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Auf Kollisionskurs

Ein Fest im Dorf ist an und für sich eine prima Sache. Zwei Feste sind normalerweise sogar noch besser, aber in Schondorf sorgen sie leider für schlechte Stimmung.

Kreiskulturtage am Ammersee

Heuer finden bekanntlich erstmalig Kreiskulturtage im Landkreis Landsberg statt. Neben einer ganzen Reihe kleiner, feiner Veranstaltungen, sollen drei große Ereignisse über den Landkreis verteilt die Besucher anziehen. In Landsberg ist das die Auftaktveranstaltung mit der Vergabe des Kunstpreises an den Holzbildhauer Bert Praxenthaler. In Hurlach, an der nördlichen Grenze des Landkreises, findet ein Konzert von Quadro Nuevo statt.

Straßenfest in Schondorf

Von Anfang an war außerdem ein Kulturfest am Ammersee geplant. Die Freude war groß, dass dafür Schondorf ausgewählt wurde. Für den 8. Juli wurde ein Straßenfest rund um den Schondorfer Bahnhof angesetzt. Es gibt Kunst, Musik, Handwerk, und natürlich auch was zum Essen und Trinken. Andreas Kloker plant eine Performance und die bekannten Stelzer aus Landsberg sind auch mit dabei.
Feine Sache. Nur hatte für genau diesen Tag auch die Schondorfer Wasserwacht ihr Jahresfest geplant, dem die Gemeinde mit dieser Veranstaltung sozusagen das Wasser abgräbt.

Terminkollision

Verständlich, dass die Mitglieder der Wasserwacht sauer sind. Sie hatten ihr Fest schon deutlich länger geplant und mit den anderen Vereinen am Ort abgestimmt. Obwohl bis zum 8. Juli noch ein halbes Jahr Zeit ist, konnte anscheinend keine der beiden Seiten einen Ausweichtermin finden. Auf Facebook hat die Wasserwacht nun angekündigt, dass das Fest heuer ausfallen wird.
Niemand wird der Gemeinde Schondorf hier böse Absicht unterstellen – ein Zeichen von Interesse und Wertschätzung der Arbeit der Wasserwacht ist es aber nicht. Da ist Porzellan zerschlagen worden, und der Ärger wird vermutlich noch länger anhalten.
Sehr schade, dass eine gute Idee zu solcher Mißstimmung geführt hat. Ich hoffe, dass das Kulturfest trotzdem die Menschen im Ort zusammenbringt und keine Gräben aufreißt.

Da bin ich daheim

Üblicherweise sind Gruß- und Vorworte eine recht langweilige Angelegenheit. Meistens liest man nette Plattitüden, mit denen die Beteiligten sich selbst und gegenseitig auf die Schulter klopfen. Dass es auch anders geht, zeigt ein Text von Martin Wölzmüller zu den Kreiskulturtagen 2017.

Herkunft und Heimat?

Das Thema der heurigen Kreiskulturtage im Landkreis Landsberg ist "Schnittstelle Heimat". Martin Wölzmüller ist vom bayrischen Landesverein für Heimatpflege. Er macht sich im Vorwort zu dieser Veranstaltungsreihe Gedanken darüber, was Heimat eigentlich bedeutet.
Der Begriff wird ja oft deckungsgleich mit Herkunft verstanden: Da wo man geboren und aufgewachsen ist, da hat man seine Heimat. Das macht Heimat zu einer unverschuldet erworbenen Eigenschaft, so wie die eigene Haar- oder Hautfarbe.

Die heimatlose Hälfte

Das kann man so sehen, aber diese Einstellung zementiert auf ewig die Unterscheidung zwischen "Hiesigen" und "Zuagroasten", zwischen "uns" und "denen". Nicht unproblematisch in einer Zeit, in der immer weniger Leute ihr ganzes Leben an einem Ort verbringen.
Am Ammersee z.B. sind geschätzt gut die Hälfte der Menschen nicht hier geboren, sondern zugezogen. Kann dann nur die eine Hälfte der Bevölkerung einen Anspruch auf Heimat hier erheben? Was macht so etwas mit einer Gemeinschaft?

Gestaltung und Verantwortung

Martin Wölzmüller plädiert in seinem Text für eine andere Definition: Heimat als der "überschaubare Raum, in dem wir an der Gestaltung unserer nahen Welt mitwirken"; Heimat als die selbstgemachte Kultur von uns allen, unser Umgang miteinander, unser Einwirken auf die Welt um uns herum. Statt passiv irgendwo beheimatet zu sein, wird daraus bei Wölzmüller ein aktives "heimaten". 
Dieses aktive Gestalten ist auch an Verantwortung geknüpft. Der Heimatpfleger mahnt an die Verantwortung für überlieferte Kulturzeugnisse, Lebensweisen oder Baukultur. "Wer die Welt in seiner unmittelbaren Umgebung mitgestalten will, der sollte wissen, warum die Dinge so sind, so geworden sind, wie wir sie heute antreffen."
Den Satz sollten sich alle ins Merkbuch schreiben, die gerne vorschnell abreißen, wegmachen und modernisieren wollen. Wer glaubt, sich überlieferter Güter bedenkenlos entledigen zu dürfen, der überschätzt sich selbst und seine Zeit.
Wie gesagt, ich finde das ausgesprochen lesens- und nachdenkenswerte Gedanken. Der vollständige Text von Martin Wölzmüller ist hier: http://kreiskulturtage-landsberg.de/heimat-heute/

Plakatieren erlaubt?

Bei der Schondorfer Gemeinderatssitzung am 22. Februar stand ein recht harmlos erscheinender Punkt auf der Tagesordnung: Eine Partei möchte eine öffentliche Veranstaltung mit Plakaten im Gemeindegebiet bewerben. Sollte das erlaubt werden?

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"No" auf einem Verteilerkasten
Worum geht's hier eigentlich? Ach, egal.

Politik zu den Menschen bringen

Um dieses Thema entwickelte sich dann eine recht lebhafte Diskussion. Man war sich einig, dass es kein akutes Problem ist. Zum Glück ist die Ammerseeregion – außer in Wahlzeiten – nicht mit politischen Plakaten vollgekleistert. Es ging bei der Argumentation also mehr um das Prinzipielle.
Die Befürworter betonten, dass man gerade heute Politik zu den Menschen bringen müsse. Die Bürger sollen sehen, dass politisch gearbeitet wird. Auch wurde angeführt, dass das Geld für Öffentlichkeitsarbeit knapp sei. Man brauche die kostengünstige Plakatwerbung, um die Leute zu erreichen.
Das Geld sei auch bei Vereinen oder Geschäftsleuten knapp, wurde dagegen gehalten. Diese dürften aber trotzdem nicht auf geldsparende Plakatständer zurückgreifen, sondern müssten für Werbung bezahlen. Außerdem gebe es auch so genug Möglichkeiten, um auf eine Veranstaltung aufmerksam zu machen. Termine könnte man beispielsweise über die öffentlichen Aushangflächen, über die Lokalpresse, oder auch im Internet ankündigen.

Gleiches Recht für alle?

