Dezember stehen die Buden auf dem Wilhelm-Leibl-Platz. Und dann wird puristische Strenge durch Gemütlichkeit ersetzt. 
Schondorfer Christkindlmarkt 
Wilhelm-Leibl-Platz
Samstag, 12. Dezember, 14:00 - 20:00 Uhr 
Sonntag, 13. Dezember, 14:00 - 20:00 Uhr

Poesie in der Bahnhofstrasse

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Lyrik von Wolfgang Berends
In der Adventszeit wird das Schaufenster im kleinen Atelier in der Bahnhofstrasse 38 traditionell einem Schriftsteller zur Verfügung gestellt.
Wo mich das Jahr über die Montagsfiguren von Katharina Ranftl erfreut haben (siehe 196, 197, 198, 199 ...200!), sind es jetzt wechselnde Gedichte, die mich durch die Wochen begleiten.


Poetisches von Wolfgang Berends

Heuer ist es der Münchner Lyriker Wolfgang Berends, der seine Arbeiten ins Schaufenster stellt.
Berends schreibt seit 1989 Gedichte und kurze Prosatexte, und übersetzt auch die Arbeiten anderer Lyriker, z. B. des Ungarn István Géher. Sein 2010 veröffentlichtes Buch trägt den Titel "Erdabstoßung".

Erdabstoßung

Das zeigt schon die Richtung, in die es bei ihm geht. Berends will sich offensichtlich nicht von scheinbar unumstößlichen Gesetzen auf dem Boden der Realität halten lassen. In seinen Gedichten entdecke ich immer wieder Wortpaare, die auf den ersten Blick nicht passen wollen. Da gibt es ein "Körperlicht des Gegenseitigen" oder "der Widerhall hat etwas erkannt".
Was seine Lyrik in meinem Kopf auslöst, hat Berends selbst in einer Gedichtzeile schön formuliert: 
Schrift ist nicht selbst,
aus sich, verständlich,
in jedem Alter
angefüllt mit Traum.

Nur nach vorheriger Anmeldung

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Genau mit dem ersten Schnee war die – wieder sehr liebevoll gemachte – Herbstausgabe der Gemeindezeitung "Einhorn" in meinem Briefkasten.
Ich hätte es zuerst fast übersehen, aber im Terminkalender versteckt sich eine Neuerung.
Diese betrifft die Bürgersprechstunde.

Bürgersprechstunde für mehr Offenheit

Die Sprechstunde hat Bürgermeister Alexander Herrmann nach seiner Wahl letztes Jahr eingeführt. Jeweils eine halbe Stunde vor jeder Gemeinderatssitzung steht er im Rathaus den Bürgern Rede und Antwort.
Eine schöne Idee, um Dialogbereitschaft zu zeigen und die Hemmschwelle beim Kontakt mit unseren Volksvertretern zu senken. Nach meiner Erfahrung war dabei nicht nur der Bürgermeister, sondern immer auch ein Großteil des Gemeinderats anwesend.

Zuviel Andrang?

Diese Bürgersprechstunde gibt es auch weiterhin. Allerdings heißt es im Terminkalender des Einhorn jetzt "nur nach vorheriger Anmeldung". Das dürfte nicht daran liegen, dass der Andrang sonst nicht zu bewältigen ist. Eher im Gegenteil.
Ich war heuer auf einigen Gemeinderatssitzungen, und das Interesse an der Sprechstunde war minimal. Ich weiß nicht einmal mehr, wann und was zuletzt bei dieser Gelegenheit gefragt wurde.
Anscheinend sind wir Schondorfer allesamt mit der Politik rundherum glücklich und zufrieden. Ich selber bin da übrigens keine Ausnahme. Ich glaube, ich habe genau einmal eine Frage vorgebracht.

Eine halbe Stunde nichts tun

Von daher finde ich es schon verständlich, dass die Sprechstunde jetzt nur noch nach Anmeldung stattfindet. Der Bürgermeister und die Gemeinderäte haben natürlich keine Lust, jedesmal eine halbe Stunde untätig herumzusitzen.
Auf der anderen Seite ist die Voranmeldung eine zusätzliche Hemmschwelle im Dialog zwischen Bürgern und Politik.
Schade, dass diese schöne Idee nicht mehr Anklang gefunden hat. 

Management by walking around

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Zu "Schondorfer Seeblick" hat ein Leser einen ausführlichen Kommentar geschrieben. Ich wollte erst direkt darauf antworten, aber das Thema ist ziemlich umfangreich. Es geht um das Erscheinungsbild unseres Ortes, die Aufgaben der Gemeinde, und um das Weltklima. Darum verpacke ich meine Antwort nun in einen eigenen Beitrag.

