Quantcast
Channel: Schondorf Blog
Viewing all 339 articles
Browse latest View live

Orte des Verweilens und der Sehnsucht

$
0
0
Bootssteg am Ammersee
Am Samstag, 30. Juli wird in der Buchhandlung Timbooktu in Schondorf das neueste Buch von Maren Martell vorgestellt. In dem Bildband "Stege" zeigt die Autorin, Journalistin und Photographin die "Himmel._see.sehnsucht an unseren Seen".
Bilder, Gedichte, Anekdoten und kleine Geschichten kreisen um das Thema Stege am Ammersee und im Fünfseenland, um diese "Orte des Verweilens und der Sehnsucht". 

Mit Lesung und Musik

Bei der Veranstaltung werden auch zwei der Mitautoren ihre Texte vortragen. Zum einen der Maler und Kunstprofessor Werner Kroener, der eine Ballade zum Steg geschrieben hat. Zum anderen ist auch der für seinen Wortwitz bekannte Sebastian Goy aus Dießen mit dabei, den einige durch seine Reihe "Goys letzte Montage" kennen werden.
Das Thema Stege inspiriert nicht nur Schriftsteller und Photographen, sondern auch Musiker. Der spanische Gitarrist Ricardo Volkert hat ein Gedicht zum Steg vertont, das er bei der Präsentation spielen wird.

Buchvorstellung "Stege"
30. Juli 2016, 16:00 - 18:00 Uhr
Buchhandlung Timbooktu
Bahnhofstrasse 24
Schondorf am Ammersee

P.S.
Damit niemand abgeschreckt wird: Das Bild oben ist von mir, nicht von Maren Martell, die kann besser photographieren.

Inspiriert von David Bowie, Albert Einstein und Maximilian Schell

$
0
0
Negativbild der Sonne über dem Ammersee
Bei Kunstausstellungen weiß man meistens ziemlich genau was einen erwartet: gemalte oder photographierte Bilder, gemeißelte oder gegossene Skulpturen.
Bei "Das Schwarze Loch" ist das anders. Hier weiß ich noch nicht, was ich dort sehen werde. Der Initiator, der Dießener Photokünstler Jörg Kranzfelder, schöpfte seine Inspiration für dieses Projekt aus recht untypischen Quellen.

Gravitationswellen und Rockmusik

Angeregt wurde er beispielsweise durch Blackstar, dem letzten Musikvideo von David Bowie, oder durch den Nachweis von Gravitationswellen, mit dem Einstein's Allgemeine Relativitätstheorie bestätigt wurde.
Titelgebend für die Veranstaltungsreihe ist ein alter Science Fiction Film, in dem Maximilian Schell einen dämonischen Wissenschaftler spielt.

Rhythm and Sounds of Space

Mehr als zwanzig Kollegen aus verschiedensten Kunstrichtungen konnte Kranzfelder zum Mitmachen gewinnen. Deshalb gibt es im Rahmen von Das Schwarze Loch vom 5. bis 14. August neben der Ausstellung im Taubenturm auch offene Ateliers im Traidtcasten und verschiedenste Veranstaltungen.
Ich bin zum Beispiel gespannt auf das Konzert "Rhythm and Sounds of Space" mit Electronic Ellipses Music und dem Jazzer Michael Lutzeier am 12. August im Taubenturm.
Alle Termine finden sich auf dasschwarzeloch.org/

Das schwarze Loch
5. - 14. August 2016
Vernissage 5. August, 20:00 Uhr
Taubenturm, Klosterhof 6
Traidtcasten und Grafische Kunstanstalt der Druckerei Huber
Dießen am Ammersee 

Zur Einstimmung hier der Trailer zum Film "The Black Hole" von 1979.
(Falls das eingebettete Video nicht funktioniert, hier der Link zum Video auf YouTube)


LSBTTIQ* anno 1838

$
0
0
Theater auf der Seebühne Utting am Ammersee
Ein Junge legt vorübergehend seine Männlichkeit ab und wird zum Mädchen. Als solches erliegt es den Verführungen eines virilen Liebhabers, für den das anfänglich nur ein Streich ist. Aber auch er verliebt sich, bis das Mädchen am nächsten Morgen zu seiner männlichen Identität zurückkehrt.
Gender-Themen sind offensichtlich keine Erfindung der heutigen Zeit. Diese Geschichte stammt nicht aus dem 21., sondern aus dem 19. Jahrhundert. Es ist "Der Kobold" von Johann Nestroy.

Nestroy's "Kobold"

Natürlich hat Nestroy 1838 die Fragen der sexuellen Identität nicht explizit thematisiert, sondern eine Märchenwelt mit Feen, Zaubertränken und Kobolden geschaffen. Trotzdem könnte das Stück für Queer Studies einiges hergeben.
Noch besser funktioniert es aber als Komödie. Ich habe den "Kobold" letzten Freitag auf der Seebühne Utting gesehen. Wie immer in Utting war die Inszenierung ausgesprochen charmant. Die Darsteller bringen unglaublich viel Spielwitz auf die Bühne. Man kann kaum glauben, dass es eine Laientruppe ist.

Der Ammersee als Bühne

Der Spaß wird dadurch noch größer, dass der See hier mit zur Bühne gehört. Eine wichtige Person im Stück ist nämlich die Nixenkönigin Undine, und die kommt - logisch - aus dem Wasser.
Ihr Gegenspieler ist Brennroth, der in einem unterirdischen Feuerreich herrscht. So kommt es zum Finale im See zu einem spektakulären Kampf zwischen Feuer und Wasser.
Der Kobold ist noch bis 6. August auf der Uttinger Seebühne zu sehen.

* Nein, das Sternchen in der Überschrift steht nicht für eine Fußnote. Ich habe gelernt, dass der Begriff LSBTTIQ als Abkürzung für Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell, Transgender, Intersexuell und Queer nicht umfassend genug ist. Laut Wikimannia fehlen da noch 53 sexuelle Identitäten. Darum wird das Sternchen angehängt, um niemanden auszuschließen.

Herzhütten

$
0
0
Darstellung der Barmherzigkeit aus de, 17. Jhd.
Die Sieben Werke der Barmherzigkeit von (Ausschnitt)
Beim Begriff "Herzhütten" denken wahrscheinlich die meisten von uns an alpin-rustikale Toilettenhäuschen mit ausgeschnittenem Herz in der Tür.
Die Hütte mit dem Herz, die seit Anfang August vor der Heilig Kreuz Kirche in Schondorf steht, dient aber einem ganz anderen Zweck: dem Nachdenken über Barmherzigkeit.