Ein weiteres Gegenargument war die Angst, einen Präzedenzfall zu schaffen. Wenn man nun einer Partei erlaubt eine Veranstaltung mit Plakaten zu bewerben, werden dann andere das selbe Recht einfordern? Ich stelle mir mal vor, die NPD würde einen Miss Germania Bewerb plakatieren wollen. Könnten die dann auf gleiches Recht für alle pochen?
Diese Bedenken versuchte die Verwaltung zu zerstreuen. Unabhängig vom jetzt diskutierten Fall bleibe die Entscheidung auch in Zukunft der Gemeinde vorbehalten.
Am Ende setzten sich die Befürworter durch. Die Plakataktion wurde gegen die Stimmen der Freie Wähler Gemeinderäte und Rudi Hoffmann (Grüne) abgesegnet.

Privilegien für Parteien

Wie gesagt, die Entscheidung wird in der Praxis wenig verändern. Das Ammerseeufer ist nicht mit politischen Botschaften überflutet, und das wird vermutlich auch so bleiben. 
Trotzdem finde ich persönlich, dass ein Aspekt in der Diskussion etwas zu kurz kam. Einiges an der zunehmenden Demokratieverdrossenheit geht auf das Gefühl zurück, die Politik würde gerne Spielregeln zu eigenen Gunsten machen. Das Argument hört man an Stammtischen quer durch die Republik, dass "die Politiker" sich selbst Privilegien verschaffen, die sie den Wählern verweigern.
Meine Befürchtung ist deshalb, dass die Plakataktion nach hinten losgeht. Es könnte der Eindruck entstehen, dass die Parteien gerne Ausnahmen zustimmen, solange sie selbst davon profitieren.
Anstatt die Politik zu den Bürgern zu bringen, würde dann das Misstrauen eher noch geschürt werden.
Vielleicht sehe ich das aber auch einfach zu skeptisch. 

Wachsende Zuneigung

Manchmal ist es ja so, dass einem etwas spontan wahnsinnig gut gefällt, die Begeisterung aber dann recht schnell abflaut. Andererseits entdecke ich oft Dinge, die mich auf Anhieb gar nicht so ansprechen, bei denen die Zuneigung aber mit der Zeit wächst. Die Skulptur "Auftakt" am Ammersee Skulpturenweg ist so ein Fall.

Eine unauffällige Skulptur

"Auftakt" ist eine Holzskulptur der Bildhauerin Johanna Widmann aus Egling. Sie steht am Skulpturenweg nahe dem nördlichen Ende, bei der letzten Aussichtsbank vor Eching. Neben der "Reflexion" von Axel Wagner (Optische Täuschung) ist es vermutlich das unauffälligste Kunstwerk am Ammersee. Wäre da nicht ein kleines Hinweisschild, würden viele Spaziergänge die Skulptur vielleicht gar nicht wahrnehmen.
Johanna Widmann hat den Stamm einer Linde mit der Kettensäge bearbeitet. Allerdings ist sie dabei sehr behutsam vorgegangen. Sie hat sehr dezent die vorhandene Form betont und die Jahresringe herausgearbeitet.

Wie natürlich gewachsen

Eingerahmt von zwei jungen Bäumchen wirkt der Stamm so, als sei er schon immer hier gestanden. Ich war bei der Eröffnung des Ammersee-Skulpturenweges von diesem unauffälligen Objekt nicht sonderlich begeistert. Inzwischen aber gefällt  mir diese außergewöhnliche Zurückhaltung von Mal zu Mal besser.
Ich komme mehrmals pro Woche am "Auftakt" vorbei. Mittlerweile ist es fast so, als würden wir uns gegenseitig zulächeln: Schön, dass Du da bist.

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Skulptur "Auftakt" von Johanna Widmann
Ganz unauffällig neben der Aussichtsbank am Ammersee
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Skulptur "Auftakt" von Johanna Widmann
Der nur dezent bearbeitete Baumstamm

Ein lichter Raum

Die nächste Ausstellung im Schondorfer Studio Rose bringt drei bekannte Namen der Kunstszene an den Ammersee: Die Photographen Jürgen Oliver Blank, Reinhard Giebelhausen und Harry Sternberg präsentieren ihre Arbeiten unter dem Titel "Lichtraum".

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Was wird an den Wänden zu sehen sein?
Drei erfolgreiche KünstlerIch stelle die drei mal in umgekehrter alphabetischer Reihenfolge vor, sonst ist der arme Harry Sternberg immer der Letzte in der Reihe. Der Uttinger Photograph ist bekannt für ungewöhnliche Bildausschnitte, bei denen Farbe, Form und Textur fremd und gleichzeitig vertraut wirken. Letztes Jahr war er an der – wie ich hörte – sehr erfolgreichen Ausstellung "Zeiträume" der renommierten Galeristin Brigitte Henninger in München beteiligt.

Ein Photograph im WortRaum

Reinhard Giebelhausen aus Weilheim kennen sicher viele als originellen Kunstvermittler und -ermöglicher. Mit der Galerie auf Zeit bringt er Kunst an ungewöhnliche Orte, zum Beispiel in einen aufgelassenen Schuhladen.
Er ist aber auch selbst ein gefragter und vielseitger Künstler, ein Photograph, der im "WortRaum" zu Hause ist. Seine Photographien haben etwas sehr lyrisches, verbinden Bild und Text auf gleichermaßen hohem Niveau. Der erfolgreiche Photokünstler wurde beim Poeten-Wettstreit um den „Lyrikstier 2017" mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Director's Choice Award

Auch der Landkreis Starnberg ist vertreten. Jürgen Oliver Blank kommt aus Wörthsee und durfte letztes Jahr seine Arbeiten auf der Kunstmesse ARTMUC präsentieren. Das ist für sich schon eine Auszeichnung. Darüber hinaus wurde er dort auch mit dem Director's Choice Award geehrt.
Turgay Amac sagte über ihn, er arbeite mit der Kamera "als ob man sie beim Fotografieren falsch herum hielt, um das Unbewußte aufzunehme".

Eine selbstbewusste Präsentation

Es hat einen Grund warum ich die Erfolge der drei so sehr betone. Ich glaube, diese Anerkennung hat ihnen das Selbstbewußtsein gegeben, um mit ehernen Ausstellungskonventionen zu brechen. Der "Lichtraum" ist, nun ja ...anders. Lasst euch überraschen.
Zur Vernissage haben die Künstler mich eingeladen ein paar Worte zu sprechen, obwohl ich beim Thema künstlerische Photographie ein Amateur bin. Mir macht es bekanntlich großen Spaß, über Dinge zu reden, von denen ich nichts verstehe. Wer sich das nicht antun mag, sollte einfach eine Viertelstunde später kommen.

Lichtraum - Blank. Sternberg. Giebelhausen. 

Studio Rose
Bahnhofstrasse 35
Schondorf am Ammersee
Eröffnung: 10. 3. 2017, 19:00 Uhr
Ausstellung: 11./12. und 18./19. 3. 2017, jeweils 14.00 bis 18:00 Uhr


Vernissage in der Garage

Seit September 2015 gibt es in Landsberg den Kunstautomaten. In dem umgebauten Zigarettenautomaten kann man sich für fünf Euro originale, signierte und nummerierte Kunstwerke ziehen. Jetzt wurde der Automat schon zum siebten Mal neu bestückt, und endlich war ich bei der Vernissage dabei.