Ein gepflegtes und ansprechendes Ortsbild

Bei Schondorfer Seeblick ging es um die Bänke am Uferweg nach Eching. Diese waren damals (August 2014) so zugewachsen, dass vom See nichts mehr zu sehen war. Inzwischen wurden sie wieder freigeschnitten (Freizeitimmobilie mit Seeblick).
Hier nun der Kommentar von Anonym am 13. Oktober 2015, der Übersichtlichkeit halber in zwei Teilen:
"Trotz der erfreulichen Mitteilung und meinen relativ späten Anmerkungen dazu, dieses Thema „Bänke mit Aussicht“ ist auch noch zu erweitern, nämlich nicht nur auf dem Weg nach Eching, sondern im gesamten Gemeindegebiet.
Durch bauliche Veränderungen und durch die Vegetation sind einige Bänke in die Jahre gekommen und von Gräsern und Sträuchern überwachsen, schmutzig und vielfach wegen der nicht mehr vorhandenen Aussicht auch bedenklich nutzlos. Empfehlenswert wäre an den Bürgermeister und seine Mitarbeiter insbesondere in unserer kleinen Gemeinde das „Management by walking around“, um ein gepflegtes und ansprechendes Ortsbild stets update zu halten.
Dann würde z.B. auch das problemaussitzende Ordnungsamt (verbreiteter örtlicher Jargon) mal feststellen, dass mehrere Verkehrsschilder teilweise oder sogar ganz von Sträuchern und Ästen zugedeckt und für Verkehrsteilnehmer schwer erkennbar sind."

Es stimmt sicher, dass in Schondorf nicht alles perfekt ist. Mir persönlich sind allerdings noch nicht viele überwachsene, schmutzige oder nutzlose Bänke aufgefallen. Einzige Ausnahme ist eine Bank im Wald nördlich des Landheims, die dort ziemlich vergammelt und nutzlos herumsteht. Allerdings ist der Weg an dem die Bank steht auch nur noch ein Trampelpfad.
Zugewachsene Verkehrsschilder sind mir auch nicht als großes Problem bewusst. Das kann aber daran liegen, dass ich hauptsächlich als Fußgänger unterwegs bin (oder als Radfahrer, aber die kümmern sich bekanntlich überhaupt nicht um Verkehrsschilder).
Aber wie gesagt, es ist sicher nicht alles perfekt.

Morgen nehme ich eine Zange mit

Ich denke, das ist ein Thema, bei dem wir uns selbst an die Nase fassen können. Im Sommer bin ich einige Male an einem verbogenen Radwegschild vorbeigekommen. Jedesmal habe ich mir gedacht: "Morgen nimmst du mal eine Zange mit, und biegst das wieder gerade." Habe ich natürlich jedesmal vergessen, bis nach einer guten Woche das Schild vom Bauamt wieder repariert war.

Die kleinen Gesten

Das "Management by walking around" ist eine gute Idee, die wir alle praktizieren könnten. Ich finde es toll, was z.B. der Schondorfer Kreis oder die Firma Good Boards aus Utting bewegen.
Im Alltag reichen aber oft schon kleine Dinge: Eine Chipstüte aufheben und in den nächsten Papierkorb werfen, einen verdrehten Wegweiser geraderücken, oder der Gemeinde Bescheid sagen, wo etwas geflickt werden müsste (Tel: 08192-9335-0 oder Kontaktformular).  

Tipp an den Bürgermeister

Hier nun der zweite Teil des Kommentars: 
"Kleiner Tipp an den Bürgermeister:
Wenn schon Amazonas-Regenwald und Weltklima von wichtiger Bedeutung sind, müssen solche lokale Aufgaben aus mangelnder Zeit delegiert, aber gelegentlich auch kontrolliert werden.
„Schwach angefangen und stark nachgelassen“ wäre übertrieben, aber es gibt so vieles am Ort zu tun und uns Bürger interessieren halt nun mal primär unsere örtlichen Belange."
Regenwald und Parkbänke, Ortsbild und Weltklima – ich mag das nicht gegeneinander ausspielen. Zugegeben, auch mir ist das (lokale) Hemd näher als der (globale) Rock – Dieses Blog ist dafür ja ein beredtes Beispiel.
Andererseits betreffen globale Entwicklungen wie der Klimawandel auch uns in Schondorf. Man kann da sicher nicht darauf warten, dass die Mächtigen der Welt das schon richten werden. Auch wir werden im Kleinen unsere Beiträge leisten müssen (ob Klimapartnerschaften dazu der richtige Weg sind, ist eine andere Frage).

Regenwald und Ammersee

Generell habe ich nicht das Gefühl, dass sich Gemeinde und Bürgermeister zu sehr mit der Klimarettung beschäftigen, und darüber ihre Aufgaben hier am Ort vernachlässigen.
Vielleicht habe ich manche Sachen aber auch einfach nicht mitbekommen.