Jahr der Barmherzigkeit

Die Herzhütten sind ein Projekt im Rahmen des heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Die Hütte sieht ein bisschen aus wie ein Buswartehäuschen. In der Seitenwand ist ein großes Herz ausgeschnitten. Innen gibt es einen Briefkasten, Papier und eine Schreibmaschine.
Jeder ist eingeladen, seine Gedanken, Erfahrungen, Ideen oder Wünsche zum Thema Barmherzigkeit aufzuschreiben und im Briefkasten zu hinterlassen.

Tippen ohne Löschtaste

Herzhuette vor der Heilig Geist Kirche in Schondorf
Ich habe es versucht, und es ist gar nicht so einfach. Zum einen, weil ich schon seit dreißig Jahren auf keiner Schreibmaschine mehr geschrieben habe. Das verlangt einige Konzentration, denn es gibt kein "Löschen" und kein "Rückgängig".
Zumindest funktionierte die gute alte Mechanik, obwohl sie völlig vom Regen durchweicht war. Computer und Drucker hätten da sicher den Geist aufgegeben. Von den technischen Schwierigkeiten abgesehen, viel es mir aber auch überhaupt schwer, etwas über Barmherzigkeit zu schreiben.
Barmherzigkeit geht anscheinend zurück auf das gotische arma-hairts mit der Bedeutung von "ein Herz für Arme haben". Das Wort klingt altmodisch und für mich auch ein bisschen nach Ablasshandel.

Sache des Höherstehenden

Thomas von Aquin sagt über die Barmherzigkeit: "Es gehört zum Erbarmen, dass es sich auf die anderen ergießt und der Schwäche der anderen aufhilft; und das gerade ist Sache des Höherstehenden. Deshalb wird das Erbarmen gerade Gott als Wesensmerkmal zuerkannt."
Der oder die Barmherzige macht sich selbst zum Höherstehenden. Ich glaube, diese Idee der Selbsterhöhung ist es, was ich an dem Wort unangenehm finde. Mitmenschlichkeit gefällt mir besser.

Die Lästigen geduldig ertragen

In der katholischen Lehre gibt es sieben leibliche und sieben geistige Werke der Barmherzigkeit. Dieser Kanon umfasst Taten, die ich mir unter diesem Begriff typischerweise vorstelle. Dazu gehört das speisen der Hungrigen, das trösten von Betrübten oder das besuchen von Kranken.
Es sind aber auch einige Dinge dabei, auf die ich nicht sofort gekommen wäre: Die Unwissenden lehren, Beleidigungen zu verzeihen, und die Lästigen geduldig zu ertragen.
In diesem Sinn haben wir sicher alle genug Gelegenheiten, um barmherzige Taten zu vollbringen.

Wildnispfad am Ammersee

$
0
0
Gehsteig am Kapellenberg in Schondorf am Ammersee
Die Natur in ihrer ganzen Ungezähmtheit erleben, sich im Dickicht verlieren und eigene Pfade finden – Outdoor-Enthusiasten suchen genau dieses Erlebnis.
Am Ammersee braucht man dazu jetzt nicht mehr abgelegene Naturschutzgebiete zu suchen, sondern kann mitten in Schondorf zu einer Abenteuertour starten.

Ungezähmte Natur

Ein freundlicher Grundstückseigentümer am Kapellenberg/Seeberg lässt die Mitmenschen an der ganzen Fülle wuchernder Pflanzenwelt teilhaben. Der Gehsteig wurde hier in einen Wildnispfad verwandelt. Gerade jetzt in der Ferienzeit ist das ein lohnendes Ausflugsziel für die ganze Familie. Hier können Kinder hautnah die heimische Flora und Fauna erleben, seltene Insekten entdecken und im Gestrüpp Verstecken spielen. 
Praktisch ist auch die Lage des Naturerlebnispfades. Nur 600m weiter ist die Apotheke Schondorf, wo man sich nach bestandenem Abenteuer mit Heftpflaster, Wundsalbe und Mullbinden versorgen kann. 

Manche Dinge kann man nicht kaufen

Herbertz Jaguar Machete: € 89,95
Brettschneider Moskitonetz-Kappe: € 19,95
Dschungelerlebnis in Schondorf: Unbezahlbar

Noch einmal Pfitzner

$
0
0
Denkmal für Hans Pfitzner in Schondorf am Ammersee
Am 9. April hatte ich über die Hans-Pfitzner-Strasse und das Denkmal des Komponisten in der Schondorfer Seeanlage geschrieben. Pfitzner ist wegen seiner Rolle im Dritten Reich eine umstrittene Persönlichkeit, und ich hatte damals gefragt: "Passt das hierher?"
Zu diesem Beitrag hat Blog-Leser Rainer Jünger einen sehr ausführlichen Kommentar verfasst, den ich hier ungekürzt wiedergebe und mit ein paar Gedanken kommentiere.

Das Urteil der Geschichtsschreibung

Wer neu in dem Thema ist, kann hier den ursprünglichen Beitrag nachlesen.
Kommentar von Rainer Jünger vom 19. 7. 2016:
"Pfitzner war ein Künstler. Die Gemeinde hat ihn für sein künstlerisches Werk geehrt nicht für seine politische Einstellung. Das muss man bei der Diskussion herausstellen, auch ist es wichtig festzuhalten, dass die Geschichtsschreibung sich über das Urteil zu Pfitzner offenbar noch nicht einig ist, also wie aktiv seine Rolle in der NS Zeit war oder ob er eher ein Anerkennung suchender Mittläufer war. Gleich mal vorweg: sollten die Historiker zu dem Schluss kommen, dass er tatsächlich ein Nazi und Antisemit war, ist dies zu verurteilen. Aber sollte man immer gleich die ganze Erinnerung "auslöschen"?"
Leopold Ploner: Diese abschließende historische Betrachtung sehe ich schon als gegeben. Die Untersuchung "Pfitzner und der Nationalsozialismus" von Sabine Busch-Frank ist bereits vor 15 Jahren erschienen. Es ist also unwahrscheinlich, dass die Geschichtsforschung noch unbekannte Fakten entdecken wird.
In Münster hat sich eine Kommission mit renommierten Historikern über ein Jahr lang mit dem Thema beschäftigt und ebenfalls keine neuen Aspekte gefunden.
Rainer Jünger: "Schauen wir in die Kreisstadt nach Landsberg. Dort gibt es einen Hindenburg Ring. Hindenburg gilt als der "Steigbügelhalter" Hitlers, trotzdem ist die Straße nach ihm benannt. Er war Generalfeldmarschall und Politiker – nicht Musiker wie Pfitzner - aber die Erinnerung an ihn wird trotzdem aufrechterhalten. Ist das richtig? Ich persönlich meine ja, denn er ist ein Teil unserer Geschichte. Wir fangen auch nicht an das Haus der Kunst oder den Königsplatz abzureißen, obwohl es Nazibauwerke sind. Wichtig ist für mich, dass man die Menschen / Straßennamen / Gedenktafeln in ihrem historischen Kontext kritisch sieht. So bleibt ein Stück Geschichte und Erinnerung enthalten und gleichzeitig ist Auseinandersetzung und Reflexion möglich."