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Kunstautomat in Landsberg am Lech
Bille Schubert füllt neue Suchtmittel ein

Kunst im Parkhaus

Der Kunstautomat steht in der Landsberger Schloßberggarage. Jeweils sechs Künstler bestücken ihn mit extra dafür gestalteten, signierten Originalen.
Da der Automat wieder einmal leergekauft war, wurde er am 3. März neu befüllt. Zu dieser Vernissage in der Garage gab es Musik von Volker Tisken, Anne und Ray O’Sullivan, und Gregor Netzer stellte die Künstler sehr schwungvoll und charmant vor. Für die schönsten Momente sorgten aber Leute, die eigentlich nur zu ihren Autos wollten, und von der ungewöhnlichen Aktion überrascht wurden.
Parken: €1
Kunstwerk: €5
Verblüffte Blicke der Passanten: Priceless

Signierte Originale für €5

Ich kann Organisator Gregor Netzer nur bewundern. Er schafft es, dass arrivierte Künstler hier Originale für gerade einmal 5 (fünf!) Euro anbieten. Das Angebot geht dieses Mal sogar über die Region Landsberg und Ammersee hinaus. Aktuell sind auch Werke von Ilona Schmidt aus Hamburg und Claudia Fabian aus Trier enthalten. In zwei weiteren Automatenschächten sind Arbeiten der Markus-Lüpertz-Schülerin Katinka Schneweis und Objekte aus Seide und Draht von Annette Illner zu finden. 


Leporello und Skyscraper

Meine persönliche Kunstsammlung habe ich an dem Abend um ein Grafik/Poesie-Leporello von Gabriele und Helmuth Hager erweitert. Außerdem besitze ich jetzt einen geloopten Wolkenkratzer mit passendem Soundtrack von Richard Aicher. Hier ist ein Video, in dem Gregor Netzer die einzelnen Arbeiten im Detail vorstellt:
Video auf YouTube
Gute Gründe also, um Münzgeld zu sammeln und nach Landsberg zu fahren. Man sollte sich aber beeilen, denn die Kunstwerke sind manchmal erstaunlich schnell ausverkauft.

Kunstautomat Landsberg

Schlossberggarage, Ausgang Richtung Hauptplatz 
Landsberg am Lech 

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Gregor Netzer stellt den Kunstautomaten in Landsberg vor
Gregor Netzer führte gewohnt souverän durch die Präsentation


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Lyrische Texte und kleine Zeichnungen
Neuerwerbung: "Paarlauf" von Gabriele und Helmuth Hager


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Landsberger Kunstautomat neu gefüllt
Der Automat ist wieder gut gefüllt, aber das bleibt nicht lange so.


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Jürgen Rogner bei der Vernissage des Landsberger Kunstautomaten
Einer der kritischsten Kunstkenner Landsbergs
(hier zusammen mit Jürgen Rogner)

CSU Politiker in Mordkomplott verstrickt

Das klingt alles äußerst mysteriös. Kreisrat Thomas Eichinger und Gemeinderat Rainer Jünger spielen am Ammersee undurchsichtige Rollen in einer mörderischen Intrige, und MdL Alex Dorow zieht hinter der Kulisse die Strippen.
Anschauen kann man sich das ab 25. März im Landheim Schondorf, wenn das Stück "Ein Todesfall wird vorbereitet" aufgeführt wird.

Krimispannung am Ammersee

Regie führt wie gesagt der Landtagsabgeordnete Alex Dorow, die Herren Jünger und Eichinger sind neben anderen Schauspielern auf der Bühne zu bewundern.
Die Aufführung ist eine Produktion des Theater Schondorf. Wie schon im Vorjahr (Schon wieder: Mord im Landheim) bringt das Ensemble wieder kriminalistische Spannung an den geruhsamen Ammersee. Dieses Mal ist es ein Stück des britischen Autors Jack Popplewell.

Der perfekte Mord

In "Ein Todesfall wird vorbereitet" (Policy for Murder) plant Krimiautor James Murray den perfekten Mord. Ein Fremder soll umgebracht werden, damit er selbst die eigene Lebensversicherung kassieren kann. Mehr wird hier nicht verraten.
Die Grundidee erinnert an Nabokov's Roman "Verzweiflung". Allerdings ist Popplewell Engländer. Man darf also statt der ausgefeilten Psychologisierung des russischen Meisters einen guten Schuß schwarzen Humors erwarten.
Der in Leeds geborene Popplewell war übrigens nicht nur Bühnenautor, sondern auch ein sehr erfolgreicher Schlagertexter. Zu den Interpreten seiner Lieder gehörten z. B. Bing Crosby und die legendäre Vera Lynn ("After the rain" auf YouTube).

Ein Todesfall wird vorbereitet

Aula Landheim Schondorf
25./26./31. März und 1. April, jeweils 19:30 Uhr
2. April, 17:00 Uhr
Weitere Aufführungen im Stadttheater Landsberg und im Wohnstift Augustinum Dießen

Kaputt?

Ob Küchenmaschine, Lampe oder Jeans: Es wird immer schwieriger jemand zu finden, der kleine Defekte wieder richten kann. Und selbst wenn am eine Werkstatt findet, ist die Reparatur oft teurer als eine Neuanschaffung. Deshalb schmeißen wir oft etwas weg und kaufen neuen Krempel, bei dem wieder das Verfallsdatum vom Hersteller schon eingebaut ist. Das Reparatur-Cafe schafft Abhilfe.

Für Reparatur- und Kaffeefreunde

Seit einiger Zeit gibt es auch an der Ammersee-Westküste in regelmäßigen Abständen ein Reparaturcafe. Hier findet man die richtigen Werkzeuge, Menschen mit handwerklichem Geschick, und eine entspannte Atmosphäre wie im Kaffeehaus.
Am 18. März findet in Schondorf zum vierten Mal dieses Reparaturcafe statt. 
Die Adresse ist in der Einladung sehr nett beschrieben: "Wo das Kamel steht". Das müsste man eigentlich etwas präzisieren: "Wo das Kamel gut versteckt hinter einigen Platten kaum zu sehen ist." Zumindest war das so, als ich gestern dort vorbeikam. 
Die Werkstatt ist trotzdem leicht zu finden: Einfach dem Geruch von Kaffee und Kuchen folgen, bis man eine Menge fröhlich werkelnder Menschen sieht. 
Diesmal werden laut Ankündigung auch Seile gemacht, und möglicherweise ist auch ein Barbier da. Wenn man gar nichts Kaputtes im Haushalt hat, kann man sich also wenigstens die Frisur reparieren lassen. 


Reparatur-Cafe

Samstag, 18. März, 10:00 - 18:00 Uhr
St.-Anna-Straße 2
Schondorf am Ammersee


Baudenkmal oder Schwarzbau?

Ein Schwarzbau direkt am Ammersee? Der muß natürlich weg, sagt das Landratsamt. Die Gemeinde Eching würde ihn lieber stehen lassen. Die Geschichte, die sich daraus entwickelte, könnten Franz Kafka und Karl Valentin gemeinsam geschrieben haben.

Das Norwegerhaus am Ammersee

Heute schaut das Schondorf-Blog einmal über die Grenzen der Gemeinde hinaus, aber nur um etwa 100 Meter. Wenn man von Schondorf am Ammersee entlang nach Norden spaziert, sieht man als eines der ersten Häuser in Eching das sogenannte Norwegerhaus. Das Anwesen am Kaaganger ist ein seit langem gewohnter Anblick, und wahrscheinlich denken die wenigsten dabei an einen Schwarzbau.
Ursprünglich erbaut wurde es von dem Landschaftsmaler Hans Beat Wieland, dem Schwiegersohn des Sektfabrikanten Rudolf Henkell.