Wie ist eure Erfahrung? Kommt die Gemeinde bekannten Problemen nach, oder tendiert das Ordnungsamt dazu, die Angelegenheit einfach auszusitzen?

Wie geht's der LAG?

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Strandhaus Eching am Ammersee
Über den Sommer war es recht ruhig geworden um die Lokale Aktions Gruppe (LAG) Ammersee und das LEADER Programm.
Was die LAG ist und was sie macht, habe ich schon öfters beschrieben (Hier meine Beiträge dazu). Deshalb hier nur ganz kurz:

Europäisches Förderprogramm

LEADER ist ein europäisches Programm zur Förderung des ländlichen Raums. Um von dieser Förderung zu profitieren, muss eine Region eine Lokale Entwicklungsstrategie (LES) ausarbeiten. Im Rahmen dieser LES kann dann die Förderung einzelner Projekte beantragt werden. Das alles übernimmt die Lokale Aktionsgruppe (LAG).

LAG Geschäftsstelle im Denkerhaus

Mitte Mai wurde die LAG Ammersee – an der alle Gemeinden rund um den See beteiligt sind – zur Teilnahme am LEADER Programm 2014-20 zugelassen. Danach hörte ich nichts mehr davon.
Seit Oktober ist die LAG jetzt wieder mehr in der Öffentlichkeit. Detlef Däke aus Dießen wurde zum LAG Manager ernannt, und errichtete eine Geschäftsstelle im Denkerhaus Dießen (übrigens auch ein von LEADER gefördertes Projekt).

16 Projekte eingereicht

Es gab bereits ein Treffen mit den Bürgermeistern der beteiligten Gemeinden, bei dem Däke den aktuellen Stand präsentierte. Bislang wurden 16 Projekte zur Förderung eingereicht, von denen drei aber anscheinend kaum Erfolgsaussichten haben. Nächstes Jahr sollen die LEADER-Aktivitäten bei einer "Roadshow" in den LAG-Gemeinden vorgestellt werden.
Was die LAG offensichtlich nicht angetastet hat, ist ihre Website www.lagammersee.de. Vielleicht steht diese aber auch unter Denkmalschutz, als Beispiel für Webdesign anno 1995.

Präsentation am 23. Januar

Die Präsentation der LAG Ammersee in Schondorf soll am 23. Januar stattfinden. Ich bin schon mal gespannt, was wir dort hören werden, und ob sich auch unsere Gemeinde mit einem Projekt einbringen kann. Der Bürgermeister hat schon mal angedacht, ob vielleicht ein Schondorfer Wochenmarkt förderwürdig sein könnte.

(Du wunderst dich, was das Bild oben mit der Lokalen Entwicklungsstrategie zu tun hat? Das ist das Freizeitgelände in Eching, das in der letzten Förderperiode mit Mitteln aus dem LEADER Programm saniert wurde.)

Frohe Weihnachten

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Winterlandschaft bei Schondorf am Ammersee
Ich wünsche allen #Schondorf-Lesern friedliche Feiertage und einen guten Start in das Neue Jahr.

Schön, dass ihr mich das Jahr über begleitet habt.

Die Aufreger des Jahres

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Wer wird denn gleich in die Luft gehen...
Da ist mir doch eine richtig reißerische Überschrift im Stil der XXXX Zeitung eingefallen.
Die Aufreger des Jahres 2015. Nun ja, eigentlich geht es nur darum, welche meiner Beiträge heuer die meiste Beachtung gefunden haben.
Mir war der Dialog immer wichtiger als reine Klick-Zahlen, deshalb richtet sich die Reihenfolge nach der Anzahl der Kommentare.
Hier sind also die drei Themen, die 2015 zu den lebhaftesten Diskussionen geführt haben.

Die drei meistdiskutierten Beiträge

Bezahlbares Wohnen in Schondorf

Gleich 16 Kommentare gab es zu diesem Beitrag über die geplante Bebauung des Prix-Geländes. Soll die Gemeinde in den Wohnungsmarkt eingreifen, und falls ja, kann das zusammen mit einem privaten Investor funktionieren? Das Thema wird uns sicher auch 2016 noch beschäftigen.
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Dampfersteg Holzhausen

Nach den Maßstäben dieses Blogs praktisch schon Auslandsberichterstattung. Das Innenministerium beharrt darauf, am Steg in Holzhausen ein Bootshaus für die beiden Boote der Wasserschutzpolizei zu bauen. Die Initiative "Dampfersteg Holzhausen" möchte das historische Panorama erhalten. Auch diese Geschichte geht im neuen Jahr weiter.
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Das vierte Protokoll 

Genau das Thema für die coolen, internetaffinen Hipster, die dieses Blog lesen: Politik im Netz. Was macht die Gemeinde Schondorf aus den Möglichkeiten des Internets (nicht besonders viel), was könnte und was sollte sie machen?
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