Eine historisch kritische Betrachtung

Leopold Ploner: Da bin ich mit Rainer Jünger einer Meinung. Die Geschichte sollte nicht verdrängt werden. Sie sollte vielmehr Anlass für eine kritische Auseinandersetzung sein, um historische Persönlichkeiten und Ereignisse in ihrem Kontext zu verstehen. Mir ist aber nicht klar, wie sich das bei einem Straßenschild praktisch umsetzen lässt
Ich gebe auch folgendes zu bedenken: in jüngster Zeit wird auch Bach und Luther antisemitisches Denken nachgesagt. Werden wir dann die Erinnerung daran auch auslöschen? Die Reformation in Frage stellen und Präludium und Fuge in allen Werken ausradieren? (Den Link zum Beitrag in "Die Welt" hat mir Rainer Jünger noch nachgereicht: http://www.welt.de/kultur/article156553771/Warum-Johann-Sebastian-Bach-Antisemit-war.html) Ich möchte noch ein paar Schritt zurück in unserer Geschichte gehen. Wir Gründen unsere zivilisatorischen Wurzeln gerne auf die griechische und römische Kultur. Kürzlich waren wir mit der Familie in Rom und bei der Führung durch das Kolosseum wurde mir klar: wenn man die römische Gesellschaft unter heutigen Wertmaßstäben betrachtet, dann ist sie verabscheuungswürdig. Sklaven, Gladiatorenkämpfe, Ausbeutung, kriegerische Überfälle, Plünderung. Wurzeln auf die wir stolz sein sollen?
Leopold Ploner: Ich denke es führt zu nichts, das römische Imperium oder die Reformationszeit mit den Maßstäben von heute zu messen. Vieles, was den Menschen damals völlig normal war, erscheint uns heute grausam und barbarisch. Da liegt uns das 20. Jahrhundert natürlich wesentlich näher.
Bei Bach finde ich den Vorwurf der Judenfeindlichkeit etwas spekulativ. So wie ich den Beitrag in "Die Welt" verstehe, wird ihm die kritiklose Vertonung einer Bibelstelle angelastet. Pfitzner dagegen hat von sich selbst stolz behauptet: "Ich habe Zeit meines Lebens in diese Kerbe gehauen, die heute als theoretische Voraussetzung der nationalsozialistischen Weltanschauung gilt."

Greifbare Zeugnisse der Geschichte

Rainer Jünger: "Aber ich finde man sollte die Erinnerung nicht auslöschen, denn dadurch wird auch die Entwicklung deutlich und der zeitliche Maßstab, in dem eine solche Entwicklung von Statten geht. Wir brauchen diese erfahrbaren und greifbaren Zeugnisse der Geschichte um uns herum – augenblicklich vielleicht noch mehr.
Mein Vorschlag: man sollte über das Verhalten von Pfitzner in der NS Zeit sprechen und auch die Gedenktafel erweitern, wenn die Historiker eine abschließende Betrachtung gefällt haben. Nur so ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte unmittelbar erlebbar. Vergessen sollten wir auch nicht, dass es viele Verhaltensformen gab, um durch diese dunkle Zeit der jüngsten deutschen Geschichte zu kommen. Aus der heutigen Sicht ein Urteil zu sprechen ist immer leicht und nicht jeder von uns ist als Widerstandskämpfer im Sinne von Sofi und Hans Scholl geboren. Es braucht viele historische Spiegelbilder in denen man sich selbst reflektieren kann, um zu sehen, wo man selbst gestanden hätte, den erhobenen Zeigefinger der Moral zu heben ist immer einfach.
"
Leopold Ploner: Hier sind wir wieder einer Meinung. Ein moralisch erhobener Zeigefinger ist nicht angebracht – eine unkritische Würdigung allerdings auch nicht.
Die Person Pfitzner's ist sehr zwiespältig. Einerseits ein feinfühliger Komponist, der sich in seiner Oper Palestrina intensiv mit der moralischen Verantwortung des Künstlers beschäftigte. Andererseits hielt ihn seine Kultiviertheit nicht davon ab, "das unsterbliche Verdienst unseres Führers Adolf Hitler"zu loben, und auch nach dem Krieg noch starrsinnig zu behaupten:"Das Weltjudentum ist ein Problem und zwar ein Rassenproblem."
Dieser Zwiespalt wird nicht beim Denkmal, nicht beim Straßennamen und auch nicht auf der Website der Gemeinde thematisiert. Die Rede ist jeweils ausschließlich von dem Komponisten Pfitzner.
Wie können nun daraus die von Rainer Jünger angeregten "erfahrbaren und greifbaren Zeugnisse der Geschichte" entstehen?

Ciao Plinius

$
0
0
Nach gut zwei Jahren habe ich mich entschieden, Plinius in den Ruhestand zu schicken. "Non enim excursus hic ejus, sed opus ipsum est" stand hier als Motto dieses Blogs. "Dies ist keine Abschweifung, sondern das Werk selbst", wie Gaius Plinius Caecilius Secundus in einem seiner Briefe schreibt.
Wie die meisten Leser vermutlich erkannt haben, war das eine Referenz an Laurence Sterne. Auch wenn das Zitat jetzt weg ist, bleibt der "Tristam Shandy" natürlich trotzdem das geistige Leitbild für diesen Blog, und die Abschweifung ist auch weiterhin der eigentliche Inhalt.

Neues Template für den Schondorf-Blog

Bei der Gelegenheit habe ich auch die Vorlage des Blogs aktualisiert. Optisch sieht es im Großen und Ganzen aus wie zuvor, ein schlichtes Flat Design, wie es von Google populär gemacht wurde. Die Beiträge haben aber jetzt endlich einen vernünftig strukturierten Inhalt, mit logisch gesetzten H1 und H2 Tags. Das Template heißt "Flat UI" und stammt von Prayag Verma.
Kann sein, dass ein paar Sachen noch nicht so funktionieren wie gedacht. Wenn euch ein Fehler auffällt, gebt mir bitte per Kommentar Bescheid.