Von Spitzbergen inspiriert

Wieland war 1896 nach Norwegen gereist, um für eine Illustrierte Zeichnungen von der Expedition Salomon August Andrée's zu machen. Dieser versuchte mit einem Ballon zum Nordpol zu fahren. Andrée stürzte ab und blieb verschollen, aber Wieland kam wohlbehalten zurück und war seither von Norwegen fasziniert. Darum baute er sich mit seiner Frau am Ammersee ein Anwesen im Stil der Häuser auf Spitzbergen, mit begrüntem Dach und blutrotem Anstrich.
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Bild von Hans Beat Wieland
1999 verkauften Wieland's Erben das unter Denkmalschutz stehende Haus. Der neue Besitzer machte sich an eine gründliche Renovierung, und damit gingen die Probleme los.

Zu gründlich renoviert

Das Landratsamt befand nämlich, dass etwas zu gründlich renoviert worden sei. Die Wände wurden neu aufgemauert und die Deckenhöhe vergrößert. Auch wenn es von Außen nur wenig verändert aussah, war von der historischen Substanz kaum etwas übrig geblieben.
Das Haus galt damit als Neubau. Es liegt aber im Außenbereich der Gemeinde, wo generell nichts Neues gebaut werden darf. Damit war das Gebäude nun ein Schwarzbau, der abgerissen werden muss. Gegen diese Entscheidung wurde über mehrere Instanzen prozessiert, aber es blieb bei der Abrißverordnung.
Im Gegensatz zum Landratsamt würde die Gemeinde Eching das Haus gerne erhalten. Der Gemeinderat hat beschlossen, dazu die Außenbereichssatzung zu ändern, um den Schwarzbau nachträglich zu legalisieren.

Baubehörde gegen Gemeinderat

Die Baubehörde im Landratsamt hält das für rechtswidrig und will dagegen vorgehen. Auch weil befürchtet wird, dass damit ein Präzedenzfall für eine weitere Bebauung und Erschließung am Kaaganger geschaffen wird.
Ich kann beide Seiten irgendwie verstehen. Einerseits ist das Norwegerhaus am Ammersee ein gewohnter Anblick, der vermutlich niemand stört. Von daher hätte ich nichts dagegen, wenn es erhalten bleibt.
Andererseits wecken Ausnahmeregelungen natürlich immer Begehrlichkeiten. Wenn es einmal geklappt hat, kommen möglicherweise auch Andere auf die Idee, ihr Haus ein bisschen zu renovieren und zu vergrößern. Und dann möchte man als Zufahrt vielleicht lieber eine asphaltierte Straße, als einen beschaulichen Wanderweg.
Es ist keine einfache Entscheidung. Mittlerweile wurde sogar der Petitionsausschuss im Landtag angerufen, der sich für einen Erhalt des Norwegerhauses ausgesprochen hat. Die verworrene Geschichte kann sich also durchaus noch länger hinziehen.


Namensverwirrung auf dem Sammersee

Langsam werden die ersten Bands für das heurige Sammersee-Festival (21. - 22. Juli 2017) bekannt, und es sind schon mal zwei neue Namen dabei.
Da ist zum einen "Alinea" aus München. Der Name ist neu, die Band allerdings schon bekannt. Jonas, Paulo, Tristan und Elias spielten schon 2015 am Ammersee, damals allerdings noch als "The Downfall".

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Alinea auf dem Sammersee-Festival am Ammersee
Alinea(Photo © Sven Evertz)

Die kleine Schwester von Nivea?

Bei Downfall dachte ich ja mehr an Bands wie Cure, Joy Division oder Suicide. Das war irreführend, denn auch The Downfall hatten mit Gothic nichts am Hut, sondern machten ziemlich flotten Alternative-Rock. Jetzt also ein neuer Name und Alinea ist - wie die Band erklärt - nicht die kleine Schwester von Nivea, sondern das Absatzzeichen ¶
Das passt doch ganz gut: Ein Umbruch, ein neuer Anfang. Ich bin schon gespannt, wie die neue/alte Band am Ammersee klingen wird.
"Alinea" heißt übrigens auch das Nobelrestaurant von Grant Achatz in Chicago (drei Michelin-Sterne). Die Meßlatte liegt also hoch. Hier schon mal zum bekanntmachen ein kurzes Video: Alinea auf Vimeo

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Tagtraum auf dem Sammersee-Festival in Schondorf
Tagtraum: Lebe den Moment

Tagtraum ausgeträumt

"Tagtraum" ist dann tatsächlich eine neue Band auf dem Sammersee. Allerdings haben die drei Jungs schon angekündigt, dass sie aus rechtlichen Gründen wohl ihren Namen wieder ändern müssen. Vielleicht treten sie ja als TAFKAT auf (The Artists Formerly Known As Tagtraum).
Das ist schade, denn "Tagtraum" beschreibt die Musik des Trios sehr treffend. Die klingt wie eine schöne Tasse Früchtetee an einem sonnigen Sonntagmorgen. Ich selber mag zwar keinen Früchtetee, kann mir aber trotzdem vorstellen, dass das recht gut zur entspannten Atmosphäre am Ammersee passt.
Als kleiner Vorgeschmack: Tagtraum, "Lebe den Moment" auf Soundcloud.

Blogger Portrait Susanne Lücke

Ich hatte einmal die Idee, Blogger rund um den Ammersee vorzustellen. Irgendwie ist das aber nach meinem Portrait von Renate Blaes wieder eingeschlafen. Nun, nach über zwei Jahren Pause, geht es weiter.

Eine Kosmopolitin am Ammersee

Der Name Susanne Lücke-David ist in Schondorf ziemlich bekannt, denn sie ist die Autorin des Buches "Schondorf am Ammersee - Portrait eines Dorfes". Aber Susanne Lücke ist auch Kunsthistorikerin, Übersetzerin, Journalistin, und eben auch Bloggerin. Ihr Blog "Nestbeschmutzer"http://susanne-luecke.de/ ist genauso unangepasst, wie es der Titel sagt.

Susanne Lücke-David stellt sich vor.

Ich promovierte 1962 in Kunstgeschichte und Archäologie, war dann Stipendiatin im Landesamt für Denkmalpflege Schleswig Holstein, anschließend bei den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, hatte schließlich einen Lehrauftrag an der University of Toronto zum Thema moderne Kunst, habe mich dann aber, als Mutter zweier Söhne, für eine freiberufliche Tätigkeit entschieden. Seit 1976 publiziere ich nicht nur in meinem Fach, sondern auch zum Thema Lebensmitteltechnologie, einfach, weil mich das interessiert.
Ein halbes Berufsleben lang arbeitete ich als Co-Autorin meines Mannes Hans-Karl an einem zweibändigen Werk zur antiken Mythologie für die rowohltsche Enzyklopädie, publizierte aber nebenher auch weitere Titel hauptsächlich als Autorin, aber auch als Übersetzerin. Zur Erholung schrieb ich einige sogenannte belletristische Stücke. Sogenannt, weil ich die Unterscheidung von Sachbuchliteratur und Belletristik unangemessen finde. Die Briten sind da besser: Fiction und Non Fiction!
Nach einem „Nomadenleben“ zwischen Deutschland, Kanada, Italien und Frankreich bin ich seit 1999 in Schondorf ansässig und gedenke es zu bleiben! 

Ich spieße einfach auf, was mir auffällt

Dein Blog heißt "Nestbeschmutzer". Um welche Themen geht es da?

Im weitesten Sinn um politische (gesellschafts- und kulturpolitische) Themen – eigentlich ohne Vorsatz. Ich spieße einfach auf, was mir auffällt oder was mir zu Unrecht nicht genügend Beachtung findet, und recherchiere entsprechend.
Der Titel „Nestbeschmutzer“ prangert natürlich das unbegreifliche Phänomen an, dass „Whistleblower“, die Missstände aufgedeckt haben, immer wieder selber als Nestbeschmutzer beschimpft werden. Die Bundesregierung verspricht seit Jahren, etwas zum Schutz von Whistleblowern zu unternehmen. Getan hat sich bisher nichts.

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Die Autorin Susanne Lücke aus Schondorf am Ammersee
Wie bist Du auf die Idee gekommen, "Nestbeschmutzer" zu starten?

Ich habe ja auch als Journalistin gearbeitet, habe unter anderem einige Jahre eine Kolumne für das ZEITmagazin geschrieben, in den 90er Jahren zur „Lokalspitze“ der SZ beigetragen, die inzwischen eingestellt wurde. Ein Blog hat den großen Vorteil, dass ich nicht an irgendwelche Termine und Trends gebunden bin.
Ich bin frei zu entscheiden, worüber ich schreibe und wann. Nur würde ich es gerne öfter tun, aber das halte ich nicht durch, da ich immer an mehreren Textbaustellen für Buchpublikationen arbeite. Das erfordert nicht nur Zeit, sondern auch Konzentration.

Was ist dein persönlicher Maßstab für den Erfolg des Blogs?

Erfolg ist ja immer unkalkulierar. Ich versuche nur, so solide und seriös zu arbeiten wie möglich. Aber ich betrachte es als Erfolg, wenn jemand meine Beiträge kommentiert - das geschieht ja fast regelmäßig und das auf sehr sachliche Weise, worüber ich richtig glücklich bin. 

Was kann ein Blog bewirken?

Du nimmst dir in deinen Texten kein Blatt vor den Mund. Hat es da auch schon unangenehme Reaktionen oder Kommentare gegeben?

Bis jetzt nicht. Ich bin weder beschimpft noch bedroht worden, so dass ich mich manchmal frage, ob meine Beiträge überhaupt gelesen werden. Dass das jedoch der Fall ist, bestätigen ja die Kommentare. Im übrigen bin ich gewappnet: Wer in irgendeiner Eigenschaft in die Öffentlichkeit tritt, muss mit jeder Art emotionaler Zuwendung rechnen, von der Anbiederung bis zum Shitstorm.

Kann ein Blog heute etwas bewirken, oder hat sich die Diskussion völlig zu Facebook und Twitter verlagert?

Kann ein Blog etwas bewirken? Da bin ich eher skeptisch, aber wenn es gelingt, auch nur ein paar Leser zum Nachdenken zu bringen, sehe ich das als Erfolg. Andererseits gilt für ein Blog dasselbe wie für alle Publikationsformen: Nachrichten erreichen nur die, die die Botschaft schon kennen und sie also nicht nötig haben. Die anderen erreichst du gar nicht; da bin ich durchaus zynisch. Aber zurückhalten, was gesagt werden kann (was für ein gar nicht so selbstverständliches Glück!) und sollte – das ist für mich keine Konsequenz.
Was Facebook und Twitter angeht, so sehe ich schon einen wesentlichen Unterschied zu einem Blog. Dort fixiert man ja quasi Gesagtes, schnell Dahingeredetes, ohne sich dessen bewusst zu sein. Schön, das mag auch für so manchen Blog gelten, aber für mich ist ein Blogbeitrag im Wesentlichen nichts anderes als ein Artikel in einem Printmedium.

Welche Tipps hast Du für Leute, die selbst ein Blog starten wollen?

Wenn möglich, regelmäßig und in nicht zu großen Abständen etwas posten und vor allem immer strikt sachlich bleiben. Das sollte auch für nicht professionelle Schreiber oberstes Gebot sein.
Vielen Dank für das Gespräch. Wer jetzt neugierig geworden ist, hier geht's zum "Nestbeschmutzer" Blog: http://susanne-luecke.de/


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Buch von Susanne Lücke-David
Bücher von Susanne Lücke-David

Hier eine Auswahl der Bücher von Susanne Lücke, mit Bestellmöglichkeit:
Schondorf am Ammersee - Portrait eines Dorfes
Die Baustile
Die Götter der Griechen und Römer  
Antike Mythologie
Immer geradeaus: verwirrt in Italien? Ein Reiseführer durch ein skurriles Land
Das europäische Brotbackbuch


Zuwachs am Skulpturenweg

Der Skulpturenweg am Ammersee ist um ein Kunstwerk reicher. An der Schranke am Weg von Schondorf nach Eching steht seit letzter Woche eine blaue Holzskulptur im Wald.

Sägensreiche Arbeit

Fräulein Rosa, mein sehr kunstinteressierter Hund, musste das sofort untersuchen und ein fachmännisches Urteil abgeben: "Das ist sicher eine der sägensreichen Arbeiten von Hannes Kinau. Sowas erkenne ich am Geruch und dem ganz eigenen Holzgeschmack." Die kleine Angeberin (von wem sie das nur hat?).
Von wem die die Skulptur ist, weiß sie von ihrer Freundin Annunciata Foresti. Außerdem hätte sogar ich als Laie den Kinau sofort erkannt.

Wucht und Schwerelosigkeit

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Hannes Kinau mit seiner Skulptur "Tumbau zu Pappel".
Hannes Kinau mit seiner Skulptur "Tumbau zu Pappel".
Es steht ja bereits eine Arbeit des Holzbildhauers am Ammersee-Skulpturenweg kurz vor Eching. Wie schon bei diesem "Turmbau zu Pappel"überrascht auch bei der Kette der Kontrast zwischen wuchtigem Material und spielerischer Schwerelosigkeit. Beim Turm sind dicke Holzscheiben scheinbar wackelig übereinandergestapelt, die Kette stellt die Gesetze der Schwerkraft buchstäblich auf den Kopf.

Ankerkette für luftige Ideen

Da wir am Ammersee sind, musste ich spontan an eine Ankerkette denken. Ein Bindeglied, das luftige, kreative Gedanken fest mit dem Boden am See verankert.
Bodenständigkeit und hochfliegende Ideen – ist das nicht ein schönes Symbol für die Ammerseeregion?


Architekt trickst Baurecht aus

Was tun, wenn ein großes Grundstück mitten im Ort als Außenbereich nicht bebaut werden darf? Am "Augsburger Wald" in Schondorf zeichnet sich eine innovative Lösung ab, um das Baurecht auszuhebeln.
Mitte des Monats hatte das Landsberger Tagblatt noch gerätselt, was wohl mit dem Stück Naturland mitten in Schondorf passieren wird (Erst Brombeeren, dann Bäume). Nun hat das Hamburger Architekturbüro Baumfeller & Achst einen Plan für die Bebauung des Areals vorgelegt. Dabei wird sehr geschickt nur der schmale Streifen genutzt, der nicht zum Außenbereich gehört.

Über Nacht abgeholzt

Zur Erinnerung: Das Waldstück am Schondorfer Kapellenberg gehörte lange der Stadt Augsburg (darum "Augsburger Wald"), die es dann vor einigen Jahren verkaufte. Im März letzten Jahres wurde praktisch über Nacht das gesamte Areal abgeholzt. In einem Blog-Beitrag von Renate Blaes (Wald abgeholzt – mitten in Schondorf) ist das ausführlich beschrieben.
Schon damals wurde spekuliert, dass hier ein Bauvorhaben geplant sei. Allerdings gehört das Grundstück zum Außenbereich, der nicht bebaut werden darf.
Das Hamburger Büro Baumfeller & Achst hat jetzt einen innovativen Plan vorgelegt, um hier trotzdem Häuser zu errichten. Dabei machen es sich die Architekten zu Nutze, dass ein 5 m breiter Streifen am Ostrand noch zum Bebauungsplan gehört, weil hier früher einmal ein Campingplatz war.
Bis 2016 war dieser Bereich noch als Biotop geschützt. Der Grundstückseigentümer erwirkte aber bei der Unteren Naturschutzbehörde, dass die frühere Biotopeigenschaft abgesprochen wurde.