Hofmusik rund um den Ammersee

$
0
0
Was das Festival Ammerseerenade so liebenswert macht, ist nicht nur das hochkarätige Programm, sondern auch die originellen Spielorte rund um den Ammersee.
Ein Glanzlicht ist dabei die Reihe "Zwischen Himmel und See". Am 28. August treten Musiker in kleinen Haus- und Hofkapellen auf, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.

Wangerbaur in Painhofen
Gasthof Wangerbaur in Painhofen

Vier Routen um den Ammersee

Die Veranstalter haben rund um den Ammersee vier Routen zusammengestellt, auf denen man Musik an ungewöhnlichen Orten erleben kann. Dazu gehört beispielsweise die Privatkapelle der Villa Werner in Buch, die schön über dem Ammersee gelegene Kapelle Unsere liebe Frau in Bierdorf, oder Maria Schnee in Aidenried.
Die Spielorte liegen jeweils nur wenige Kilometer auseinander, man kann eine Route also auch bequem mit dem Fahrrad machen.

Cymbalom, Haydn und A-capella

Nicht nur die Spielorte, auch die Musiker sind teilweise recht untypisch für ein Klassikfestival. Für den Wangerbaur in Painhofen sind die Cardellinis del Fontanino angekündigt. Die singenden Weinbauern aus der Toskana haben auch schon Keith Richards (ja, den Keith Richards) zum Mitsingen gebracht.
In Maria Hilf, Riederau spielt Michail Leontchik auf dem Cymbalon, einem russischen Hackbrett. Vom Schloss Esterhazy (der Wirkungsstätte Joseph Haydns) kommt das Haydn Quartett nach Dießen in die Gutskapelle St. Anna.
Bei uns in Schondorf gibt es Wort&Klang in der Kirche St. Jakob. Irmgard Mayrhofer trägt einen Text "Vom Schatten ins Licht" vor und wird dabei von Rudolf Wastl-Mayrhofer auf der klassischen Gitarre begleitet.

Zwischen Himmel und See 

Tag der Haus- und Hofkapellen bei der Ammerseerenade
28. August 2016, ab 11:00 Uhr
Näheres unter www.ammerseerenade.de/menu-view/musik-land/


Leseliste zum Dorfspaziergang

$
0
0
Zu dem von mir beschriebenen historischen Spaziergang durch Schondorf am Ammersee möchte ich noch einige Bücher empfehlen.
Die Bücher sind üblicherweise bei der Buchhandlung Timbooktu (Schondorf, Bahnhofstrasse 24) vorrätig oder können kurzfristig besorgt werden.

Buchempfehlungen


Kirche St. Jakob in Schondorf am AmmerseeSusanne Lücke-David: Schondorf am Ammersee 

Ein liebevolles Portrait des Ortes, mit Hintergrundinformationen zu Kirchen und Gaststätten, Geschichte und Natur.
Mehr zu diesem Buch...

Werner Weidacher: Das Dorf und seine Menschen in alten Aufnahmen

Eine Fundgrube mit Hunderten alter Photos aus Schondorf. Leider nur noch antiquarisch erhältlich.
Mehr bei Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher...

P. C. Mayer-Tasch: Unterschondorf in alten Ansichten

Eine Sammlung alter Ansichtskarten die zeigen, wie der Ammersee und Schondorf einmal ausgesehen haben (und wie es gesehen werden wollte). 

Alfons Kifmann: Schondorf oder wir Barackenkinder

Leben in Schondorf in den 50er Jahren, fern von ländlicher Idylle und Bäder-Nostalgie. 
Mehr zu diesem Buch... 

Klaus Schönmetzler: Wilhelm Leibl und seine Malerfreunde  

Über den Maler Wilhelm Leibl, der prägende Jahre seines Lebens am Ammersee verbrachte.
Mehr zu diesem Buch...

Sabine Busch-Frank: Hans Pfitzner und der Nationalsozialismus

Über den Komponisten Hans Pfitzner, dem in Schondorf eine Straße und ein Denkmal gewidmet sind.
Mehr zu diesem Buch... 

Walter Töpner: Wanderparadies Ammersee-Lechrain

Schöne Wanderungen rund um Schondorf und den Ammersee, mit vielen Einzelheiten zu Natur und Geschichte.
Mehr zu diesem Buch...

Wenn Du noch andere lesenswerte Bücher über Schondorf und den Ammersee kennst, freue ich mich auf einen Hinweis in den Kommentaren. 

Ja. Nein. Vielleicht. Vielleicht auch nicht

$
0
0
Der Glasfaseranschluss für Schondorf ist eine ziemlich schwierige Geburt. Ursprünglich klang alles recht simpel: Der Ausbau lohnt sich für den Anbieter Deutsche Glasfaser nur dann, wenn genügend Haushalte mitmachen. 40% wurde als Quote ausgegeben.
Diese sollte ursprünglich bis zum 18. Juli erreicht werden. Allerdings lag da die Anzahl der abgeschlossenen Verträge noch ein gutes Stück unter der angepeilten Marke (Kommt der GLEXIT?).

TelefondoseBereits über 500 Glasfaserkunden

Daraufhin wurde die Frist für die sogenannte Nachfragebündelung noch einmal verlängert, nämlich bis zum 8. August. Anschließend herrschte erst einmal Funkstille.
Erst Vorgestern, knapp drei Wochen nach dem Stichtag, fand ich eine Pressemitteilung von Deutsche Glasfaser in meinem Postfach.
Über 500 Bürger hätten in Schondorf die Notwendigkeit des Glasfasernetzes erkannt. Laut Information auf der Deutsche Glasfaser Website wären das 36%.

Noch fehlen 60 Verträge

Um das Netz wirtschaftlich ausbauen und betreiben zu können, fehlten noch etwa 60 Verträge. Projektleiter Florian Pawlik sagt: „Offiziell wäre eigentlich am 8. August das Ende der Nachfragebündelung gewesen. Wir haben diese bis jetzt still weiterlaufen lassen, um das Ziel doch noch zu erreichen."
Das finde ich eine merkwürdige Strategie. Für mich klingt das wie ein Gastwirt, der "Heute geschlossen" an die Tür hängt aber trotzdem hofft, dass ein paar zahlende Gäste vorbeikommen.