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Das gerodete Grundstück am Kapellenberg
Ergänzung zur traditionellen ArchitekturDa also nur ein schmaler Steifen bebaut werden kann, planen die Architekten pilzförmige Häuser, um den vorhandenen Luftraum zu nutzen.
Sie sehen darin eine aufregende Ergänzung zu traditioneller Architektur, mit der Wohnraum dort realisiert werden kann, wo eine klassische Bebauung sonst nicht denkbar ist.
Laut Paragraph 34 der BauGB ist ein Vorhaben zulässig, wenn es sich in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt. Die nähere Umgebung sind in diesem Fall die bis zu 20 m hohen Bäume, so daß nichts gegen eine entsprechende Bauhöhe spricht. Durch diese Art der Bebauung sind auch die Ansprüche des Waldgesetzes für Bayern (BayWaldG) erfüllt. Die Grünfläche als solches bleibt erhalten, und die abgeholzten Bäume können wieder nachwachsen.

Auch für ganz normale Investment-Banker

Architekt Hubertus Baumfeller betont, dass die Bebauung sozial verträglich sein soll: "Verglichen mit Starnberger- oder Tegernsee, leben am Ammersee bekanntlich ärmere Millionäre. Wir möchten die gewachsene Siedlungsstruktur nicht beeinträchtigen, und eine sozial ausgewogene Mischung erhalten." Darum wolle man versuchen, den Quadratmeterpreis unter € 10.000 zu halten. Schondorf solle kein Ghetto der Superreichen werden. "Auch der ganz normale Investmentbanker oder Vorstandsvorsitzende soll sich noch eine Wohnung am Ammersee leisten können," so der Architekt.
Ich finde es schön, dass hier der Bauträger Rücksicht auf die sozialen Belange der Gemeinde nimmt. Für diese Architektur gibt es in Schondorf sicher noch viele Einsatzmöglichkeiten, um die vorhandene Wohnbebauung schonend nachzuverdichten. 

Erleuchthund

Normalerweise weiß ich in etwa wovon ich rede, wenn ich hier eine Veranstaltung ankündige. Diesmal bin ich aber selber komplett ahnungslos und kann nur raten, was sich wohl hinter dem Titel "Erleuchthunde" verbirgt.

Heterotopien am Rande der Gesellschaft

"Erleuchthunde" scheint irgendwas mit Theater und Performance zu tun zu haben. Das Projekt ist von einem gewissen ELLE Kollektiv. ELLE steht vermutlich für Elisabeth, Louis, Luis und Erwin. Das sind nämlich die vier Mitglieder des Kollektivs: Frau Leistikow und die Herren Panizza, Lüps und Kloker.
Was das Kollektiv da aufführen wird, darüber kann ich nur spekulieren. Bei den Stichwörtern "Hund" und "leuchten" fällt mir als Erstes der Sirius ein: Sirius, Canis Majoris oder Hundsstern, der hellste Stern am Nachthimmel. Die Performance beginnt gegen acht Uhr Abends, da könnte man schon einige helle Sterne sehen.
Das Plakat zu "Erleuchthunde" zitiert Michel Foucault's Idee der Hétérotopie. Damit bezeichnete der Philosoph Orte am Rande der Gesellschaft ("an den leeren Stränden, die sie umgeben"), die nach eigenen Regeln funktionieren. Foucault nannte als Beispiele Altenheime, Bierzelte oder psychiatrische Kliniken.

Performance in der Gärtnerei

Vielleicht gehören auch aufgelassene Gärtnereien zu diesen Heterotopien. Die Aufführung findet nämlich in den Räumen der ehemaligen Gärtnerei Dumbsky in Schondorf statt.
Die angesprochenen "leeren Strände am Rande der Gesellschaft" und die kaputte Schaufensterpuppe auf dem Plakat lösen bei mir Assoziationen zu dem Autor J. G. Ballard aus. In einer seiner Erzählungen streift ein einsamer Mann durch die verlassenen Bunker am Strand einer Pazifikinsel. Seine einzige Gesellschaft sind zerbrochene Schaufensterpuppen, die noch von einem Atombombentest übrig sind. (Verstümmelte Opfer von Autounfällen – Ballards Markenzeichen – kommen natürlich auch vor)

Schrödingers Katze

Ganz so düster wird's schon nicht werden, denn in der Performance sollen auch ein Hund, ein Truck, ein Cheerleader und möglicherweise eine Katze vorkommen. Warum die Mieze nur möglicherweise vorkommt, wird nicht erklärt. Vielleicht ist es die Katze, mit der Erwin Schrödinger ein Paradoxon der Quantenphysik erklärte. Schrödingers Katze ist gleichzeitig tot und lebendig, bis jemand nachschaut, was mit dem Tier los ist. So ist es bei der "Erleuchthunde" Performance vielleicht auch: Erst die Zuschauer erschaffen die Wirklichkeit.
Wie gesagt, dass sind alles nur wilde Spekulationen. Sachdienliche Hinweise bitte an den nächstgelegenen Blogger.

Erleuchthunde – Theater-Performance

10/11/12/13 April 2017, jeweils 19:55 Uhr
Bahnhofstrasse 28a (Gärtnerei Dumbsky)
Schondorf am Ammersee
Eintritt € 10
Karten nur nach Vorbestellung unter 0160 7835 048

Radeln für bessere Radwege

Die Staatsregierung möchte mit dem Programm Bayern 2025 den Anteil des Radverkehrs massiv steigern. Am Ammersee-Südufer gäbe es da viel zu tun, und die Menschen wollen nicht unbedingt bis 2025 warten. Deshalb findet Freitag Abend in Raisting wieder einmal eine Radldemo statt.

Radverkehr soll auf 20% steigen

Die bayerische Staatsregierung hat große Pläne für den Radverkehr. Mit dem Programm Bayern 2025 will Innenminister Herrmann den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen von gegenwärtig 10 Prozent auf 20 Prozent steigern (hier die Pressemitteilung). Der Minister: "Wir freuen uns über jeden, der gerne Fahrrad fährt und selbstverständlich das Fahrrad im Alltag nutzt."
Dazu braucht es natürlich zuallererst vernünftige Radwege, und in der Beziehung sieht es am Südufer des Ammersees düster aus. Das Thema wird schon seit 25 Jahren diskutiert, ohne dass es bislang sichtbare Fortschritte gibt. Ich habe letztes Jahr schon darüber geschrieben (Die toten Gäule reiten wieder) und auch einmal einen kleinen Film darüber gemacht (hier auf YouTube).

Für den Alltag ungeeignet

Natürlich kann man auch heute schon mit dem Rad von Dießen nach Fischen oder Pähl fahren. Der Weg führt über die sogenannte "Raistinger Schleife". Diese geht erst nach Süden, vom See weg, dann ostwärts, und anschließend wieder nach Norden Richtung Ammersee. Das ist für Radausflüge schon in Ordnung. Man fährt teilweise auf ruhigen Feldwegen durch das Vogelschutzgebiet, und kann dabei die Natur genießen.
Für die vom Minister angesprochenen Leute, die "selbstverständlich das Fahrrad im Alltag nutzen" ist die Strecke aber ungeeignet. Für die Verbindung vom Ost- zum Westufer bedeutet die Raistinger Schleife einen kilometerlangen Umweg. Außerdem wollen die wenigsten Leute ihre tägliche Fahrten auf Schotterpisten zurücklegen. Wenn das Fahrrad als Transportmittel attraktiv sein soll, braucht es gut asphaltierte Wege, auf denen man flott vorankommt (Man stelle sich einmal vor, man würde Autofahrern einen Schotterweg für die Strecke zur Arbeit anbieten. Der Aufschrei wäre groß).

Initiative Radwege am südlichen Ammersee

Damit das Thema bei der Politik nicht in Vergessenheit gerät, organisiert Ernst Roeckl für die "Initiative Radwege am südlichen Ammersee" regelmäßig Radldemos. Am 7. April ist es wieder soweit. Die Teilnehmer treffen sich am Maibaum in Raisting. Dann geht es gemeinsam (mit Polizeischutz) über die Birkenallee zum Feuerwehrhaus in Fischen, und auf der selben Strecke wieder zurück.
Diese Radldemos sind ein gutes Mittel, um die Radwege am Ammersee im Gespräch zu halten. Staatsregierung, Gemeinden und Landkreise sollten langsam in die Gänge kommen: Bis 2025 ist es nicht mehr so lange hin.

Radldemo Raisting - Fischen

7. April 2017, 18:00 Uhr
Raisting, Kirchenweg (beim Maibaum)

Was macht eigentlich Helene Fischer?

Lust mal bei Helene Fischer vorbeizuschauen? Oder bei Heino Ferch, Georg Baselitz oder Hannes Jaenicke? Seit diesem Wochenende fahren die Schiffe der Bayerischen Seenschiffahrt wieder auf dem Ammersee. Da kann man dann versuchen, in die Seegrundstücke der Reichen und Schönen zu linsen. 

Promis gucken am Ammersee

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SUP Paddler
"Sag mal, ist das nicht der ...?"

Ausgestattet mit Handykamera und den aktuellen Ausgaben von "Bunte" und "Goldenes Blatt" geht es auf Entdeckungsreise. Wem gehört wohl der riesige Neubau am Seeufer? Ist da drüben das Atelier des berühmten Malers? Den Typ auf dem SUP Board, den habe ich doch schon im Fernsehen gesehen? Ein Genuß für jeden Amateur-Paparazzo.
Wer fündig wird, kann seine Schnappschüsse sofort mit seinen Freunden teilen: Seit letztem Jahr haben die Dampfer WLAN an Bord.

Fahrplan Ammersee-Schiffahrt

In der ersten Woche fahren die Schiffe leider nur um 11:22 Uhr ab Schondorf. Vom 16. April an legen die Dampfer dann dreimal täglich in Schondorf ab, und ab 3. Juni kann man auch Abends nach Herrsching fahren.
Mittlerweile gibt es bei der Ammersee-Schiffahrt sogar einen Online-Fahrplan, mit dem man sich die Verbindungen anzeigen lassen kann. Wer lieber einen kompletten Überblick hat, kann sich den Fahrplan als Pdf hier herunterladen. 

Seenschiffahrt Ammersee 2017

Ab 16. April 2017
Schondorf Richtung Herrsching um 10:42, 11:22, 14:27 Uhr
Ab 29. April 2017 zusätzlich um 8:31 Uhr
Ab 3. Juni 2017 zusätzlich um 18:21 Uhr

Glasfaser und Ästhetik

Technischer Fortschritt sieht manchmal ganz schön unspektakulär aus. Beispielsweise ist das Glasfasernetz für Schondorf jetzt im Aufbau. Zu sehen ist davon bislang aber nur ein unscheinbarer weißer Container.

Glasfaser am Ammersee

Bekanntlich bekommt Schondorf heuer eine schnelle Internetverbindungen mittels Glasfaser. Nach monatelangem Hin und Her hatten sich letzten Oktober doch noch die erforderlichen 40% der Haushalte für einen Anschluß entschieden (Tag der Entscheidung). Damit ist Schondorf nach Eching die zweite Gemeinde am Ammersee, die das lichtschnelle Internet einführt.
Vom Anbieter Deutsche Glasfaser habe ich seither nicht mehr viel gehört. Das wundert mich nicht, denn die Informationspolitik des Unternehmens ist generell so, als hätte man die Öffentlichkeitsarbeit an die nordkoreanische Regierung ausgelagert.
Es scheint sich aber etwas zu tun, denn bei einem Spaziergang Am Eichet entdeckte ich dort neben dem Trafohäuschen neulich einen weiteren Container. Das scheint der sogenannte Point-of-Presence (PoP) zu werden, also der zentrale Hauptverteiler. Von hier aus werden später die Glasfaserleitungen zu Unterverteilern (Distribution Points) und dann in die Straßen verlegt. Das ganze sieht, wie gesagt, ausgesprochen unspektakulär aus. 

Glasfaser in der Mode

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Moon Berlin
Dabei hat Glasfaser durchaus seinen ästhetischen Reiz. Ich habe auf einer Konferenz einmal die Designerin Mona Bauer von MOON Berlin getroffen. Dieses Modelabel nutzt eine vom Fraunhofer Institut entwickelte Technologie, um elektrische Schaltkreise flexibel in Kleidungsstücke zu integrieren. Basierend darauf gibt es bei MOON Berlin beheizte Schals, aber auch Abendkleider mit eingebauten Glasfaserleuchten. Genau das Richtige für Leute, die immer schon mal der strahlende Mittelpunkt einer Party sein wollten. Übrigens nicht nur für Frauen: Die Designer haben auch ein selbstleuchtendes Smokingjackett im Angebot.

Barrieren abbauen

Seit 2015 sind sehr viele Menschen zu uns gekommen, die vor den Zuständen in ihren Herkunftsländern geflüchtet sind. Sie erlebten eine Welle der Hilfsbereitschaft, aber auch Misstrauen und Vorurteile, die oft aus Unkenntnis entstehen. Gegen diese Vorurteile kann die Politik etwas tun, und die Website der Gemeinde Pähl finde ich in dieser Hinsicht sehr gelungen.

Infos zu Flucht und Asyl

Eigentlich hatte ich wegen Informationen zum Birkenallee-Radweg die Website www.gemeinde-paehl.de besucht. Es fiel mir aber auf, dass es dort auch eine Seite "Infos zu Flucht und Asyl" gibt. Nicht versteckt in irgendwelchen Untermenüs, sondern prominent in der Hauptnavigation auf der Startseite.
Alleine das zeigt schon, dass das Thema in  Pähl ernst genommen wird. Es ist auch ein Zeichen der Wertschätzung für den Unterstützerkreis, dass dieser seine Arbeit auf der offiziellen Plattform der Gemeinde präsentieren kann.

Asylsuchende besser verstehen

Der "Unterstützerkreis Asyl in Pähl" informiert in regelmäßigen Abständen über die Arbeit mit den Asylsuchenden und hilft, die Lage besser zu verstehen.
Warum sitzen die Geflüchteten immer nur in ihrer Unterkunft? Weil sie kein Geld haben, um einmal raus zu gehen. Warum arbeiten sie nicht? Weil sie nicht dürfen. Warum kochen sie nicht wenigstens selber? Weil sie auch das nicht dürfen.
Wie gesagt: Vorurteile haben oft mit der Unkenntnis der Situation zu tun.