Fürsprecher in der Verantwortung

Pawlik: „Wir hoffen natürlich, dass es in den nächsten Tagen noch einmal einen Schub geben wird.“ Selber will Deutsche Glasfaser das Projekt aber anscheinend nicht mehr aktiv bewerben. Laut Pawlik sehe man nun die Fürsprecher und Beteiligten im Projekt in der Verantwortung, noch einmal einen Appell an die Bürger zu richten. Das ist wohl ein Wink an die Gemeinde, noch mehr Überzeugungsarbeit zu leisten.
Vielleicht soll damit auch angedeutet werden, dass sich die öffentliche Hand stärker an dem Projekt beteiligen möge. Ich weiß nicht, ob Immobilien der Gemeinde oder des Landkreises ebenfalls einen Glasfaseranschluss bekommen sollen. Das könnte ein großer Schritt zur Erfüllung der 40% Quote sein.

Über den Tellerrand hinaus

$
0
0
Die ammerseerenade blickt auf neue Horizonte. Im Rahmen der Ammerseerenade gibt es die Veranstaltungsreihe "Musik & Dialog". Am 3. September um 11:00 wird dabei im Braunviehstall Achselschwang über das Thema "Russland in Europa" gesprochen.
Bei diesem Dialog blickt man nicht nur sprichwörtlich, sondern ganz praktisch über den Tellerrand hinaus: Das Gespräch findet nämlich bei einem Weißwurstfrühstück statt.

Horst Teltschik spricht über Russland

Der Publizist Jens Wendland moderiert dabei einen politisch-musikalischen Dialog. Teilnehmer sind die Pianistin Irina Nikitina aus St. Petersburg und der Politologe Horst Teltschik.
Teltschik war in seiner aktiven Zeit ein enger Mitarbeiter von Helmut Kohl. 1989 war er Sonderbeauftragter für die Verhandlungen mit Polen, und dabei maßgeblich an der Deutschen Wiedervereinigung beteiligt.

Kultur überlebt politische Auseinandersetzungen 

Der erfahrene Politiker Teltschik ist von der völkerverbindenden Kraft der Kultur überzeugt. Zur Zeit herrscht zwischen Europa und Russland ja leider ein ziemlich eisiger Ton. Ich finde es wichtig, dass den Scharfmachern auf beiden Seiten nicht das Feld überlassen wird. Vielleicht kann die Erinnerung an die gemeinsamen kulturellen Wurzeln den Dialog wieder in Gang bringen.
"Kultur überlebt politische Auseinandersetzungen ... Das ist meine ganz persönliche Erfahrung in der internationalen Politik," sagt Teltschik, der als Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz alle Mächtigen der Welt kennengelernt hat.

Musikalischer Dialog in Achselschwang

Auch musikalisch gibt es eine deutsch-russische Mischung in Achselschwang. Hiyoli Togawa (Viola) aus Düsseldorf spielt zusammen mit Zarina Shimanskaya (Piano) aus St. Petersburg.
Kulinarisch ist das Programm fest in bayerischer Hand, es werden Weißwürste serviert. Ob dazu vielleicht Sto Gramm Wodka ausgeschenkt werden, um den Dialog noch besser in Schwung zu bringen? 

Weißwurstfrühstück "Russland in Europa"

3. September 2016, 11:00 Uhr
Braunviehstall Staatsgut Achselschwang
Utting am Ammersee

Umweltschutz als Team-Event

$
0
0
Auch heuer wieder wird unter dem Motto "Ammersee ohne Müll ist schee!" das Ufer sauber gemacht. Diesmal findet die Freiwilligenaktion am 10. September statt.
Freiwillige machen das Ammerseeufer sauber. Ins Leben gerufen wurde das Ganze vor vier Jahren von Good Boards. Die Firma aus Utting baut Snow-, Skate-, Wake- und Kiteboards (und übrigens auch sehr schöne Ski). Die Jungs und Mädels sind entsprechend viel draußen unterwegs und lieben die Natur.

Weil es unser See ist

Leider ist die Natur am Ammersee nach den Sommerferien mit Zivilisationsrückständen überfüllt. Darum trommelte Good Boards 2013 einige Freunde zusammen, um gemeinsam das Seeufer zu säubern. Seither wurden bei "Ammersee ohne Müll ist schee!" jedes Jahr weit über 100 kg Müll eingesammelt. Heuer hat Good Boards leider keine Zeit, weil die Firma mitten im Umzug nach Schondorf steckt. Darum haben meine Frau und ich die Organisation übernommen.
Wir werden dabei von Transition-Region-Ammersee unterstützt, denen die Natur ebenfalls sehr am Herzen liegt. Dieser Verein setzt sich in verschiedenen Projekten dafür ein, dem Klimawandel konstruktiv zu begegnen, nachbarschaftliches Miteinander und Gemeinschaft zu stärken, und eine Besinnung auf Lebensqualität zu fördern.

Grillen – Müll sammeln – Bierchen trinken

Treffpunkt ist heuer bei uns in der Bahnhofstrasse 12, Schondorf. Los geht's gegen 12:00 Uhr mit einer kleinen Stärkung vom Grill und dem beliebten T-Shirt bedrucken. Danach startet die bunte Truppe um das Ammerseeufer vom Müll zu säubern, vor allem im Unterholz neben den Wegen.
Je nach Teilnehmerzahl gehen wir die Strecke Schondorf-Utting und/oder Schondorf-Eching. Abschluss ist gegen 17:00 Uhr mit einem gemütlichen Ausklang im KuBa am Schondorfer Bahnhof.

Mach mit!

Du solltest einfach mal mitmachen um zu sehen, daß die Aktion durchaus Spaß macht. Man ist einen Tag an der frischen Luft, trifft nette Leute und hat am Ende das gute Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben. Damit wir uns bei der Planung leichter tun (sprich: damit genug Bier da ist), melde dich bitte hier für den Event an: Facebook Event
Falls Du nicht auf Facebook bist, kannst du dich auch hier mit einem Kommentar oder per Email an AmmerseeOhneMuell@groups.facebook.com anmelden.

Danke an die Unterstützer

Neben Transition Region Ammersee möchte ich mich noch bei folgenden Unterstützern bedanken:
- Metzgerei Gall aus Schondorf, die uns mit ihren bekannt leckeren Grillwürsten stärken.
- Strandhaus Eching, von denen die Teilnehmer mit Kaffee aufgemuntert werden.
- Good Boards, die uns schicke Designer T-Shirts zum selber bedrucken spendiert haben.
- Die Gemeinde Schondorf, die den gesammelten Müll anschließend fachgerecht entsorgt.

Ammersee ohne Müll ist schee!

Samstag, 10. September 2016
Treffpunkt Bahnhofstraße 12, Schondorf
12:00 bis ca. 17:00 Uhr

"Ammersee ohne Müll ist schee!" Video

Hier noch ein kleiner Film, der etwas von der Stimmung beim Müllsammeln letztes Jahr einfängt. (Falls der eingebettete Player nicht funktioniert, hier das Video auf YouTube)


Massenweise Endorphine

$
0
0
Ich habe schon oft gehört, dass der Körper beim Laufen Endorphine ausstößt. Diese Glückshormone sollen zu einem besonderen Hochgefühl – dem "Runners High"– führen.
Blick vom Höhenweg bei Schondorf auf den Ammersee
Ich bin biologisch anscheinend gut konditioniert. Bei mir tritt dieser Effekt nämlich schon bei Schrittgeschwindigkeit ein. Wer für den Ausstoß an Glückshormonen ein höheres Tempo braucht, dem empfehle ich den Ammersee Höhenweglauf am 17. September.

Ammersee Höhenweglauf

Dieser Lauf wird heuer schon zum vierten Mal vom TSV Schondorf veranstaltet. Ausgangspunkt ist das Sportgelände Schondorf an der Bergstraße. Ab 9:00 Uhr erfolgt die Startnummernvergabe.
Als Einstiegsdroge gibt es um 15:30 Uhr für Kinder Läufe über 200m und 400m. Um 16:00 Uhr ist dann der Start zum Ammersee-Höhenweglauf. Je nach persönlichem Endorphin-Bedarf kann man sich für Nordic Walking, oder einen Lauf über 5km oder 10km entscheiden. Alleine die Streckenführung mit herrlichem Blick auf den Ammersee sollte schon für Glücksmomente sorgen.

4. Ammersee Höhenweglauf

17. September 2016, ab 9:00 Uhr
Sportgelände Schondorf, Bergstrasse

Euphorische Momente

Dank des Hormonausstoßes wird man an diesem Tag auf dem Ammersee-Höhenweg viele verzückt-euphorische Gesichter sehen. Zur Einstimmung hier schon mal ein Video
(Sollte der eingebettete Player nicht funktionieren, hier das Video auf YouTube)



Ich mag wissen, wo's herkommt

$
0
0
Mir ist es wichtig, meine Lebensmittel möglichst regional und in Bioqualität einzukaufen. Ich gebe zu, dass ich da nicht immer konsequent bin. Manchmal sieht die Ananas oder Papaya einfach zu verführerisch aus. Generell halte ich mich aber an Angebote aus unserem Land.
Hochbeet mit Kräutern und GemüseDeshalb freut es mich, dass unser örtlicher Supermarkt Edeka Schmidt ein schönes Angebot an Obst und Gemüse aus der Klöstergärtnerei Ursberg hat.

Regionaler Aktionstag in Schondorf

Die Klostergärtnerei Ursberg und andere Anbieter stellen sich am 17. September bei Edeka Schmidt vor. Mit dabei bei diesem Regionalen Aktionstag sind auch das Netzwerk Unser Land, die Kaffeerösterei Henning Böhm aus Landsberg, und der Obsthof Zott aus Ustersbach.
Man kann sich an dem Tag nicht nur theoretisch informieren, sondern bei allerlei Verkostungen auch einen sinnlichen Eindruck von den regionalen Spezialitäten bekommen.

Regionaler Aktionstag

17. September 2016
Edeka Schmidt
Schondorf am Ammersee

Der eigene Bauernhof

Wer es mit dem Bio-Gedanken ernster nimmt als ich, für den sind regionale Angebote im Supermarkt natürlich nur eine Zwischenlösung. Ideal wäre es, Lebensmittel aus der eigenen Landwirtschaft zu haben. Ein eigener Bauernhof ist für die meisten von uns aber wahrscheinlich nicht realistisch. Ein Anteil an einem Bauernhof ist dagegen durchaus möglich. Das Konzept dahinter heißt SoLaWi. Was das ist und wie das funktioniert habe ich in einem früheren Beitrag beschrieben: SoLaWi? SoLa Was? SoLa Wo?

Solidarische Landwirtschaft

Wer sich das einmal ansehen möchte, kann am 17. September vom Edeka Schmidt zum Gärtnerhof Sonnenwurzel in Reichling weiterziehen. Dort veranstaltet die Transition Region Ammersee an diesem Tag das 11. Große Ackerfest.
Hier kann man mit Bio-Landwirt Marcel Nussberger darüber reden, warum er auf Hybridsorten verzichtet, alle Jungpflanzen selbst aufzieht, und gezielt Pflanzenjauchen einsetzt. Vielleicht gefällt dir das Konzept am Ende so gut, dass du selbst bei der Solidarischen Landwirtschaft auf dem Gärtnerhof Sonnenwurzel mitmachen möchtest.

Ackerfest

17. September 2016, ab 14:00 Uhr
Gärtnerhof Sonnenwurzel
Buchweg 1
86934 Reichling

Schee war's!

$
0
0
Wir haben zusammen geschwitzt und geflucht, gestaunt und gelacht. 17 Teilnehmer und drei Müllspürhunde haben letzten Samstag bei der vierten Auflage von "Ammersee ohne Müll ist schee!" Abfall am Seeufer eingesammelt (siehe Umweltschutz als Team-Event).
Freiwillige beim Müllsammeln am Ammersee
Von Schondorf aus sind wir den See entlang nach Eching. Dabei sind wir aber nicht einfach nur den Weg abgegangen, sondern immer wieder zum Ufer hinuntergekraxelt.
Bei den sommerlichen Temperaturen am Samstag war das eine schweißtreibende Angelegenheit, aber unten am See war die Ausbeute besonders ergiebig.

11,58 Kilometer Strecke

Auch zum Wald hin haben wir im Unterholz nach Abfall gesucht. Am Ende des Tages zeigte der Schrittzähler deshalb die stolze Strecke von 11,58 Kilometer.
Bis zum Strandhaus in Eching waren unsere Leiterwagen bereits komplett voll, und wir brachten den gesammelten Müll mit dem Auto nach Schondorf.

Mit Abfall beladener alter Leiterwagen
Müllsammeln mit modernster Ausrüstung

Dunstabzugshaube im Wald

Mit Kaffee und Kuchen aus dem Strandhaus Eching gestärkt, ging es dann durch den Wald zurück Richtung Süden. Hier stießen wir nicht nur auf die (leider) üblichen Dosen, Chipspackungen und Bierflaschen, sondern auf echte Überraschungsfunde.
Unter anderem fanden wir im Wald Autoreifen, ein Sofa und eine Dunstabzugshaube. Das musste dann erst zum nächsten Weg geschleppt werden, damit wir es mit dem Auto zur Sammelstelle bringen konnten. 
Beim abschließenden Bier im KuBa Schondorf waren alle entsprechend geplättet. Trotzdem waren sich die Teilnehmer in einem Punkt einig: "Nächstes Jahr wollen wir wieder mitmachen."