Ein komplexes Thema

Das erklärt auch Bürgermeister Werner Grünbauer in einem Text auf dieser Seite. Er schreibt in klaren und menschlichen Worten über das Thema Asyl. Grünbauer nimmt es ernst, dass manche Mitbürger Bedenken haben, und stempelt sie nicht gleich als Nazis und Rassisten ab. Dass die Meinungsbildung oft sehr oberflächlich erfolgt, findet er Angesichts der Komplexität des Themas nachvollziehbar. Darum sind in dem Text eine Fülle von Informationen verlinkt, um tiefer in die Materie einzusteigen.

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Klarheit schafft Vertrauen

Danach habe ich mich noch etwas auf anderen Ammersee-Seiten umgesehen. Ähnlich schön gelöst ist das im Webauftritt von Herrsching www.herrsching.de.
Ich würde mir wünschen, dass andere Gemeinden am Ammersee diesem Beispiel folgen würden. Asyl, Migration und Integration werden uns sicher noch viele Jahre beschäftigen. Die Informationen zu diesen Themen sollten nicht schamhaft in den Untermenüs einer Website versteckt sein. Es ist keine Lösung, möglichst still und unauffällig zu sein, um keine unerwünschten Reaktionen zu provozieren. Ich bin überzeugt, dass auch hier Klarheit Vertrauen schafft.
Natürlich ist die Präsentation im Internet nur ein winziges Mosaiksteinchen bei der Integration von Migranten. Trotzdem können auch solche Kleinigkeiten helfen, Vorurteile zu überwinden und Ängste abzubauen. 





Wenn das mal gut geht

Damals war das tatsächlich mein erster Gedanke: "Ganz schön mutig. Wenn das mal gut geht." Das ging mir durch den Kopf, als die Buchhandlung Timbooktu in der Schondorfer Bahnhofstraße eröffnete. Wir wissen alle, dass es der Buchhandel nicht leicht hat. Die Konkurrenz durch die Onlinehändler ist schier übermächtig, und viele etablierte Buchhandlungen mussten in den letzten Jahren schließen.

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Buchvorstellung in der Buchhandlung Timbooktu am Ammersee
Buchpräsentation von Maren Martell im Timbooktu

5 Jahre Timbooktu am Ammersee

Nun, es ist gut gegangen. Heuer im April ist es nun schon fünf Jahre her, dass Kerstin Stawarz und Jürgen Wiedemann die Buchhandlung Timbooktu in Schondorf eröffneten.
Ich war damals natürlich heilfroh. Bücherorder Japes war gerade dabei das Ladengeschäft zu schließen, und ich sah mich schon in den Fängen des finsteren Imperiums von Jeff Bezos.
Dank Timbooktu ist das anders gekommen, und wir haben in Schondorf einen gutsortierten Laden zum Bücher stöbern, entdecken, diskutieren, und natürlich auch kaufen. 

Das Lob der guten Buchhandlung

Der britische Autor Mark Forsyth hat das in seinem 'Lob der guten Buchhandlung' wunderbar formuliert: "Die gute Buchhandlung ist ein Ort, an dem Sie alles finden können, wovon Sie nie wussten, dass Sie es wollten, wo Ihre Begehrlichkeiten sich unendlich vervielfältigen können."
Darüber hinaus bereichert Timbooktu das kulturelle Leben in Schondorf auch durch Lesungen und andere Veranstaltungen (über einige davon habe ich hier geschrieben).
Alles Gute, Kerstin und Jürgen. Auf die nächsten fünf Jahre!

Übrigens: Wer partout seine Bücher per Mausklick kaufen will, findet bei Timbooktu auch einen Onlineshop.

#Mein2017

Ich wurde nominiert bei #Mein2017 mitzumachen. Gestartet wurde diese Aktion von "The man in the gray chair" auf YouTube. Die Idee ist, dass jeder etwas Kleines dazu beitragen kann, um dieses Jahr insgesamt besser und schöner zu machen.
Das Ganze läuft in drei Schritten ab:

1. Etwas Nettes tun

Jeder kann nach seinen eigenen Möglichkeiten, nach Lust und Laune etwas beitragen. Man kann den Weltfrieden organisieren, jemandem bei den Hausaufgaben oder bei der Gartenarbeit helfen, oder auf der Straße Blumen verteilen.
Phantasie ist gefragt.

2. Andere einladen

Anschließend lädt man fünf Leute ein, ebenfalls bei #Mein2017 mitzumachen. Das tut niemandem weh und ist vermutlich sinnvoller, als sich für einen guten Zweck einen Kübel Eisdwasser über den Kopf zu gießen (falls sich noch jemand an die Ice Bucket Challenge erinnert). Die Teilnahme ist natürlich freiwillig. Wer keine Lust hat, ignoriert die Einladung einfach.
Und natürlich kann man auch ohne Einladung selbst bei #Mein2017 aktiv werden.

3. Darüber berichten

Schließlich berichtet man über die eigene Aktion unter dem Hashtag #Mein2017. Das kann man auf YouTube tun, wo das Projekt startete. Das kann man aber auch auf Facebook, Instagram, Twitter oder einer anderen Plattform veröffentlichen, oder in der Zeitung darüber schreiben.
Wichtig ist, dass der Hashtag #Mein2017 weiter verbreitet wird, um möglichst viele Menschen auf diese Aktion aufmerksam zu machen.

So fing es an

Ich wurde von Oliver Le nominiert, einem jungen Video-Blogger vom Ammersee. Er hat auf YouTube den Kanal Smartsozial.
Sein eigener Beitrag ist, dass er kostenlos Computerhilfe für Senioren gibt. Ich finde es generell wunderbar, wenn sich Menschen sozial engagieren - speziell wenn sie theoretisch meine Enkel sein könnten. Von wegen, die Jugend von heute sei nur noch auf das Smartphone fixiert und kümmere sich nicht um die wirkliche Welt. Oliver Le und andere junge Leute zeigen ein soziales Engagement, von dem sich viele Ältere durchaus eine Scheibe abschneiden könnten.

Die Bücherkiste

Mein eigener Beitrag zu #Mein2017 ist eine Bücherkiste. Ich lese relativ viel, aber die meisten Bücher nur einmal. Es ist doch schade, wenn diese gelesenen Bücher anschließend im Regal verstauben, obwohl sie auch noch anderen Menschen Freude machen könnten. Deshalb werde ich heuer regelmäßig mein Bücherregal ausräumen. Die Bücher kommen dann in eine Kiste auf meinen Gartenzaun, mit einem Schild, dass man sich hier gratis bedienen darf. 

Meine Nominierten

Ich lade nun folgende Leute ein, bei #Mein2017 mitzumachen:
    > Renate Blaes
    > Annunciata Foresti
    > Claudia Müller (Brühenmanufaktur Ammersee)
    > Kerstin Stawarz (Buchhandlung Timbooktu)
    > Gregor Netzer
    Ich bin gespannt, was ihr euch einfallen lasst.

    #Mein2017 auf YouTube

    Ich habe über meine Teilnahme in einem kleinen Film auf YouTube berichtet. Allerdings sitze ich da nur rum und erzähle das Gleiche, was ich hier geschrieben habe. Wer es sich trotzdem anschauen will: https://youtu.be/5N3ot_1gscE
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