Dank an die Unterstützer

An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an unsere Unterstützer:
- Cafe Panini, die uns ihren Lieferwagen geliehen haben. 
- Gemeinde Schondorf, die den gesammelten Müll fachgerecht entsorgt.
- Good Boards, deren top-modische T-Shirts die Uniform der Müllsammler waren.
- KuBa Schondorf, die uns zum Abschluss eine Runde Bier spendierten.
- Metzgerei Gall aus Schondorf, die uns mit ihren bekannt leckeren Grillwürsten stärkte.
- Strandhaus Eching, von denen die Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden wurden.
- Transition Region Ammersee, die uns bei der Organisation und beim Sammeln halfen.

Dann magst du mich in Fesseln schlagen...

$
0
0
Werd' ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde gehn!
Photo: Leopold Ploner
Schön hat Herr Goethe das gesagt, oder?  Ein Augenblick, der so schön ist, dass man dafür zugrunde gehen will. Das legt die Latte ganz schön hoch für die nächste Ausstellung im Studio Rose, für die das Motto "verweile doch" gewählt wurde.

Malerei, Photographie und Installation

In der Ausstellung sind neue Arbeiten von Hilde Seyboth und Johannes Simon zu sehen.
Hilde Seyboth– bekannt durch ihr "Luftboot" am Ammersee-Skulpturenweg – zeigt nicht nur Wolkenbilder, sondern installiert tatsächlich Wolken im Studio Rose (lasst euch überraschen).
Der bekannte Pressephotograph Jo Simon weiß, wie man magische Augenblicke mit der Kamera einfängt. Im Studio Rose zeigt er, dass er diese Momente auch mit dem Pinsel bannen kann, obwohl in seiner Arbeit laut eigener Aussage ein "Trotz gegen das Saubere" steckt.

"verweile doch"

Studio Rose
Bahnhofstraße 35
Schondorf am Ammersee
Vernissage: 16. September, 19 Uhr
Öffnungszeiten:
17. und 18. September 2016
24. und 25. September 2016
jeweils von 14:00 bis 18:00 Uhr

Schnittstelle Heimat

$
0
0
Die Kreiskulturtage des Landkreises Landsberg stehen 2017 unter dem Motto "Schnittstelle Heimat". Ich habe beruflich mit industriellen Computernetzen zu tun, deshalb klingt "Schnittstelle" für mich erst einmal nicht so positiv. Schnittstellen sind üblicherweise genau die Punkte, an denen es Probleme gibt. Die Heimat als Problemfall?

USB Stecker vor DorflandschaftSchnittpunkt zwischen Individuum und Gesellschaft

Bei näherem Nachdenken kann ich dem Begriff dann doch etwas abgewinnen. Heimat ist in gewissem Sinn tasächlich die Schnittstelle zwischen der eigenen Person und unserer Umgebung. Hier trifft unsere Persönlichkeit auf Menschen, Landschaften, Orte, Bräuche, Traditionen - auf eben alles das, was Heimat ausmacht.
Diesen Schnittpunkt definiert jeder für sich anders. Laptop oder Lederhose, Zum Wastl oder ins KuBa, Fußballverein oder YachtclubSammersee oder Ammerseerenade, Blog oder Lokalzeitung? Oder eine bunte Mischung aus alledem?

Projekte unterschiedlicher kultureller Gruppen

Mit "Schnittstelle" wird dem Begriff Heimat auch jeder Anflug ins Kitschige ausgetrieben. Der Ausdruck verrät schon, dass bei diesen Kulturtagen das Aufeinandertreffen von verschiedenen Richtungen erwünscht ist.
In der Ausschreibung weist der Landkreis ausdrücklich darauf hin, dass sich möglichst mehrere kulturelle Gruppen zu gemeinsamen Projekten zusammenschließen sollen, damit es zu künstlerischen Begegnungen auf verschiedenen Ebenen kommt.
Da könnten spannende Sachen entstehen: Brauchtum trifft Poetry Slam, Musik tanzt mit Video, und Performance und Malerei machen Kasperltheater.

Aufruf an künstlerische Grenzgänger

Die Kreiskulturtage sind also ein Aufruf an alle Grenzgänger und Querdenker, um einmal in ungewohnten Kombinationen etwas Neues zu probieren. Anmelden kann man seine Projekte für die Kreiskulturtage bis zum 30. Oktober.

Auftakt im Stadttheater Landsberg

Bis jetzt stehen für die Kreiskulturtage erst die Rahmendaten fest. Auftakt ist mit der Verleihung des Kunstpreises des Landkreises am 24. Juni 2017 im Stadttheater Landsberg. Ein weiterer Programmpunkt wird ein Vortrag oder eine Podiumsdiskussion am 1. Juli am Ammersee sein.

Workshop mit Micha Acher

Am 8. Juli wird das Weltmusik-Quartett Quadro Nuevo in Hurlach spielen (ich musste auf der Karte nachschauen, wo das liegt). In Dießen soll ein Musik-Workshop stattfinden. Die Namen der Dozenten lassen bei Musikinteressierten vermutlich die Augen leuchten: Micha Acher und Michael Lutzeier.

Kreiskulturtage 2017

Sommer 2017
Landkreis Landsberg am Lech
Bewerbungen bis 30. Oktober 2016
Anmeldeunterlagen als Pdf


Sei schlau, sei wie Jürgen.

$
0
0
Jürgen Wiedemann von der Buchhandlung Timbooktu Schondorf ist schlau. Jürgen weiß, dass der Katalog zum Landsberger Kunstautomat wahrscheinlich genauso schnell vergriffen ist, wie der Inhalt des Automaten.
Jürgen Wiedemann von der Buchhandlung Timbooktu am AmmerseeDeswegen hat er sich rasch noch ein paar Exemplare der limitierten Werkschau besorgt. Sei wie Jürgen, sei schlau, und hole dir auch eins.

Der Landsberger Kunstautomat

Am 5. September 2015 ging der Kunstautomat in der Landsberger Altstadt in Betrieb, und schon Anfang Dezember konnte der Kreisbote berichten: "Der Automat ist leegefegt".
In dem umgebauten Zigarettenautomaten kann man sich für fünf Euro originale, signierte und nummerierte Kunswerke ziehen. Jeweils sechs Künstler bestücken den Automaten mit extra dafür gestalteten Arbeiten.

Große Kunst zum kleinen Preis

Darunter sind bekannte Namen wie János Fischer, Michael Lutzeier, Katharina Ranftl oder der frisch gekürte Ellinor-Holland-Kunstpreisträger Peter Wilson.
Das Konzept hat richtig eingeschlagen, und der Kunstautomat geht jetzt bereits in seine fünfte Spielzeit.
Wie viele andere auch ärgere ich mich, dass ich die Kunst aus dem Automaten nicht konsequent gesammelt habe. Hier hätte ich für wenig Geld eine Kunstsammlung mit wenig Platzbedarf aufbauen können, die noch dazu eine realistische Chance auf Wertsteigerung hätte. Zu spät.

Hinterher ist es zu spät

Wenigstens war ich schlau genug, mir den limitierten Katalog mit der Übersicht der bisher erschienenen Kunstwerke zu besorgen, bevor der auch noch vergriffen ist. Wie gesagt gibt es noch einige Exemplare davon in der Buchhandlung Timbooktu in Schondorf am Ammersee (Bahnhofstrasse 24).

Video von der Vernissage des Kunstautomaten 

(Falls das eingebettete Video nicht richtig angezeigt wird, hier der Link zu YouTube)



Ich und meine Digital-Diät

$
0
0
Schuld ist Marcus von Jordan, einer der Gründer von Piqd*. Er hatte mich auf die Idee gebracht, auf das "Gefällt mir" in sozialen Netzwerken zu verzichten. Das "Like" sei zur zentralen Währung auf Facebook geworden. Es werde massenhaft geliked, oft ohne sich mit dem Inhalt eines Beitrags auseinanderzusetzen.

Melonenscheibe auf einer Obstschale

Kommentare statt Likes

Ich fand das einleuchtend und habe Anfang Mai entschieden, den Like-Verzicht einmal auszuprobieren (Nein danke, ich like nicht mehr). Damals hatte ich gesagt, es für einen Monat versuchen zu wollen.
Es viel mir anfangs doch schwer, auf den gewohnten Klick zu verzichten, wenn Freunde Bilder von Sonnenaufgängen, Haustieren, oder aus dem Urlaubsort posteten. Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Es sind mehrere Monate vergangen, und ich bin immer noch bei meiner Digital-Diät.
Kein "Daumen hoch" mehr, keine Smileys. Wenn mir etwas wirklich gefällt, dann schreibe ich einen Kommentar oder teile den Beitrag.

Weniger Hektik - Mehr Achtsamkeit

Die erste Konsequenz aus meiner Enthaltsamkeit war, dass auch meine Beiträge weniger Likes bekamen. Das ist logisch, denn die Likes sind tatsächlich eine Art Tauschwährung auf Facebook: Like mich und ich like zurück.
Ich bemerkte aber auch, dass ich mit der Zeit achtsamer wurde. Wenn ich davor z. B. ein Photo nett fand, habe ich schnell den Daumen gehoben. Jetzt fing ich an zu überlegen, was mir an dem Bild eigentlich gefällt. Gratuliere ich zum gelungenen Schnappschuss,  zum sorgfältig gewählten Ausschnitt oder zur atmosphärischen Lichtstimmung?

Einfach einmal ausprobieren

Ich denke, ich werde vorerst bei meiner Digital-Diät bleiben. Wie auch bei der Ernährung bin ich weit davon entfernt, irgendjemand zu irgendwas bekehren zu wollen. Ich kann nur sagen, dass es mir gut tut und empfehlen, es einmal selbst auszuprobieren.

Menschen statt Algorithmen

* Ich sollte hier mal ein bisschen Werbung für Piqd machen. In den sozialen Netzwerken bestimmen heute Maschinen, welche Nachrichten wir zu sehen bekommen. Hinter Piqd dagegen stehen echte Menschen.
Eine Redaktion aus Experten durchforstet das Netz nach lesenswerten Beiträgen in ihrem jeweiligen Fachbereich. Daraus wählt jeder dieser Redakteure täglich maximal eine Geschichte aus, die er auf Piqd empfiehlt. Die Seite beschreibt sich selbst als "Programmzeitung für guten Journalismus", und das trifft es ziemlich genau.
Auch hier kann ich nur empfehlen, es einmal selbst auszuprobieren: https://www.piqd.de/

Willkommen zurück!

$
0
0
Vor gut einem Jahr hieß es "Ciao Clara". Damals zogen die Montagsfiguren aus dem kleinen Haus in der Bahnhofstraße aus (und wir haben sie alle sehr vermisst). Jetzt kommt die Bildhauerin Katharina Ranftl wieder zurück, zumindest für ein langes Wochenende. 

Atelier in der Bahnhofstrasse, Schondorf am Ammersee

Atelier mit Schaufenster

Vier Jahre lang stellte Katharina Ranftl wöchentlich eine neue Montagsfigur in das Schaufenster ihres kleinen Ateliers in der Schondorfer Bahnhofstraße 38. Im Oktober 2015 war dann erst einmal Schluss, weil sie neue künstlerische Wege ausprobieren wollte.

Poesie Innen und Außen

Das Häuschen blieb trotzdem ein Ort für künstlerische Aktivitäten: In der Adventszeit gab es hier Poesie von Wolfgang Berends, Andreas Kloker nutze die Außenwände für sein Projekt "Die Sprache meiner Mutter", und im Sommer war die Textilkünstlerin Laura Ann Huber zu Gast.
Das waren alles sehr schöne Aktionen, aber mir haben die Montagsfiguren trotzdem gefehlt.

Neue Objekte und Skulpturen

Am 1. Oktober kommt nun Katharina Ranftl zurück und zeigt neue Arbeiten mit dem vielversprechenden Titel "Wunderkannmanfinden". Ich vermute, dass bei diesen Skulpturen und Collagen wieder recht originelle Materialien zum Einsatz kommen.
Schon bei ihren Figuren aus der Reihe "Orishas" wurden ja ungewöhnliche Fundstücke verarbeitet, bis hin zum Wespennest. Ich bin gespannt, welche Wunder man dieses Mal in der Bahnhofstraße finden kann. 

Wunderkannmanfinden

1. - 3. Oktober 2016
jeweils 14:00 - 18:00 Uhr
Bahnhofstraße 38
Schondorf am Ammersee
Viewing all 339 articles
Browse latest View live